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Mit der Uberarbeitung des Teils III Molekulstatistik durch
Professor Dr. W. Knoche, Universitat Bielefeld, ist das funfbandige
Werk der von Professor Dr. H. Labhart, Zurich, 1975 begrundeten
Einfuhrung in die Physikalische Chemie nun vollstandig an die
modernen Erfordernisse angepasst worden. Insbesondere wurden die
Einheiten auf das SI-System umgestellt. Damit kann dieses wegen
seiner didaktischen Darstellung sehr gelobte Werk weiterhin im
Unterricht verwendet werden und seinen Erfolg fortsetzen.
Die 1975 erschienene erfolgreiche Einf}hrung in den Molek}lbau
(Teil IV der "Einf}hrung in die Physikalische Chemie" von
H.Labhart) ist von H.D. Breuer, Universit{t Saarbr}cken,
}berarbeitet worden. Die Einheiten wurden auf das SI-System
umgestellt.
Die chemische Kinetik handelt vom zeitlichen Ablauf von Reaktionen
und von den Faktoren, welche diesen Ablauf beeinflussen. Sie
bildet, wie in dieser Vorlesung gezeigt werden soll, ein
Hilfsmittel zur Er- forschung der Mechanismen chemischer
Reaktionen. Sie hat aber auch vielfache Anwendungen in der Technik
bei der Optimierung von Reaktions- bedingungen. Die in Teil I
behandelte Thermodynamik liefert keine Aussagen uber die
Zeitabhangigkeit von Vorgangen, sie behandelt lediglich die Gleich-
gewichtszustande, welchen die chemischen Reaktionen zustreben, und
die Veranderungen der thermodynamischen Zustandsfunktionen, welche
mit dem ubergang einer bestimmten Menge von Edukten in Produkte
ver- bunden sind. Ein Reaktionsgemisch ist, solange die Reaktion
ablauft, immer als ein nicht im Gleichgewicht befindliches System
zu betrach- ten, fur welches die Thermodynamik der
Gleichgewichtszustande nicht zustandig sein kann. Die chemische
Kinetik stellt somit eine fur den Chemiker sehr wichtige Erganzung
der Thermodynamik dar. In der vorliegenden Darstellung sollen
hauptsachlich Systeme behandelt werden, bei denen der zeitliche
Verlauf der Konzentrationen der betei- ligten Stoffe in allen
Teilen derselbe ist. Im Anschluss daran werden aber auch
Diffusionsprobleme behandelt, wo die Konzentration eine Funktion
von Ort und Zeit ist. Um den Zusammenhang zwischen den ma-
kroskopischen Erscheinungen und molekularen Vorgangen herzustellen,
werden einige Resultate aus der Molekulstatistik (Teil 111)
benoetigt.
Die physikalisehe Chemie besteht in der Anwendung der
experimentellen und theoretisehen Methoden der Physik auf Probleme
der Chemie. In der Chemie wird ein groBes und interessantes
Tatsaehenmaterial gesammelt und unter Verwendung zweekmaBig
eingefuhrter Begriffe und empiriseh gefundener Regeln geordnet.
Auch die Begriffe und Gesetze der Physik grunden auf
Erfahrungstatsaehen. Sie wurden aber an ubersiehtlieheren Systemen
gewonnen und lassen sich quantitativ formulieren und uber- prufen,
so daB aus manehen Regeln Gesetze geworden sind, zu denen keine
Ausnahmen bekannt sind. Heute kann angenommen werden, daB die
bekannten physikalisehen GesetzmaBigkeiten ausreiehen sollten, um
alle ehemisehen Tatsaehen zu erklaren, insbesondere also den
Gultigkeits- bereieh der ehemisehen Regeln abzugrenzen oder neue
chemisehe Gesetze aufzustellen. Dieses Ziel ist bis heute nur
teilweise erreieht. Der Grund dafur liegt in der Kompliziertheit
der Systeme, welehe in der Chemie untersueht werden. Nur bei einem
versehwindenden Bruehteil davon gelang bisher eine konsequente
Behandlung unter Anwendung phy- sikaliseher Prinzipien. Trotzdem
hat die physikalisehe Betraehtungs- weise bisher sehr viel zum
Verstandnis der Chemie beigetragen. Wir unterteilen das groBe
Gebiet der physikalisehen Chemie in die fol- genden
Hauptabsehnitte: I. Chemisehe Thermodynamik In der Chemisehen
Thermodynamik werden makroskopisehe Eigensehaften von Stoffen
aufgrund weniger Hauptsatze miteinander in Beziehung ge- setzt. Sie
gilt unabhangig von der mikroskopisehen Struktur der Stoffe. II.
Kinetik Wahrend in der Chemisehen Thermodynamik nur solehe Zustande
betraehtet werden, welehe sich mit der Zeit ohne AEnderung der
auBeren Bedingungen nicht mehr andern, wird in der Kinetik der
zeitliche Verlauf der Vor- gange behandelt, welehe zu den
zeitunabhangigen Zustanden fuhren.
Die Molekulspektroskopie umfasst die mannigfaltigen Erschei- nungen
der Wechselwirkung von MolekUlen mit elektromagneti- scher
Strahlung. Besonders fruchtbar erwiesen hat sich das Studium der
Absorption und der Emission von Strahlung sowie der Ionisation
durch Strahlung. Diese Vorgange bilden heute wohl die ergiebigste
Quelle zur Erforschung der energetischen Eigenschaften von
Molekulen. DarUber hinaus erlauben sie auch RUckschlUsse auf den
geometrischen Bau und auf die Elektronenstruktur. Da die Theorie
der Wechselwirkung zwi- schen Strahlung und Materie weitgehend
ausgearbeitet ist und in vielen Fallen quantitativ durchgefUhrt
werden kann, ist die Aussagekraft spektroskopischer Experimente
gross. In andern Fallen, wo eine theoretische Analyse nicht voll-
standig moeglich ist, koennen die Spektren wenigstens zur ana-
lytischen Charakterisierung von Substanzen dienen. Oft sind
empirisch gefundene Korrelationen spektraler Banden mit funk-
tionellen Gruppen eine wirksame Hilfe bei Strukturaufklarungen.
Besondere Vorteile der meisten spektroskopischen Methoden sind der
geringe Substanzbedarf und der Umstand, dass die Substanz dabei
nicht zerstoert wird. Viele dieser Methoden eignen sich deshalb
auch zum Nachweis und zur Charakterisie- rung von kurzlebigen
Zwischenprodukten bei Reaktionen. 1. 1. Beschreibung der Strahlung
Um einen moeglichst hohen Grad von Anschaulichkeit zu wahren,
verzichten wir auf eine einheitliche Beschreibung der elek-
tromagnetischen Strahlung. Wir stellen sie einerseits als
elektromagnetische Welle dar, welche sich im Vakuum mit der 8
Lichtgeschwindigkeit c = 3'10 m/s fortpflanzt und bei einer
Wellenlange A eine Frequenz v = C/A besitzt. Oft wird statt der
Frequenz die Wellenzahl v = l/A angegeben.
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