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Die hormonelle Therapie hat seit langer Zeit einen festen
Stellenwert in der Behandlung des Mammakarzinoms. 1m Juni 1895
ftihrte der schottische Chirurg Beatson die erste Ovarektomie als
therapeuti- sche MaBnahme bei einer Patientin mit lokal
fortgeschrittenem Mammakarzinom durch, welche durch eine Operation
an der Brust allein nicht mehr sinnvoll zu behandeln war. Aus AniaB
dieser historischen Pioniertat initiierte ZENECA, als weltweit
forschendes Unternehmen auf dem Gebiet der hormo- nellen
Krebstherapie, genau 100 Jahre spater ein wissenschaftliches
Symposium zum Thema ,,100 Jahre Endokrine Therapie des Mam-
makarzinoms" in Heidelberg. Die dort eingeladenen Autoren zeigen im
folgenden die histo- rische Entwicklung von Diagnostik und Therapie
des Mammakarzi- noms unter besonderer Berticksichtigung endokriner
MaBnahmen auf. Ein weiterer Schwerpunkt sind die aktuellen Aspekte
auf dem Gebiet der Grundlagenforschung der adjuvanten und
palliativen Hormontherapie. Heute gelten endokrine
Regulationsmechanismen und darauf basierende Therapieschritte als
die wesentlichen Fortschritte der Brustkrebsbehandlung. Die
Entwicklung der letzten 100 Jahre hat gezeigt, daB heute alle
ursprtinglich durchgeftihrten chirurgischen Manipulationen durch
Hormongaben ersetzt werden k6nnen. Die Herausgeber hoffen, daB in
Zukunft vermehrt Aspekte der Pravention und Frtiherkennung in die
klinische Entwicklung mit- einbezogen werden.
"Drei Dinge machen die Medizin: die Krankheit, der Kranke und der
Arzt. Alle Heilkunde aber ist vergebens, wenn der Kranke nicht
mitwirkt mit seinem Arzt. Der Arzt muss nicht nur selbst bereit
sein, das Erforderliche zu tun, sondern auch der Kranke, seine
Umgebung und die ausseren Umstande mussen dazu beitragen. "
(Hippokrates Aphorismen) Mit diesem Buch wollen wir gemeinsam mit
den Autoren ei nen Beitrag zum besseren Verstandnis der
psychosozialen Komponente von Krebserkrankungen, insbesondere bei
Frauen mit Brustkrebs, leisten. Haufig beklagen Krebspatienten die
Sprachlosigkeit ihrer Umwelt und das Alleingelassensein mit der
Angst. Sie empfin den, dass im Rahmen der medizinischen Versorgung
das Ge sprach uber ihre Probleme im Umgang mit der Krankheit Krebs
zu kurz kommt. AErzte wiederum sind aufgrund ihrer medizinischen
Fach ausbildung primar auf die Therapie ausgerichtet und mussen oft
erst das Gesprach mit Krebskranken im Verlauf ihrer arzt lichen
Tatigkeit erlernen. So ist Krebs auch ein Kommunikationsproblem
zwischen den Beteiligten. In dem Bemuhen um eine gemeinsame,
ganzheitliche Be handlung des Krebskranken, in welcher der Patient
eine gleichberechtigte Rolle spielt, haben sich neue Formen der
Zusammenarbeit von Patienten und Angehoerigen mit AErzten in Klinik
und Praxis, Schwestern, Pflegern und psychosozial arbeitenden
Helfern, Psychologen, Sozialarbeitern und Seel sorgern entwickelt.
Unsere Mithilfe bei der Intensivierung dieser Zusammen arbeit aller
an der onkologischen Behandlung Beteiligten be gann 1985 in Ascona
auf dem Monte Verita mit dem Modell "Miteinander reden.
Brustkrebskranke Frauen sprechen mit Experten. ".
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