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Versprechen sind prekar. Denn nimmt man sie als Worte, verpflichten
sie zu Taten. Diese also heiklen Sprechhandlungen sind von
literarischem Reiz. Namentlich Burgschafts- und
Fleischpfand-Geschichten verhandeln Versprechen. In einer
differenzierenden und systematisierenden Lekture eben solcher Texte
setzt die Untersuchung ihr doppeltes Forschungsvorhaben um: Zum
einen lotet sie die Bedingungen des literarischen Versprechens aus
- um diese als koerperliche, oekonomische und poetische zu
erhellen. Zum anderen eroertert sie, auf Burgschaft und
Fleischpfand aufmerkend, zwei Erzahltypen. Die Studie ist diachron
angelegt und verfahrt komparatistisch. Und sie bedient sich
sprechakttheoretischer UEberlegungen sowie poetologischer und
kulturwissenschaftlicher Ideen. Was die Textauswahl betrifft,
werden mehrheitlich mittelalterliche Erzahlungen bedacht. Die
Arbeit berucksichtigt indes auch eine Fabel von Hyginus, Schillers
Burgschafts-Ballade und Shakespeares Tragikomoedie The Merchant of
Venice.
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