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. Die Entwicklung des wachsenden Organismus hangt integrierend mit
dem Wachstum seines Skeletsystems zusammen. Dieses, im 2.
Fetalmonat einsetzende und mit der Pubertat abschlieBende Wachstum
resultiert aus einer standigen, gesetzmaBig ablaufenden
Wechselbeziehung zwischen Resorption und Appo- sition von
Knochensubstanz, durch welche die jeweils altersgemaBe Form und
Struktur des Knochens gepragt wird. Der gesetzmJifJige Ablaut,
sowohl der Ent- wicklung des Gesamtorganismus als auch der des
Skelets ist in der Erbmasse verankert und wird postfetal vom
endokrinen System gesteuert. Die Verteilung der aus beiden
entwicklungsbestimmenden Faktoren resultierenden Entwicklungs-
potenzen ist bei normalem Ablauf qualitativ und quantitativ so
aufeinander abgestimmt, daB dem jeweiligen Entwicklungsstand des
Organismus ein eng umschriebener Ossitikationsstand entspricht.
Abartungen der Erbmasse und solche im Bereich des endokrinen
Systems fiihren in der Mehrzahl zu einer Storung der Entwicklung
des betreffenden Individuums; die damit korrelierten Anomalien der
Skeletossitikation werden damit - durch die Rontgenologie leicht
objektivier- bar geworden - zu Indikatoren tur den
G88amtorganismus. Nur bei wenigen Krankheitsbildern sind die
Zusammenhange zwischen Ossifikation und Entwicklung planmaBig
erforscht und in das System klinischer Diagnostik eingebaut worden.
Daneben liegen unzahlbare Einzelbeobachtungen seltenerer Anomalien
und Krankheiten vor, die mit typischen Storungen der Ossifikation
vergesellschaftet sind. Hier ein System zu schatten, das die
Moglich- keiten und Grenzen der Verwendbarkeit von R6ntgenogrammen
des Skeletes fUr die Beurteilung der Entwicklung und ihrer
Storungen umreifJt, ist Hauptautgabe dieser Arbeit.
Anhand eigener klinischer Beobachtungen und experimenteller Unter-
suchungen sowie auf Grund einer Literaturiibersicht wird die
Notwendigkeit und Moglichkeit einer Trennung von extrarenaler
Azotiimie (e. A.) und extrarenalem Nierensyndrom (e. Ns.)
besprochen. Auf die Unterscheidung der e. A. und des e. Ns. von der
akuten Niereninsuffizienz bei akuten degenerativen Nierenschaden
(akute Nephrose) nach Intoxikationen, Infektionen, Trauma,
unvertraglichen Bluttransfusionen usw. wird hingewiesen. Die
pathophysiologischen Besonder- heiten der e. A. und des e. Ns.
werden besonders unter Beriicksichtigung von
Clearance-Untersuchungen dargestellt. Es wird weiterhin erwahnt,
daB sich e. A. und e. Ns. nicht immer voneinander abgrenzen lassen.
Bei den extrarenalen Azotamien ist die Nierenfunktionsfahigkeit
voll erhalten. Sie entstehen aus dem Mif3verhaltnis zwischen
normaler Nierenleistung und einem Uberangebot an harnpflichtigen
Substanzen oder einem Mangel an Losungswasser. Ein Uberangebot an
harnpflichtigen Substanzen (Rest-N-Fraktionen) liegt vor bei den
zentralnervos ausgelosten Anderungen des EiweiBstoffwechsels und
bei ver- mehrtem Angebot von EiweiB bzw. dessen Abbauprodukten nach
Operationen und intestinalen Blutungen. Eine extrarenale Azotamie
durch vermindertes Angebot von Fliissigkeit an die Nieren findet
sich bei exsiccotischen Zustanden sowie bei Herzinsuffizienz. Auch
bei Nierenkrankheiten kann es zu einer zusatzlichen Azot- amie
durch einen inadaquat hohen EiweiBzerfall oder durch
Fliissigkeitsmangel kommen. Die Anwendung des Begriffes
extrarenales Nierensyndrom wird einmal im Hin- blick auf die
extrarenale Azotamie und die akute Nephrose eingeschrankt, zum
anderen jedoch erweitert auf die infolge nervaler und hormonaler
Einfliisse auf- tretendcn StOrungen der N ierenfunktion ohne
morphologische N ierenveranderungen. Entsprechende klinische und
experimentelle Beobachtungen werden mitgeteilt.
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