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Das vorliegende Buch umfaBt die Vortrage eines Symposiums, das von der Sektion Klinische Geriatrie der Deutschen Gesellschaft fUr Gerontologie im Oktober 1981 in Frankfurt unter dem Thema" Tagesklinische Behandlung im A Iter" ausgerichtet wurde. Diese Form der klinischen Behandlung alter Menschen stellt eine Herausforderung an das herkommliche Konzept der vollstationaren Versorgung im Krankenhaus und in anderen Institutionen dar. Die negativen Auswirkungen der Hospitalisierung und In- stitutionalisierung auf alte Menschen sind bekannt. Das Krankenbett bedeutet haufig Verlust der Eigenstandigkeit, zunehmende Abhangigkeit sowie Verlust familiarer und sozialer Bindungen. Dazu kommt die vollstandige Obertragung der Verantwortlich- keiten fUr den alten Patienten von Angehorigen auf die Institutionen. Die Tagesklinik kann fUr einen bestimmten Patientenkreis die vollstationare Behand- lung abktirzen oder ganz vermeiden und gleichzeitig medizinische Diagnostik und Therapie nach klinischen Gesichtspunkten anbieten. Wir haben aufgrund unserer Er- fahrungen in Frankfurt gelernt, daB der fUr die tagesklinische Behandlung geeignete Patientenkreis wesentlich groBer ist, als wir zu Beginn unserer Arbeit vermutet haben. In unserem Behandlungskonzept steht die Tagesklinik gleichberechtigt neb en der voll- stationaren Behandlung im Krankenhaus und ist keinesfalls ein untergeordnetes An- hangsel. Daruber hinaus mtissen angesichts der standig steigenden Kosten im Krankenhauswe- sen und der demoskopischen Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevolkerung al- ternative Wege beschritten werden, urn den in Zukunft noch steigenden Bedarf an ma- teriellem und personellem Aufwand fUr die medizinische Versorgung alter Menschen bewaltigen zu konnen. Die tagesklinische Behandlung ist eine solche Alternative.
Die Sektion Klinische Geriatrie der Deutschen Gesellschaft fiir Gerontologie hatte im Oktober 1983 Wissenschaftler aus neun Landern zu einem Symposium unter dem Thema "Therapie im Alter" eingelad n. Die Tatsache, daB der Anteil der iiber 60jahrigen in unserer Bevolkerung in den nachsten lahren standig ansteigen wird, stellt unsere Generation nicht nur vor schwierige volkswirtschaftliche, sondern auch vor groBe medizinische Probleme. Untersuchungen des National Health Survey in den Vereinigten Staaten haben ergeben, daB sich nur 20 % der 65-75jahrigen und nur 16 % der iiber 75jahrigen als gesund bezeichnen. Die medizinischen Bediirfnisse der alteren Generation sind sehr groB und vielfaltig. Leider wird die Geriatrie bei der Ausbildung der Medizinstudenten nur in unzureichendem MaBe beriicksichtigt. Grundlagen geron- tologischer Forschung und praktische Geriatrie sind Themenbereiche, die man in vielen Lehrbiichern der Medizin vergeblich sucht oder die nur am Rande gestreift werden. 1m vorIiegenden Buch sind die Vortrage des Symposiums "Therapie im Alter" zusam- mengefaBt. 1m ersten Abschnitt werden grundlegende Probleme jeder Therapie im Alter dargelegt. Fragen der Pharmakokinetik und Pharmakotherapie sowie Richtlinien bei der Behandlung mit haufig angewandten Stoffgruppen wie herzwirksame Glykosi- de, Betablocker, Kalziumantagonisten und vasoaktive Substanzen werden besprochen. 1m weiteren Veri auf wird auf die Behandlung wichtiger, im Alter auftretender Erkran- kungen eingegangen. Die operativen Behandlungsmoglichkeiten alterer Patienten wer- den in speziellen Kapiteln abgehandelt. Die Vielfalt der Themenbereiche des vorIiegenden Buches macht deutlich, daB der Arzt bei der Behandlung alterer Menschen vor eine komplexe Aufgabe gestellt wird.
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