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Sind Menschen im Gottesdienst Kunden? Ist der Gottesdienst eine Dienstleistung? Eine grosse Mehrheit der Gottesdienstbesucher beantwortet diese Fragen mit Nein. Solche oekonomischen Kategorien widersprechen offenbar stark dem eigenen Selbstverstandnis als Kirchganger und dem Verstandnis des Gottesdienstes als ein Geschehen, in dem theologisch gesehen vor allem Gott handelt. Eine Sache aber ist die Einschatzung und Beurteilung von Kundenvokabular und Dienstleistungsbegrifflichkeit eine andere Sache demgegenuber das tatsachliche Denken und Verhalten von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Sonntagsgottesdiensten. Der Autor der vorliegenden Studie hat einen Fragebogen entwickelt, um vorher theoretisch erarbeitete Merkmale eines Kundenhabitus auch beim Kirchgang zu verifizieren. Dabei geht es um Wahlverhalten, Bedurfnis- und Nutzenorientierung sowie Anspruche an Professionalitat und Qualitat. Es zeigt sich, dass auch bei haufigen Kirchgangern ein entsprechender Kundenhabitus deutlich erkennbar ist und zwischen gottesdienstlichen Stamm- und Laufkunden unterschieden werden kann. Der Studie liegt die Befragung von knapp 2000, der Kirche uberwiegend nahestehende Personen zugrunde. Die empirischen Auswertungen werden in der Arbeit gerahmt durch eine kurze Geschichte des Kundenbegriffs, einen UEberblick uber seine theologische Bewertung im Zuge der Diskussion um das sog. Kirchenmanagement und praktisch-theologische Erwagungen zum Verhaltnis von Auftrags- und Bedurfnisorientierung im Gottesdienst.
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