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Beim V erfassen dieses Buches habe ich mir mehrere Aufgaben
gestellt. Grundsatzlich geht es mir um die Beantwortung allge
meiner, theoretischer Fragen, nicht um die Vermittlung histori
schen oder soziographischen Wissens uber Entwicklungslander. Es
geht mir darum, was sozialwissenschaftliche Theorien zur Klarung
der Probleme der Entwicklungslander beitragen kon nen. Aus dieser
Aufgabenstellung ergibt sich zunachst ein Pro blem fur mich, fur
den Verfasser. Sozialwissenschaftliche Theo rien erfullen nur
selten die Desiderata fur wissenschaftliche Theorien. An vielen
Stellen bleibt mir deshalb nichts anderes ubrig, als die Schwachen
sozialwissenschaftlicher Theorienbil dung hier einmal mehr zu
reproduzieren. In dieser unbefriedi genden Ausgangslage habe ich
versucht, den hypothetischen und vorlaufigen Charakter unseres
Wissens hervorzuheben, indem ich erstens moglichst
unterschiedliche, theoretische Ansatze zu ver wandten Themen
nebeneinander stelle, indem ich zweitens im mer wieder auf die
Frage zu sprechen komme, ob eine theoreti sche Perspektive
eindeutige und prufbare Implikationen hat, ob empirische
Uberprufungen eher fur oder eher gegen bestimmte Hypothesen und
Theorien sprechen. Mein ausgepragtes Interesse an Verallgemeinerung
und grundlicher, systematischer Uberprufung von Hypothesen legt es
nahe, internationalen Gesellschaftsvergleichen besonderes Gewicht
zuzugestehen, beispielsweise bei der Frage: wie kommt es, dass
manche Entwicklungslander erfreuliche Wachstumsraten erzielen, dass
manche Hunger und Armut uberwinden, andere aber das Absinken eines
ohnehin schon unertraglich niedrigen Lebensstandards hinnehmen
mussen? Bei derartigen Fragen kann man versuchen, Unterschiede
zwischen Entwicklungslan dern auf sog. abhangigen Variablen mit
Hilfe von Unterschieden auf sog. unabhangigen Variablen zu
erklaren."
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Globalisierung Im Fokus Von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft - Eine Bestandsaufnahme (German, Paperback, 2011 ed.)
Tilman Mayer, Robert Meyer, Lazaros Miliopoulos, H Peter Ohly, Erich Weede, …
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Die Aufgabe der Sozialwissenschaften besteht darin, brauchbare
Theorien zu erarbei ten. Theorien enthalten vor allem prufbare,
nomologische Hypothesen. Ausgereifte Theorien klaren die logischen
Beziehungen unter den in ihnen enthaltenen Aussagen, deren
Informationsgehalt bzw. Prufbarkeit und deren Vereinbarkeit mit
beobacht baren Daten. An diesem hypothetisch-deduktiven Ideal
gemessen kann man die Sozialwissenschaften noch nicht als reife
Wissenschaften bezeichnen. Aber es gibt eine Vielzahl von mehr oder
weniger gut gestutzten Hypothesen in der Konfliktfor schung, die m.
E. innerhalb eines theoretischen Rahmens integrierbar sind,
innerhalb der Nutzen- oder Wert-Erwartungstheorie. Das vorliegende
Buch bemuht sich darum, einerseits eine Vielzahl
konfliktsoziologischer Hypothesen vorzustellen, andererseits darum,
Moglichkeiten zu deren Uberprufung beispielhaft darzustellen, und
drittens, die Integrierbarkeit der Hypothesen im Rahmen der
Wert-Erwartungs theorie zumindest erahnen zu lassen. Damit ist
schon zugestanden, dass in diesem Buch der grosse theoretische
Durchbruch nicht stattfindet. Ich hoffe aber, eine nutzliche
Zwischenbilanz der Konfliktforschung vorzulegen, die den Studenten
Einblick und Uberblick vermittelt, die vielleicht auch Fachkollegen
ein Paradigma wieder vor Augen fUhrt, das gleichzeitig das alteste
und erfolgreichste innerhalb der Sozialwissenschaften ist und
innerhalb der engeren Fachgrenzen der Soziologie lange in
Vergessenheit zu geraten schien. Mein Ausgangspunkt ist der
methodologische Individualismus. Methodologi scher Individualismus
bedeutet, dass man soziale Strukturen, Prozesse und naturlich auch
Konflikte als Ergebnis menschlichen Handelns auffasst. Die
Wert-Erwartungs oder Nutzentheorie ist ein Forschungsprogramm im
Rahmen des methodologischen Individualismus (vgl. Opp 1978),
welches Kosten-Nutzen-Kalkule in den Mittel punkt stellt. Unter
Okonomen und Psychologen dominiert der methodologische
Individualismus, in der Mikrookonomie sogar die Nutzentheorie. M.
E."
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