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Ein grundlegend wichtiges Problem der Chemie ist die Frage nach
Art, Wesen 1 und Bedeutung der Bindungskrajte, die von den Atomen
ausgehend zu den Mole- 2 3 klilen fiihren, sowie schliel3lich deren
reaktives Verhalten bedingen - Uberblickt man die Entwicklung
unserer diesbezliglichen V orstellungen, so erkennt man die in
ihren tiefsten Grundlagen innige Verflechtung von Chemie und
Physik. Am Anfang des H). Jahrhunderts entwickelte sich unter dem
Eindruck der Erfolge der Elektrizitatslehre die elektmstatische
The01-ie der Bindung (dualistisches Prinzip von BERZELIUS, 1812)4
mit zunachst glanzenden Erfolgen auf dem Gebiet der anorganischen
Chemie. Ihre Ubertragung auf die sich lebhaft entwickelnde
organische Chemie gelang aber nicht. Spater wird gezeigt, daJ3
unter veranderten 5 Umstanden diese alten Vorstellungen aber auch
heute wieder auftauchen - Die orgallische Chemie ging zunachst
ihren eigenen Weg und schuf sich libel' die Typentheorie GERHARDT;
und die Strulcturtheorie KEKULEs sowie die Einbeziehung raumlicher
V orstellungen durch v AN'T HOFF und LE BEL ihr eigenes, fast voll-
endet brauchbares System, aber ohne eine wohlfundierte Erldarung
von der Art und dem Wesen der in den Molekeln herrschenden
Bindungskrafte zu geben. Den AnstoJ3 zur Weiterentwicklung unserer
Vorstellungen liber den Bindungs- zustand del' Atome in den
Molekeln gaben fast gleichzeitig das organische Experi- 6 ment und
die physikalische Theorie. M. GOMBERG elltdeckte im Jahre 1900 das
erste jreie Radikal, womit zunachst das vieltausendfach beobachtete
Prinzip der konstantell "Vierwertigkeit" des Kohlenstoffatoms
durchbrochen schien und die Frage nach der Natur dieser
Bindungskrafte dringlich gestellt wurde.
Die Chemie der aromatischen Kohlenwasserstoffe hat in den letzten
12 Jahren sehr groBe Fortschritte gemacht. Obwohl ich deshalb seit
einiger Zeit daran dachte, eine ubersichtliche Darstellung dieses
Ge bietes auszuarbeiten, ware dieses Vorhaben nicht sogleich
verwirklicht worden, hatte mich nicht Herr EUGEN MULLER
aufgefordert, ein Buch uber aromatische Kohlenwasserstoffe fur. die
von HELMUT BREDERECK und EUGEN MULLER herausgegebene Sammlung
"Organische Chemie in Einzeldarstellungen" zu schreiben. Der groBte
Wert wurde auf ubersichtliche Anordnung des Stoffes gelegt, die
durch eine neuartige Einteilung und durch eine vereinfachte
Nomenklatur erleichtert wurde. Das Buch besteht aus einem
allgemeinen und einem besonderen Teil und umfaBt die Literatur,
soweit sie bis Ende 1940 im Chemischen Zentralblatt referiert
worden ist. Der all gemeine Teil des Buches ist der gemeinsam
vergleichenden Untersuchung der Eigenschaften aromatischer
Kohlenwasserstoffe und den Theorien des aromatischen
Bindungszustandes gewidmet. Da die letzteren noch mitten in der
Entwicklung begriffen sind, wurden die experimentellen Tatsachen
bei der vergleichenden Darstellung besonders hervorgehoben. Der
besondere Teil dieses Buches behandelt die einzelnell aroma tischen
Kohlenwasserstoffe in ihrer Darstellung in den Eigenschaften (nebst
Wiedergabe des quantitativen Absorptionsspektrums), den Addi tions-
und Substitutionsreaktionen, den Homologen, der Oxydation und in
ihren biochemischen Eigenschaften. Die cancerogenen Wirkungen
werden auBerdem noch im allgemeinen Teil in eillem besonderen Ab
schnitt zusammengefaBt. Das vorliegende Buch ist nicht nur fur den
Organiker und Farben chemiker geschrieben, es solI auch das
Interesse des Krebsforschers er wecken, es solI ferner den Physiker
mit den experimentellell Tatsachen bekannt machen, die in einer
modernen Theorie des aromatischen Bindungszustandes berucksichtigt
werden mussen."
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