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Die beschrankten Vorrate an Erdoel und der standig ansteigende Be-
darf an Mineraloelprodukten bedingten, dass man gerade in
Deutschland Treibstoffe auf synthetischem Wege herzustellen
versuchte, wobei die grossen Kohlevorkommen als Rohstoffquelle
dienen sollten. Es ist ruckschauend erfreulich, festzustellen, dass
dieses Problem fast zu gleicher Zeit und zwar auf zwei
grundsatzlich verschiedenen Wegen auch in technisch einwandfreier
Weise geloest wurde. Nach dem ersten Verfahren wurden auf Grund der
von F. Bergius festgestellten gunstigen Wirkung der Verwendung von
hohen Drucken bei der Hydrierung von Kohle von M. Pier und anderen
Mitarbeitern der Firma I.G. Farbenindustrie A.G. flussige und feste
Kohlenwasser- stoffe durch katalytische Druckhydrierung der Kohle
erhalten. Wahrend bei dieser Druckhydrierung die Herstellung der
Kohlen- wasserstoffe durch Einlagerung von Wasserstoff und
Aufspaltung der Kohlesubstanz erfolgt, haben F. Fischer und H.
Tropsch. den um- gekehrten Weg gewahlt und Kohlenwasserstoffe aus
dem durch Ver- gasung der Kohle erhaltenen Wassergas aufgebaut. Von
F. Fischer und H. Tropsch sowie weiteren Mitarbeitern vom
Kaiser-Wilhelm-Institut fur Kohlenforschung Mulheim-Ruhr wurden je-
doch nicht nur die theoretischen Grundlagen dieser interessanten
Syn- these mit einer seltenen Prazision festgelegt, sondern auch
die technischen Bedingungen erforscht, die die spatere UEberfuhrung
dieser Kohlenwasser- stoff-Synthese in den Grossbetrieb
ermoeglichten.
Von den vollsynthetischen, durch Polymerisation aus einfachen
Bausteinen gewonnenen Kunststoffen besitzen das Polyvinylchlorid
und seine abgewandelten Formen, wie nachchloriertes
Polyvinylchlorid und Vinylchlorid-Mischpolymerisate, wohl die
groesste Bedeutung. . In Polyvinylchlorid und
Vinylchlorid-Mischpolymerisaten stehen der Industrie und dem
Gewerbe Stoffe zur Verfugung, deren Anwendungs- moeglichkeiten auf
den verschiedensten Gebieten der Technik und Be- darfsguter gar
nicht abzusehen sind. Schon heute gibt es kaum ein Ge- biet in der
Technik oder in modischen Artikeln oder Gegenstande des taglichen
Bedarfs, in das Polyvinylchlorid oder Polyvinylchloridmassen nicht
irgendwie hereinspielen. Diese hervorragende Stellung innerhalb der
grossen Klasse der Kunststoffe ist vor allem auf die wertvollen
Eigenschaften dieser Poly- merisate zuruckzufuhren; seine
Verwendung als Kunststoff verdankt das Polyvinylchlorid nicht
zuletzt auch dem Umstand, dass es in Mischung mit Weichmachern
weichgummiahnliche Eigenschaften besitzt, ohne die Nachteile des
Weichgummis selbst aufzuweisen. Die Herstellung und Verarbeitung
von homogenen oder heterogenen Polymerisaten des Vinylchlorids hat
in den letzten Jahren einen un- geahnten Aufschwung gerade im
Ausland genommen, wahrend in Deutschland, dem Geburtslande dieser
Kunststoffklasse, die Entwick- lung durch den Krieg und dessen
Folgen schwer gehemmt wurde.
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