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a) Was die Alten tiber das Licht dachten. Wlir' nicht das Auge
sonnenhaft, Wie kiinnten wir das Licht erblicken, Lebt' nicht in
uns des Gottes eigne Kraft, Wie kiinnt' uns Giittliches entziicken
Goethe. Fur den Eintritt des Menschen in das irdische Dasein be
sitzen wir in unserer Sprache ein schones Wort: Das Kind erblickt
das Licht der Welt. Das Sehen im eigentlichen Sinne, das Ordnen der
Lichteindrlicke zu sinnvollen Bildern, wird yom Kind Freilich erst
ganz allmahlich erlernt. Noch bevor wir aber bewuBt in das Leben
eintreten, hat das Licht der Sonne uns umflutet, unser 'Vachstum
geregelt und uns er warmt. Wir sind Kinder der Sonne und, solange
wir auf Erden wandeln, dem Lichte verhaftet. Das haben die Men
schen schon immer gewuBt. Alles, was gesund, gut und edel war,
wurde von jeher dem Reich des Lichtes, alles Bose, Verworfene,
HaBliche dem Reiche der Finsternis zugeteilt. Es ist sehr
wunderbar, daB die Menschen eines Tages auf den Gedanken verfielen,
daB hinter der Sinneswelt, die wir unmittelbar wahrnehmen, die uns
durch ihre Tone und Far ben, ihren Duft, ihren Glanz und ihre
wohlige Warme um schmeichelt oder durch eisige Kalte und Finsternis
bedroht, noch etwas verborgen ware, was wir bis zu einem gewissen
Grade entratseln und verstehen konnen. So haben schon die
griechischen Philosophen das Wesen des Lichtes zu erkennen gesucht,
und die Wege, die menschliches Denken in alten Zeiten hierbei
gegangen ist, sind wunderlich genug. Es lohnt sich, ein wenig dabei
zu verweilen. 1 Riichardt, Licht."
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