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Karl Bonhoeffer, geboren wenige Jahre vor der Grllndung des
Deutschen Reiches, gestorben im ersten Jahr des "Kalten Krieges",
hat seiner Familie eine Autobiographie hinterlassen. In ihr spricht
nicht der Geheimrat, nicht der akademische Lehrer und Forscher,
hier erzahlt ein Mann, der viel gesehen, viel geschaffen und viel
erlitten hat, Kindern, Enkeln und Freunden seinen Lebensgang.
Bonhoeffer hatte nicht an eine Ver- offentlichung gedacht. Jedoch
die Lebensgeschichte eines Professors, der im Alter von 36 Jahren
Kraepelin-Nachfolger in Heidelberg wurde, der bald danach Wernickes
Lehr- stuhl in Breslau ubernahm und zwei Jahre vor dem Ausbruch des
ersten Weltkrieges zum Ordinarius in Berlin ernannt wurde, eine
solche Chronik, schien uns, diirfte der Offentlichkeit doch nicht
vorenthalten werden. Der stillen Gelassenheit, in der Bon- hoeffer
wahrend des Kaiserreiches, wahrend der Weimarer Republik und in der
Hitler- Zeit der Wahrheit der Forschung lebte und diese
verteidigte, entspricht auch der gleich- maBig erzahlende Ton in
der Selbstdarstellung. Von dem Verfasser selbst ist unmittel- bar
wenig die Rede. Er zeigt sich dem Leser durch das Medium seiner
Welt, durch die Vorfahren, durch die "fast mystische
lebensentscheidende" Begegnung mit seiner spate- ren Frau, durch
das Schicksal der Familie und Freunde, durch die Probleme seines
Beru- fes und die Personlichkeiten, mit denen er in engere
BerUhrung kam, durch die poli- tischen Umstande und Ereignisse
seiner Zeit.
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