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A radical shift took place in medieval Europe that still shapes
contemporary intellectual life: freeing themselves from the fixed
beliefs of the past, scholars began to determine and pursue their
own avenues of academic inquiry. In Knowledge True and Useful,
Frank Rexroth shows how, beginning in the 1070s, a new kind of
knowledge arose in Latin Europe that for the first time could be
deemed “scientific.” In the twelfth century, when Peter Abelard
proclaimed the primacy of reason in all areas of inquiry (and
started an affair with his pupil Heloise), it was a scandal. But he
was not the only one who wanted to devote his life to this new
enterprise of “scholastic” knowledge. Rexroth explores how the
first students and teachers of this movement came together in new
groups and schools, examining their intellectual debates and
disputes as well as the lifelong connections they forged with one
another through the scholastic communities to which they belonged.
Rexroth shows how the resulting transformations produced a new
understanding of truth and the utility of learning, as well as a
new perspective on the intellectual tradition and the division of
knowledge into academic disciplines—marking a turning point in
European intellectual culture that culminated in the birth of the
university and, with it, traditions and forms of academic inquiry
that continue to organize the pursuit of knowledge today.
During the late Middle Ages the London ruling elite was
increasingly influenced by the idea that a secret counter-society
was operating in the city. Its members were suspected to be active
mainly at night, to roam the city aimlessly and to be identifiable
by three main characteristics: their latent, unmotivated and
habitual penchant for violence, their sexual license and their
disinclination to work. The rumours about this real and imagined
'milieu of the night' strongly influenced Londoners' perceptions of
social relations within urban society. In wards, parishes, guilds
and companies, people adapted their behaviour and gradually defined
their own respectability in negative terms, in opposition to the
new 'urban underworld'. The book sheds considerable new light on
everyday life in late medieval London and its case study opens up
wider debates about the relationship between morality and politics
in Europe's cities in this period.
Michael Borgolte, Lehrstuhl fur Mittelalterliche Geschichte I sowie
Leiter des Instituts fur vergleichende Geschichte Europas im
Mittelalter an der Humboldt-Universitat zu Berlin und Ordentliches
Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften,
konnte am 16. Mai 2008 seinen 60. Geburtstag begehen. Seine
Forschungen pragen die deutsche und internationale Mediavistik
nachhaltig und eroffnen der Geschichtswissenschaft wesentliche
Perspektiven. Er versteht es als die Aufgabe der modernen
Mediavistik, die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen
Prozesse, die heute Europa ebenso wie die Welt fundamental
umgestalten, mit dem reichen Schatz historischer Erfahrungen
kritisch zu begleiten. Aus dem Inhalt: I. Europa Stefan Esders:
Grenzen und Grenzuberschreitungen. Religion, Ethnizitat und
politische Integration am Rande des ostromischen Imperiums (4.-7.
Jahrhundert) Dominik Wassenhoven: "Dort ist die Mitte der Welt."
Ein islandischer Pilgerfuhrer des 12. Jahrhunderts Jan Rudiger:
Holsteins als Frontier: zur Europageschichte einer Landschaft
Benjamin Scheller: Die Bettelorden und die Juden. Mission,
Inquisition und Konversion im Sudwesteuropa des 13. Jahrhunderts:
ein Vergleich Juliane Schiel: Der Mongolensturm und der Fall von
Konstantinopel aus dominikanischer Sicht. Das Prinzip der
produktiven Zerstorung in drei Akten Michael Brauer: Die
Reformation in Preussen und der heilige Bock Kordula Wolf: Troja
und Europa. Mediavistische Mythosforschung im Visier II. Stiftungen
Wolfgang Eric Wagner: Walahfrid Strabo und der Chronograph von 354
oder: Wie Karl der Kahle darauf kam, Anniversarien fur seinen
Geburtstag zu stiften Claudia Moddelmog: Stiftung oder Eigenkirche?
