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Fruher war die gehauene Stahlfeile - nur um diese handelt es sich,
Schleif feilen scheiden aus - neben MeiBel und Hammer das
wichtigste Werkzeug fUr die MetalIbearbeitung; mit ihr schuf man
die ebenen FHichen, nachdem sie vor gemeiBelt waren. Dann kam die
Hobelmaschine und nahm ihr diese Arbeit abo Die Feile blieb aber
noch Formwerkzeug fUr Profile und EinpaBwerkzeug fUr Dreh teile,
deren Drehriefen sie entfernen und deren letzte MaBgebung sie
ubernehmen muBte. Dahn verdrangten Formfraser und
Rundschleifmaschine sie auch auf die sen Gebieten. Seitdem ist sie
ein etwas verachtetes Werkzeug, vor alIem weil sie keine
maschinenfertige Arbeit herstelIt, und vielIeicht auch, weil man
annahm, daB sie wenig Stoff fur wissenschaftliche Untersuchungen
lieferte. Man konnte sagen, daB eine Werkstatt um so weniger Feilen
verbraucht, je unzeitlicher sie ist. Das ist aber insofern nicht
richtig, als wichtigste Betriebe die Feile auch heute noch als
eines ihrer wesentlichen Hilfsmittel betrachten mussen, z. B. der
Werkzeugbau (der Schnitt- und Gesenkbau), die Mechanikerwerkstatt,
aIle Betriebe der Feinindustrie, die einzeln vorkommende Arbeiten
zu liefern haben, und solche, die kleine Mengen erzeugen, fur die
eine Frasmaschine zu beschaffen nicht lohnt oder fUr welche die
Anschaffung von Sonderfrasern zu teuer ist. Auch in der
Massenfertigung ist die Schlichtfeile zum Kantenbrechen und zu
ahnlichen SchluBarbeiten unentbehrlich. In manchen Betrieben des
Waffenbaues arbeiten bis 60 % aller Metallarbeiter mit der Feile
Die Montage braucht sie in groBem Umfang - in groBerem, als mancher
Betrieb sich selbst eingesteht. Dazu kommen GroBbetriebe wie
GuBputzereien, Bauschlossereien."
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Eine technisch-geschichtliche Arbeit erfordert eine Recht fertigung
hinsichtlich ihres praktischen Nutzens. Fraglos ist jede
Betrachtung technischer Hilfsmittel vergangener Zeiten, vom
Urmenschen bis zum mittelalterlichen Handwerker, von starkem
Interesse fur den Techniker und den Kulturhistoriker, aber darum
handelt es sich hier nicht. Es wird lediglich die Entwicklung
industrieller Hilfsmittel der beiden letzten Jahrhunderte be
handelt. Eine die wirtschaftlichen Zusammenhange berucksichtigende
und die Entwicklungslinien verfolgende geschichtliche Dar stellung
der Metallbearbeitung vermittelt dem Fachmann die Erkenntnis
logischer Zusammenhange. Sie zeigt die Grunde, aus denen heraus die
Konstruktionen geschaffen und verbessert wurden, und aus fruheren
Richtungen lasst sich auf zukunftige schliessen. Angesichts der
Vielgestaltigkeit des Stoffgebietes er geben sich leicht
Verwirrungen, insbesondere im Unterrichts wesen. Hier kann die
geschichtliche Entwicklung ordnend wirken. Sie schutzt ferner vor
vielfach verbreiteten falschen Vorstellungen von dem Alter der
Bearbeitungsarten und Konstruktionen, bei spielsweise vor einer
Uberschatzung der Verdienste der amerika nischen Technik, von der
Viele glauben, dass von ihr allein alles Gute im
Werkzeugmaschinenbau herruhre. Endlich muss eine vertiefte
historische Kenntnis der Werkstattstechnik zu einer richtigeren
Einschatzung neu auftauchender Ideen, zur Vermeidung von
Doppelarbeit und zu einer Entlastung der patent amtlichen
Vorprufarbeit fuhren. Die systematische historische Erforschung der
Technik ist zum guten Teil deutschen Ursprungs. Mit grosser Liebe
hat Fischer sich geschichtlichen Forschungen der Werkzeugma schinen
gewidmet; er gibt aber kein Gesamtbild und vertieft sich Vorwort."
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