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In diesem Band sind die nachgelassenen Schriften Moritz Schlicks zur Ethik gesammelt, ediert und kommentiert. Die Beschäftigung mit ethischen Fragen war für Schlick während seines gesamten Lebens von hoher Relevanz, daher sind in diesem Band Schriften aus vier Jahrzehnten versammelt, die die Entwicklung seines ethischen Denkens veranschaulichen. Sie beginnen mit Vorarbeiten zu der „Lebensweisheit“, einem seiner ethischen Hauptwerke, welches bereits in MSGA I/3 erschienen ist. Im Laufe seiner akademischen Laufbahn in Rostock, Kiel und Wien hielt Schlick immer wieder Vorlesungen und Vorträge zu ethischen Themen. Herausstechend sind hier sicherlich „Über Ästhetik und Ethik“, eine von sehr wenigen Schriften Schlicks zur Ästhetik, weiterhin die Dokumente zur Vorlesung „Ethik und Kulturphilosophie“ vom Wintersemester 1935/6 in Wien. Letztere legen nahe, dass Schlick eine Reihe von Publikationen plante, in denen er eine systematische Darstellung seiner Philosophie entwickeln wollte. In dieser sind Ethik und Kulturphilosophie Teile eines zusammenhängenden Ganzen, neben der Geschichte der Philosophie, Logik, Naturphilosophie und Erkenntnistheorie.
Philosophiehistorische Überblicksdarstellungen vermitteln häufig den Eindruck, im Wiener Kreis herrsche ein Verständnis von Philosophie vor, das auf eine an der modernen Logik und den Naturwissenschaften orientierte ahistorische Spielart der Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie beschränkt ist. Die vorliegende Sammlung von Fachbeiträgen trägt in Fortsetzung neuerer Forschungstendenzen zu einer Korrektur dieses Eindrucks bei, indem sie verdeutlicht, wie weit das philosophische Spektrum des Wiener Kreises ist. Die Felder, die sie in den Blick nimmt, reichen von der Kulturphilosophie und Metaphysik, über die Philosophiegeschichte und Praktische Philosophie bis hin zur Ästhetik.
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