Der Umgang mit Forschungskonzepten und die sachsischen
Frauenkloster im 9. und 10. Jahrhundert Tim Gelhaar: Stiftung und
Innovation. Das Kloster Megisti Lavra auf Athos und das New
Minster, Winchester, im transkulturellen Vergleich Tillmann Lohse:
Uberlegungen zur Jahrtag-Liste aus dem sogenannten Kopialbuch A der
Kanoniker von St. Simon und Judas in Goslar Frank Rexroth: Pierre
Dubois und das Projekt einer universalen Heilig-Land-Stiftung
Wolfgang Huschner: Die Grundung des Klarissenklosters Ribnitz
(1323/24-1331). Eine landesherrliche Stiftung gegen stadtischen
weltgeistlichen Widerstand Ralf Lusiardi: Familie und Stiftung im
Mittelalter. Einige komparative Bemerkungen zum
christlich-abendlandischen Kulturkreis"
Die Autoren verorten aus unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen
Perspektiven heraus die soziale Figur des Experten in der
Vormoderne. Experten versprechen, massgeschneidertes Wissen zur
Problemlosung bereitzustellen oder zu vermitteln. Doch so sehr
Akteure den Experten vertrauen, wachst andererseits auch das
Empfinden, die eigene Handlungsautonomie aufzugeben und
fremdbestimmt zu werden. Experten sind deswegen die geborenen
Sundenbocke: Man verlangt von ihnen, die Welt einfach zu machen und
weist ihnen dafur einflussreiche soziale Sonderrollen zu. Der Band
zeigt die unterschiedlichen Momente dieser sozialen Dynamik. Er
tragt damit neue Sichtweisen in die Erforschung von
Expertenkulturen hinein, die bislang von feuilletonistischen
Debatten dominiert wird."
Der Begriff "Meistererzahlung" ist in den letzten Jahren in der
offentlichen Debatte haufig als Kampfbegriff gebraucht worden, wenn
es darum ging, gegnerische Positionen als ideologisch zu
brandmarken. Weniger bekannt ist dagegen der Versuch innerhalb der
historischen Wissenschaften, diejenigen Meister- oder
Metaerzahlungen zu identifizieren, die der Praxis des Forschens in
spezifischen Disziplinen unausgesprochen zugrundelagen. In diesem
Band erortern sieben Fachleute, an welchen Erzahlmustern sich die
Historiographie, die Literatur- und Musikgeschichtsschreibung seit
dem 19. Jahrhundert orientiert haben, wenn es darum ging, dem
Mittelalter einen Platz in einem allgemeineren Geschichtsbild
zuzuweisen."
Ob Juristen, Mediziner oder oekonomen Expertenfiguren pragen
bereits seit Jahrhunderten die okzidentalen Gesellschaften. Als
Trager und Verwalter exklusiver Wissensbestande haben sie eine
soziale Sonderstellung inne. Denn sie bestimmen massgeblich die
Zuganglichkeit, Organisation und Ausformung des verfugbaren Wissens
und behaupten auf diese Weise eine weitreichende Machtposition, die
haufig Kritik provoziert. Gleichwohl sind sie ihrerseits ebenso von
den Nicht-Experten abhangig, ist die Expertenrolle doch wesentlich
ein Produkt sozialer Aushandlungsprozesse: Experte ist man nicht,
man wird es durch die eigene wie auch die fremde Zuschreibung
spezifischen Wissens. Der Expertenstatus beruht so zu weiten Teilen
auf Momenten der Selbstdarstellung und Inszenierung, auf Symboliken
und Habitus. Die Beitrage des vorliegenden Bandes nehmen aus der
Perspektive unterschiedlicher Disziplinen europaische und
aussereuropaische Kulturen diese Mechanismen in Expertenkulturen
vom 12. bis zum 21. Jahrhundert in den Blick. Anhand etwa von
Wirtschaftsexperten der Gegenwart und von mittelalterlichen
Astrologen, niederlandischen Nautik-Expertisen der fruhen Neuzeit
und japanischen Rechtsexperten werden Legitimations- und
Kommunikationsstrategien sowie Wissens- und Handlungsformen von
Experten sichtbar gemacht.
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