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German description: Unser moralisches Empfinden ist von den
Emotionen Gluck und Angst gepragt. Sie gelten gar als Motor
moralischen Handelns. Doch in unserer Gesellschaft herrscht nach
wie vor eine strikte Trennung von Eigeninteresse und Moral. Wahrend
Freiheit und Autonomie gepriesen werden, sollen wir in erster Linie
Gefuhle vertreten, die nicht unsere eigenen sind. Das vergrossert
die Kluft zwischen Sein und Schein. Experimentelle Forschung im
Grenzbereich von Moralpsychologie, Neurowissenschaften und
Verhaltensokonomie wie auch neuere Erkenntnisse aus den
interdisziplinaren Geistes- und insbesondere
Religionswissenschaften lassen ein neues Bild des Menschen
entstehen. Es hat wenig mit dem eines rationalen und an
Idealvorstellungen orientierten Entscheidungsfinders zu tun, wie es
bisher in Okonomie und Ethik dominiert hat. Demnach gibt es weder
den Menschen, der ausschliesslich an kurzfristiger und rein
materieller Nutzenmaximierung interessiert ist, noch gibt es den
komplett uneigennutzigen Typus, der immer nur an das Wohl der
Allgemeinheit denkt. Mit einem Interview mit dem israelischen
Historiker Shlomo Sand (Die Erfindung des judischen Volkes).
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