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A radical shift took place in medieval Europe that still shapes contemporary intellectual life: freeing themselves from the fixed beliefs of the past, scholars began to determine and pursue their own avenues of academic inquiry. In Knowledge True and Useful, Frank Rexroth shows how, beginning in the 1070s, a new kind of knowledge arose in Latin Europe that for the first time could be deemed “scientific.” In the twelfth century, when Peter Abelard proclaimed the primacy of reason in all areas of inquiry (and started an affair with his pupil Heloise), it was a scandal. But he was not the only one who wanted to devote his life to this new enterprise of “scholastic” knowledge. Rexroth explores how the first students and teachers of this movement came together in new groups and schools, examining their intellectual debates and disputes as well as the lifelong connections they forged with one another through the scholastic communities to which they belonged. Rexroth shows how the resulting transformations produced a new understanding of truth and the utility of learning, as well as a new perspective on the intellectual tradition and the division of knowledge into academic disciplines—marking a turning point in European intellectual culture that culminated in the birth of the university and, with it, traditions and forms of academic inquiry that continue to organize the pursuit of knowledge today.
Die Autoren verorten aus unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Perspektiven heraus die soziale Figur des Experten in der Vormoderne. Experten versprechen, massgeschneidertes Wissen zur Problemlosung bereitzustellen oder zu vermitteln. Doch so sehr Akteure den Experten vertrauen, wachst andererseits auch das Empfinden, die eigene Handlungsautonomie aufzugeben und fremdbestimmt zu werden. Experten sind deswegen die geborenen Sundenbocke: Man verlangt von ihnen, die Welt einfach zu machen und weist ihnen dafur einflussreiche soziale Sonderrollen zu. Der Band zeigt die unterschiedlichen Momente dieser sozialen Dynamik. Er tragt damit neue Sichtweisen in die Erforschung von Expertenkulturen hinein, die bislang von feuilletonistischen Debatten dominiert wird."
Michael Borgolte, Lehrstuhl fur Mittelalterliche Geschichte I sowie Leiter des Instituts fur vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter an der Humboldt-Universitat zu Berlin und Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, konnte am 16. Mai 2008 seinen 60. Geburtstag begehen. Seine Forschungen pragen die deutsche und internationale Mediavistik nachhaltig und eroffnen der Geschichtswissenschaft wesentliche Perspektiven. Er versteht es als die Aufgabe der modernen Mediavistik, die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Prozesse, die heute Europa ebenso wie die Welt fundamental umgestalten, mit dem reichen Schatz historischer Erfahrungen kritisch zu begleiten. Aus dem Inhalt: I. Europa Stefan Esders: Grenzen und Grenzuberschreitungen. Religion, Ethnizitat und politische Integration am Rande des ostromischen Imperiums (4.-7. Jahrhundert) Dominik Wassenhoven: "Dort ist die Mitte der Welt." Ein islandischer Pilgerfuhrer des 12. Jahrhunderts Jan Rudiger: Holsteins als Frontier: zur Europageschichte einer Landschaft Benjamin Scheller: Die Bettelorden und die Juden. Mission, Inquisition und Konversion im Sudwesteuropa des 13. Jahrhunderts: ein Vergleich Juliane Schiel: Der Mongolensturm und der Fall von Konstantinopel aus dominikanischer Sicht. Das Prinzip der produktiven Zerstorung in drei Akten Michael Brauer: Die Reformation in Preussen und der heilige Bock Kordula Wolf: Troja und Europa. Mediavistische Mythosforschung im Visier II. Stiftungen Wolfgang Eric Wagner: Walahfrid Strabo und der Chronograph von 354 oder: Wie Karl der Kahle darauf kam, Anniversarien fur seinen Geburtstag zu stiften Claudia Moddelmog: Stiftung oder Eigenkirche? Der Umgang mit Forschungskonzepten und die sachsischen Frauenkloster im 9. und 10. Jahrhundert Tim Gelhaar: Stiftung und Innovation. Das Kloster Megisti Lavra auf Athos und das New Minster, Winchester, im transkulturellen Vergleich Tillmann Lohse: Uberlegungen zur Jahrtag-Liste aus dem sogenannten Kopialbuch A der Kanoniker von St. Simon und Judas in Goslar Frank Rexroth: Pierre Dubois und das Projekt einer universalen Heilig-Land-Stiftung Wolfgang Huschner: Die Grundung des Klarissenklosters Ribnitz (1323/24-1331). Eine landesherrliche Stiftung gegen stadtischen weltgeistlichen Widerstand Ralf Lusiardi: Familie und Stiftung im Mittelalter. Einige komparative Bemerkungen zum christlich-abendlandischen Kulturkreis"
Der Begriff "Meistererzahlung" ist in den letzten Jahren in der offentlichen Debatte haufig als Kampfbegriff gebraucht worden, wenn es darum ging, gegnerische Positionen als ideologisch zu brandmarken. Weniger bekannt ist dagegen der Versuch innerhalb der historischen Wissenschaften, diejenigen Meister- oder Metaerzahlungen zu identifizieren, die der Praxis des Forschens in spezifischen Disziplinen unausgesprochen zugrundelagen. In diesem Band erortern sieben Fachleute, an welchen Erzahlmustern sich die Historiographie, die Literatur- und Musikgeschichtsschreibung seit dem 19. Jahrhundert orientiert haben, wenn es darum ging, dem Mittelalter einen Platz in einem allgemeineren Geschichtsbild zuzuweisen."
Ob Juristen, Mediziner oder oekonomen Expertenfiguren pragen bereits seit Jahrhunderten die okzidentalen Gesellschaften. Als Trager und Verwalter exklusiver Wissensbestande haben sie eine soziale Sonderstellung inne. Denn sie bestimmen massgeblich die Zuganglichkeit, Organisation und Ausformung des verfugbaren Wissens und behaupten auf diese Weise eine weitreichende Machtposition, die haufig Kritik provoziert. Gleichwohl sind sie ihrerseits ebenso von den Nicht-Experten abhangig, ist die Expertenrolle doch wesentlich ein Produkt sozialer Aushandlungsprozesse: Experte ist man nicht, man wird es durch die eigene wie auch die fremde Zuschreibung spezifischen Wissens. Der Expertenstatus beruht so zu weiten Teilen auf Momenten der Selbstdarstellung und Inszenierung, auf Symboliken und Habitus. Die Beitrage des vorliegenden Bandes nehmen aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen europaische und aussereuropaische Kulturen diese Mechanismen in Expertenkulturen vom 12. bis zum 21. Jahrhundert in den Blick. Anhand etwa von Wirtschaftsexperten der Gegenwart und von mittelalterlichen Astrologen, niederlandischen Nautik-Expertisen der fruhen Neuzeit und japanischen Rechtsexperten werden Legitimations- und Kommunikationsstrategien sowie Wissens- und Handlungsformen von Experten sichtbar gemacht.
During the late Middle Ages the London ruling elite was increasingly influenced by the idea that a secret counter-society was operating in the city. Its members were suspected to be active mainly at night, to roam the city aimlessly and to be identifiable by three main characteristics: their latent, unmotivated and habitual penchant for violence, their sexual license and their disinclination to work. The rumours about this real and imagined 'milieu of the night' strongly influenced Londoners' perceptions of social relations within urban society. In wards, parishes, guilds and companies, people adapted their behaviour and gradually defined their own respectability in negative terms, in opposition to the new 'urban underworld'. The book sheds considerable new light on everyday life in late medieval London and its case study opens up wider debates about the relationship between morality and politics in Europe's cities in this period.
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