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Die Thematik von politischer Macht ist in der Literatur ein
besonders wichtiger Gegenstand. Diese Arbeit befasst sich mit der
literarischen Reprasentation von Machthabern und Machtstrukturen in
Prosatexten ausgewahlter afrikanischer und deutscher Autoren des
20. Jahrhunderts. Konkret erschliesst der Verfasser die
sprachlich-asthetischen wie politisch-inhaltlichen Aspekte der
Darstellung. Dabei bedient er sich u.a. der Derridaschen
Dekonstruktion, freilich in einer eigentumlichen Weise. Sony Labou
Tansi und Ahmadou Kourouma schildern eine ausserst personalisierte
Machtausubung, wohingegen Heinrich Mann und Hermann Kasack eher den
Systemcharakter politischer Macht herausstellen. Ihnen gemeinsam
ist jedoch die Stilisierung politischer Gewalt als die Verkehrung
gerechter Herrschaft ins Gegenteil.
Das Buch legt den Fokus auf die Herauskristallisierung der
deutschen Friedenssehnsucht in der Literatur angesichts der
Erfahrungen der zwei Weltkriege. Mittels der semiotischen Analyse
und der Narratologie geht die Studie auf Strukturelemente der
Kriegsliteratur ein, deren Komponenten fur eine Rhetorik des
Friedens umfonktionalisiert werden. Die Studie hinterfragt Schemen
und Topoi der pazifistischen Literatur angesichts der
militarpolitischen Herausforderungen der Globalisierung.
Diversen historischen Romanen des fruhen 20. Jahrhunderts sind
unterschiedliche Geschichtskonzepte inharent, die sich mit den
geschichtsphilosophischen Ideen seit der Spataufklarung konstruktiv
auseinandersetzen und diese produktiv weiterentwickeln. Die Autorin
zeigt auf, wie die Texte gleichzeitig einen Rahmen fur die
politische oder soziale Ideologie oder den Kunstbegriff des
jeweiligen Autors bilden. Sie geht so den neuen Schreibformen im
Genre des historischen Romans nach, die durch die Orientierung an
der Geschichtsphilosophie statt an der Geschichtswissenschaft
entstanden sind. Auf Grundlage eines eigens entwickelten
Kategorienmodells, das geschichtsphilosophische Konzepte von der
Spataufklarung bis zum Untersuchungszeitraum ordnet, umfasst die
Untersuchung Texte von A. Doeblin, L. Feuchtwanger, H. Mann, E.
Mitterer, W. von Molo, A. Kuckhoff und I. Seidel.
Primo Levi und Ruth Kluger, zwei der wichtigsten Stimmen der
Shoah-Literatur, unterscheiden sich stark in ihrer Persoenlichkeit,
ihrer Bildung und ihren Schreibbedingungen. Beide greifen jedoch
auf den Dialog zuruck, um sich persoenlich mit der Shoah
auseinanderzusetzen, sich in dieser Literatur zu verorten und um
die Leser zu einem bewussteren Umgang mit der Shoah anzuregen.
Erstmalig untersucht diese Studie systematisch die spezifische
Funktion, die der Dialog im Leben und Werk beider Autoren aufweist
und zeigt, wie er eine einheitliche Strategie der
Auseinandersetzung mit der Shoah konstituiert, und somit eine
bewusstere Auseinandersetzung damit, sowohl auf privater als auch
auf oeffentlicher Ebene, anregt.
Die Sklaverei und die Kolonisation brachten westliche und
schwarzafrikanische Lander nicht nur formal zusammen. Mit ihnen
sind auch Folgen verbunden, die bis heute reichen. Dass diese
Folgen tiefer sitzen als man es auf beiden Seiten oft wahrhaben
will, demonstriert dieser Band. Anhand von politischen Romanen aus
der deutschen Nachkriegszeit und der frankophonen,
schwarzafrikanischen Postkolonialzeit zeigt der Autor, dass selbst
der Wille zum besseren Regieren des eigenen Staates sowie zur
besseren nicht selten der Restauration von tradierten Praxen dient,
statt der Erneuerung und dem Gemeinwohl. Die Ergebnisse werden als
Perspektiven fur eine Verbesserung bzw. fur ein Korrektiv
formuliert, und zwar sowohl, als auch und .
Der Wandel der Gender-Vorstellungen, der durch den politischen
Feminismus der 1970er-Jahre angestossen wurde, ist in der Literatur
wie in den Literatur- und Kulturwissenschaften ein Thema von
zunehmender Wichtigkeit. Dies gilt nicht nur fur Europa, sondern
auch fur Afrika, dessen Lander von jenem Gender-Diskurs erreicht
wurden. Gegenstand dieser Studie ist ein Vergleich literarischer
Texte hinsichtlich der Darstellung von Geschlechterrollen und
Frauenbildern. Der Verfasser bedient sich einer genderorientierten
Untersuchung und behandelt Texte von vier Feministinnen, u.a.
Calixthe Beyala und Elfriede Jelinek sowie von vier mannlichen
Autoren, von denen drei zur Genderfrage differenzierte Positionen
bezogen haben: Heinrich Boell, Mongo Beti und Sadamba Tcha-Koura.
Die Analyse zeigt, dass es hinsichtlich des Gender-Diskurses keinen
Unterschied zwischen mannlichen und weiblichen, afrikanischen und
europaischen Autoren gibt. Die festzustellenden Differenzen sind
auf soziale Begebenheiten zuruckzufuhren, in denen analoge
patriarchale Geschlechterbilder zu unterschiedlichen Folgen fur die
Individuen fuhren.
Dieses Buch charakterisiert und analysiert sogenannte
autobiographische Fragmente. Ausgewahlte experimentelle Beispiele
aus der Jahrhundertwende zeigen moegliche Zugange zur modernen
Subjekt- und Sprachkrise und ihre Spiegelung im Genre der
Autobiographie. Anhand von kommunikativer Offenheit, Ironie und
Witz wird die Veranderung des Denkens in der Moderne sichtbar. Die
Fragmente thematisieren die Struktur der Grenze und des liminalen
Seins, samt den Grenzuberschreitungen im Faktischen, Textuellen und
Sprachlichen. Die Autorin zeigt mit Ihrer Untersuchung die Praxis
der Selbstinszenierung und der In-Frage-Stellung des Bezugs
zwischen dem Text und der dargestellten "Wirklichkeit" auf.
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