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"Das messianische Judentum ist die Religion judischer Menschen, die an Jesus (Yeshua) als den verheissenen Messias glauben. Es ist eine judische Form des Christentums und eine christliche Form des Judentums, welche die Abgrenzungen und die Glaubensvorstellungen beider herausfordert." (Dr. Richard Harvey). Diese Forschungsarbeit will dazu beitragen, messianisch-judische Theologie und Praxis bekannt zu machen und verstehen zu lernen. Von ihr profitieren nicht nur Juden, die an Jesus als Messias glauben, sondern auch Christen und Juden, sofern diese sich darauf einlassen, eine Bewegung verstehen zu wollen, die aus beiden Traditionsgutern "schoepft", die mitunter kontrovers diskutierte Ergebnisse liefert, die aber gerade darin zugleich hilfreiche Impulse fur das theologische Gesprach zwischen Juden und Christen offeriert.
In Bezug auf den Roemerbrief des Paulus werden nach wie vor intensive kontroverse Diskussionen gefuhrt. Besonders das Thema Rechtfertigung wurde durch die Neue Paulusperspektive noch wesentlich verstarkt. Diese Studie zeigt die Entwicklung hin zur "neuen Perspektive" auf und legt eine alternative Deutung vor, indem sie sich anhand von zentralen Texten des Roemerbriefs mit dem Gedankengut der "neuen Perspektive" exegetisch auseinandersetzt. Auch der "judische Kontext" der paulinischen Ausfuhrungen wird untersucht und mit den Aussagen des Apostels verglichen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die paulinische "Rechtfertigungslehre" sowohl wichtige soteriologische als auch ekklesiologische Aspekte beinhaltet, die weder getrennt noch gegeneinander ausgespielt werden sollen.
Die Beitrage in diesem Sammelband wollen dazu beitragen, aus christlich-theologischer Perspektive die Antwort auf die Frage zu prazisieren, wem das in den biblischen UEberlieferungen dem Bundesvolk Israel verheissene Land gehoert. Aus verschiedenen Blickwinkeln laden die Beitrage dazu ein, den theologischen Austausch hinsichtlich der "Landbesitzfrage" anzuregen und die Sinne fur die theologische Urteilsbildung zu scharfen. Die vierzehn verschiedenen Autoren stimmen konfessionell und theologisch nicht in allem miteinander uberein. Trotzdem liegt allen Beitragen die Absicht zugrunde, fachrelevante Untersuchungsergebnisse vorzulegen, die eine ausgewogene und begrundete Israellehre foerdern und die einen "theologischen Astigmatismus" in der "Landbesitzfrage" vermeiden wollen.
Band 1 der Reihe Edition Israelogie will Beitrage zu einer erneuerten Israellehre liefern. Als Forschungsbereich greift die 'Israelogie' u.a. auf Forschungsergebnisse zuruck, die sich mit Israel oder dem Judentum im Allgemeinen beschaftigen. Auch die Ergebnisse der alt- und neutestamentlichen Forschung werden berucksichtigt. Doch im Rahmen dieser Verlagsreihe soll 'Israelogie' grundsatzlich als ein Teilbereich der christlichen Dogmatik verortet werden. Dabei ist u.a. die Frage relevant, wie die christliche Lehrbildung durch dogmatische Aussagen zum theologischen Verhaltnis von Israel bzw. Judentum und christlicher Gemeinde bereichert und modifiziert werden kann. 'Israelogie' will die biblischen Lehraussagen uber Israel und das Judentum identifizieren und systematisieren und damit einen Beitrag dazu leisten, eine in sich konsistente, erneuerte christliche Dogmatik zu entwerfen, die eine christliche Israellehre auch - von der klassischen Abfolge der Loci theologici her gesehen - vor und ausserhalb der Ekklesiologie definiert. Die biblische Lehre uber Israel soll dabei eigenstandig, von den zentralen Aussagen des christlichen Glaubens ausformuliert und theologisch reflektiert werden.
Die Kapitel 9-11 des Roemerbriefes sind fur die Frage nach der Bedeutung Israels im Neuen Testament von zentraler Bedeutung. In welcher Weise Paulus dabei das Alte Testament verwendet, ist in der Forschung jedoch umstritten. In dieser Studie wird anhand der Zitate aus dem Kontext des Sinaibundes untersucht, inwieweit Paulus auf die alttestamentlichen Aussagen zur Bundesbeziehung Gottes zu Israel zuruckgreift. Dazu wird die Bundesbeziehung in ihrem alttestamentlichen Kontext, ihrer Rezeption im Fruhjudentum und schliesslich in ihrer argumentativen Funktion in Roem 9-11 analysiert. Es zeigt sich, dass die alttestamentlichen Kernaussagen zur Bundesbeziehung Paulus weitreichend gepragt haben und wesentlich der UEberzeugung sind, dass Gott Israel nicht verstossen hat.
In the Bible, the land of Israel is more than a piece of ground. It is a theological symbol, because it was an essential part of Israel's practice of its relationship with God. The land is connected to a lifestyle and to the carrying out of religious acts, like the sacrifices and the celebrations. Aspects of this are the use of the land and the enactment of ecological and humanitarian obligations. In this volume, we concentrate on the religious viewpoints, especially how the promised land can be seen from the Old and New Testament perspective. Before practical conclusions are drawn, it is important to have a good overview of the subject in the entire Bible. The chosen approach is historic-canonical and implies that we use the order of Bible books from the Hebrew canon. Two additional chapters show the Jewish and Islamic viewpoints. This book has received the Franz Delitzsch Award 2018.
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