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Schon gelegentlich der ersten Neuauflage meines Diabetes- buches
ist der Springer-Verlag an mich mit dem Wunsch herangetreten, das
gesamtc Gebiet der Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten zu
bearbeiten. Der zweite Welt- krieg hat die Ausfiihrung dieses
Planes hinausgeschoben. Unterdessen hatte ich wahrend des Krieges
als Leiter einer Spezialabteilung fiir Magen-Darmkrankheiten durch
fiinf Jahre Gelegenheit, ein einmalig groBes Krankengut zu be-
treuen, wie es in diesem AusmaB und dieser Mannigfaltigkeit in
Friedenszeiten kaum jemals einem einzelnen Arzt zur Ver- fiigung
steht. Die oglichkeit, diagnostisch schwierige Falle gemeinsam mit
dem Rontgenologen zu untersuchen, die fortlaufende gastroskopische
Kontrolle der Magenkranken, die rektoskopische Kontrolle der
Darmkranken und ein gu- tes Laboratorium erhohten den Wert der
Beobachtungen. Das wesentliche Ergehnis zweie. r wissenschaftlicher
Arbeiten, Untersuchungen iiber die Bewertung von Formveranderun-
gen des Bulbus duodeni mit Hilfe von Atropininjektionen gemeinsam
mit Kollegen Wac h n e r sowie Studien iiber das Schleimhautrelief
des Diinndarmes bei Fallen von chroni- scher Enteritis gemeinsam
mit Kollegen S t 0 f f I, e wurden erstmalig kurz mitgeteilt.
Ebenso wurde erstmalig iiber die besonders giinstigen Erfahrungen
der kombinierten Dial-- F"ieberbehandlung bei der Ulkuskrankheit
berichtet. Auch wert volle Einzelheobachtungen, wie das Vorkommen
von mehrwochigen anaziden Phasen beim Ulcus duodeni, Vor- tauschung
eines penetrierenden Riesenulkus durch lokale Wandausstiilpung des
Magens im Bereich eines kleinen Ge- schwiires, die Heilung einer
Gastritis mit histaminrefrak- tarer Anaziditat, die Existenz einer
Enteritis ohne Storung der Nahrungsausnii ung mit verlangsamter
Diinndarmpassage u. a., wurden in dem Buch niedergeIegt.
Die Entdeckung des Insulins bedeutete eine ganzliche U m- walzung
in der Diaootestherapie. Die schwerste n Fille, selbst die
diabetischen Kinder, bleiben am Leben, und frillier tad- liche
Komplikationen kannen mit Hilfe des Insulins zumeist giinstig
beeinfluflt werden. Die Kenntnis der Insulinbeha, nd- lung der
Zuckerkrankheit ist hoote fiir jeden praktischen Arzt von granter
Wichtigkeit, und es ist nur zu begriillen, wenn von berufener Seite
Angaben liber die Grenzen und die Wirk- samkeit der
Insulintherapie, sowie Richtlinien, bzw. Indika- tionen fUr deren
Anwendung jedem Arzt zur Verfligung stehen. Die Pflicht zur
Insulinbeistellung durch die Kranken- kass: en und
Wohlfahrlseinrichtllngen alier Art bedeuiJet eine stets anwachsende
Belastung des Volksvermogens. Wer heuts linen Diabetiker, bei dem
man mit emer rein diiitetischen Be- hand lung auslrommen konniJe,
durch line unzweckmiifiige Be- handlung so weit bringt, dafi dieser
zu einem Dauennsulin- patienten wird, schadet nicht nur dem
Kranken, sondern auch der gesamten Volksgemeinschaft. Die
sachigemiille Versorgung der Zuckerkranken ist damit: m1 einem der
aktuellsiJen medi- zinischen und SIOzialen Probleme geworden. So
sehr die Insulin- ara eine weitgehende U mwalzung in der Thlerapie
der schweren DiabeiJesfiille mit sich gebracht hat, so w g darf
vergessen werden, dafi das Insulin die diiitetische Behandlung des
Zucker- kranken in keiner Weise iiberfllissig gemacht hat. Bei
dieser Sachlage erscheint es dringend notwendig, dem Studenten und
der hzteschaft die wichtigSlten Kenntnisse in der Behandlung des
Diabetes in einer lmappen und leicht- fafi- lichen Form zu
vermitteln.
Die Entdeckung des Insulinsbedeutete eine ganzliche Um wiilzung in
der Diabetestherapie. Die Ischwersten Faile, selbst die
diabetischen Kinder, bleiben am Leben, und frtiher tod liche
Komplikationen konnen mit Hilfe des I'llsulins zumeist gtinstig
beeinflufit werden. Die Kenntnilsder Insulinbehand lung del'
Zuckerkrankheit ist heute fUr jeden praktischen Arzt von grofiter
vVichtigkeit, und es ist nur zu begrtifien, wenn von berllfener
Seite Angaben tiber die Grenzen und die IVirk samkeit del'
Insulintherapie, sowie Richtlinien, bzw. Indika tionen fUr deren
Anwendung jedem Arzt zur Verftigung stehen. Die Pflicht zur
Insulinbeistellung durch die Kranken kassen und
IVohlfahrt'seinrichtungen aller Art bedeutet eine stets anwachsende
Belastung des Volksvermugens. vVer heute einen Diabetiker, bei dem
man mit einer rein diatetischen Be handlllng auskommen kunnte,
durch eine unzweckmiifiige Be handlllng so weit bringt, dafi dieser
zu einem Dauerinsulin patienten wird, Ischadet nicht nul' dem
Kranken, sondern auch del' gesamten Volksgemeinschaft. Die
sachgemafie Versor gung del' Zuckerkl'anken ist damit zu einem del'
aktuellsten medizinischen und sozialen Probleme geworden. So sehr
die Insulinara eine weitgehende Umwalzung in der Therapie del'
schweren Diabeiesfalle mit sich gebracht hat, so wenig darf
vergessen werden, dafi das Insulin die diiHetische Behandlung des
Zuckerkranken in keiner Weise iiberfltissig gemacht hat. Bei diesel
Sachlag erscheint es dringend notwendig, dem Student en und der
Arzteschaft die wichtigsten Kenntnisse in del' Behandlung des
Diabetes in einer knappen und leicht fafi lichen Form 'zu
vermitteln."
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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