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Der Sammelband gibt aus den Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen und Theorieansätze einerseits Einblicke in grundsätzliche epistemologische und gesellschaftsstrukturelle Kontexte, Bezugsprobleme und Konfliktfelder geben, die für die Konstitution und den Wandel moderner Sexualitäten prägend waren. Andererseits steht die spezifische Frage im Mittelpunkt, wie sexualtechnischen Artefakte und Konsumobjekte dabei neue Praktiken ermöglicht und angereizt haben, wie dies zur Veränderung von Wissensordnungen, Beziehungsformen und Weltverhältnisse beigetragen hat und in welche größeren gesellschaftlichen Zusammenhänge und Transformationsprozesse solch Verschiebungen eingebunden sind: Wie verändert der Gebrauch der Dinge das Körperwissen, die Praxisformen und die Einstellungen zur Sexualität? Mit welchen politisch-ökonomischen und soziokulturellen Regulationsbemühungen, Dynamiken und Kämpfen sind entsprechende materielle Kulturen des Sexuellen und ihr Wandel verwoben? Wo gehen die Expansionen und Liberalisierungen sexueller Möglichkeitsräume mit einer Ausweitung von Freiheitsgraden einher und wo konstituiert dies zugleich neue gesellschaftliche Zwänge?
Die kommerzielle Konsumforschung unterliegt als Teil der Marktforschung einem fortwahrenden Wandel: Andern sich die Konsumgewohnheiten der Konsumenten, so mussen neue "Sonden" auf den Weg gebracht werden, die den "Kosmos" Konsum erneut ausleuchten und verborgene Strukturen aufzeigen. Der Band untersucht vor diesem Hintergrund Methoden und Ansatze der Konsumforschung, geht aber uber bisherige Ansatze der kommerziellen Konsumforschung hinaus, indem eine Meta-Perspektive die Strukturen und Mechanismen aufzuzeigen versucht."
Einkaufen ist Arbeit, Shoppen macht Spass. Wer sich mit dem Thema
"Shopping" eingehender befasst, begegnet fruher oder spater genau
dieser Leitdifferenz: auf der einen Seite die lastige Besorgung des
Notwendigen, all der Guter und Dienste, die notig sind, damit das
normale Leben in geordneten Bahnen verlauft, auf der anderen Seite
das schiere Vergnugen, das Bummeln und Flanieren, Anschauen,
Betasten, Anprobieren, Ausprobieren, ohne jede Not, purer
Zeitvertreib, Luxus in Reinkultur. Kurzum: Shopping ist hybrid,
geradezu januskopfig, so konnte man sagen. Eine Soziologie des
Shopping hat
Konsum beschrankt sich nicht bloss auf den Verbrauch von Gutern, sondern enthalt auch eine symbolische Dimension: Die Erwartungen, Bedeutungen und Botschaften, die zwischen den Instanzen der Werbung und des Konsums zirkulieren. Dabei kommt der Werbung keineswegs, wie in alteren Ansatzen, ausschliesslich der aktive Part zu. Vielmehr produziert und rezipiert die Werbung gleichermassen, wie auch die Konsumenten aktiv an der Rezeption und Produktion von Sinn beteiligt sind. So bedient sich die Werbung via Marktforschung gerade jener Sinnpartikel, wie sie von den Konsumenten standig hergestellt werden, und umgekehrt wird die Sinnproduktion der Konsumenten insbesondere durch Kreativwerbung auf vielfaltige Weise angeregt und in Gang gesetzt. Der Band schlagt ein Kreislauf-Modell vor, mit dessen Hilfe die Produktion und Rezeption von Erwartungen, Bedeutungen und Botschaften zwischen allen Instanzen dieses Feldes ohne dominante Zielrichtung beschrieben werden kann. Die einzelnen Beitrage thematisieren jeweils Ausschnitte dieses Kreislaufmodells.
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