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In einer diskursanalytisch angelegten Studie erforscht die Autorin Bildungsurlaubsdiskurse in der Weiterbildung. Mittels Interviews und Programmanalysen untersucht sie, inwieweit sich eine Akzentverschiebung vom gesellschaftspolitischen Anliegen zum Instrument beruflicher Qualifizierung im Bildungsurlaub vollzogen hat. Die Befunde zu den Bildungskonzeptionen, Planungsstrategien und Begrundungslogiken zeigen, dass es nicht einen einheitlichen Bildungsurlaubsdiskurs gibt, sondern trager- und fachbereichsspezifische Spezialdiskurse. Die Autorin rekonstruiert diese im Spannungsfeld gesellschaftspolitischer Anspruche, padagogischer Prinzipien und oekonomischer Kriterien.
In einem perspektivverschrankenden Ansatz untersuchen die Autorinnen und der Autor die polyvalenten Wirkungen von Bildungsurlaub. Ausserdem befassen sie sich mit den durch die Gesetzesanderung evozierten Steuerungseffekten auf der Ebene der Anbieter und Angebote. Es werden daruber hinaus die professionellen Handlungsmodi der Programmplanung untersucht und die Interessens- und Verwertungszusammenhange der Teilnehmenden. Hintergrund ist die Tatsache, dass es in Deutschland nur wenige gesetzliche Regelungen gibt, die ein Recht des Einzelnen auf Weiterbildung sichern. Ein besonderes Beispiel sind die Landesgesetze zum Bildungsurlaub (auch Bildungsfreistellungsgesetze). Das Bundesland Bremen hat sein Bildungsurlaubsgesetz im Jahre 2010 novelliert und versucht die Teilnahmequote zu erhoehen, indem es das Spektrum an Bildungsurlaubsanbietern und Veranstaltungsformaten ausdifferenziert und erweitert.
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