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2 dem beliebten Ausdruck der "Krankheit sui generis" vor. Letzterer
Ausdruck bedarf iiberhaupt etwas der Beschrankung; er wird ja
selbst von einigen Autoren noch bei Erbkrankheiten angewandt, bei
denen es der Natur der Sache nach wohl auch einigermaBen
umgrenzbare Krankheitsbilder, aber nie eigene fest abgeschlossene
Krankheiten geben kann. Bei der epidemischen Encephalitis ware die
Frage, ob auch die atiologischen Determinanten der Krankheit eine
feste Abriegelung von anderen Krankheitsprozessen gestatten, erst
mit der Entschei dung des Problems der Beziehungen zwischen
Grippeerregern und Encephalitis erregern geltist. Aber diese
Beziehungen sind noch unklar, und wir miissen nicht nur immer noch
mit der Moglichkeit rechnen, daB ein biologisch eigenartiges
Grippevirus den Erreger der Encephalitis darstellt, sondern wir
konnen sogar praktisch noch nicht immer mit Sicherheit klinisch
rasch entscheiden, ob wir im gegebenen Fall eine einfache toxische
Grippe - eine "Kopfgrippe" - oder aber eine tatsachliche
Encephalitis vor uns haben, aus der nach Jahren ein ty pischer
Parkinsonismus resultiert. Provisorisch haben wir das Recht,
zwischen Grippe und Encephalitis Beziehungen anzunehmen, die sich -
allerdings nur in ganz bestimmten Grenzen - mit denen zwischen Lues
und Paralyse ver gleichen lassen. Sicher ist doch, daB die Paralyse
zwar eine nosologische Ein heit bildet, aber keine Krankheit sui
generis, atiologisch sich vielmehr -,"i. e man sich auch die
Pathogenese der Paralyse vorstellen mag - letzten Endes nur auf die
Spirochateninvasion in den Korper zuriickfiihren laBt und ohne die
Anwesenheit der Spirochaten im Gehirn nicht denkbar ist."
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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