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Angesichts der unsere Gesellschaft kennzeichenden sozialen Umbruchs
phanomene und unseres Interesses an ihnen muss die Frage nach einer
genuin soziologischen Perspektive stets von neuem beantwortet
werden. Die Irrun gen und Wirrungen, aber auch die bleibenden
Erkenntnisleistungen in der bisherigen Geschichte der Soziologie
sind Ergebnis dieser Selbstreflektion. Das vorliegende Buch
dokumentiert einen Forschungsansatz, in dessen Mit telpunkt die
strukturellen Bedingungen und Folgen sozialen Handeins stehen. In
Abgrenzung zu einer Sozialstrukturforschung, die auf die
Erforschung von Statusverteilungen und deren Veranderung anband
sozialstatistischer Indikatoren gerichtet ist, wird im ersten
Kapitel die Frage nach der Konstitu ierung sozialer Handlungsfelder
und ihrer Dynamik gestellt. Die Analyse er folgt aus einer
feldtheoretischen Perspektive. Sowohl die Konsolidierung als auch
die Veranderung sozialer Hand lungsfelder steht in engem
Zusammenhang mit den in ihnen wirkenden Machtstrukturen. Das zweite
Kapitel bringt hierzu Untersuchungen, die un terschiedliche
Machtformen und deren Auswirkungen berucksichtigen, und zwar auf
der Ebene personaler Interaktion, in und zwischen Organisationen
sowie im Rahmen gesellschaftlicher Steuerungsprozesse. Die
Handlungsfahigkeit der Akteure hangt zu einem wesentlichen Teil von
ihren Handlungsorientierungen ab, die im Kulturzusammenhang vermit
telt werden. Nach einer grundlegenden Analyse ihrer Hauptformen
werden im dritten Kapitel sozialkulturelle Orientierungsmuster
untersucht, wobei be sonders der Aspekt des
Interpretationsspielraums und die damit begrundete Selbststeuerung
von Handlungen beachtet werden. Die Analyse von Handlungsfeldern
und Handlungsorientierungen ist auch fur die Erfassung des
gesellschaftlichen Wandels unerlasslich. Im vier ten Kapitel bilden
die sozialkulturellen Aspekte des Modernisierungsprozes ses,
insbesondere der Wandel der Wertorientierungen, den Ausgangspunkt."
Dieser Forschungsbericht wurde im Rahmen eines von der Volkswagen
Stiftung geforderten Projektverbunds "Beziehungen zwischen
Bildungs- und Beschaftigungssystem in Japan" erstellt. Sein Thema
ist der Zusammenhang der Bildungs- und Beschaftigungssysteme in
Japan unter dem Aspekt der Steuerung und Abstimmung. Grundlage
hierfur waren die vom 1. September 1991 bis zum 31. Marz 1996
durchgefuhrten Untersuchungen der Projektmit arbeiter, die
teilweise als Feldforschung in Japan erfolgten. Schwerpunkte waren
die Sammlung von veroffentlichten und unveroffentlichten
Materialien, deren Ubersetzung und Auswertung sowie ausgedehnte
Expertengesprache, die zum Teil mit Besichtigungen von Bildungs-
und Ausbildungseinrichtun gen verbunden waren. Die Durchfuhrung des
Forschungsprojekts war eine Gemeinschaftslei stung, an der die
Mitarbeiter wie folgt beteiligt waren: Die Expertengesprache wurden
vom Forschungsleiter mit den japanischen Partnern gefuhrt, wobei
Dr. Mikiko Eswein und Dr. Renate Ruttkowski als Dolmetscherinnen
halfen. Der Rohbericht zur beschaftigungsrelevanten Steuerung im
Bildungssystem wurde von Dr. Mikiko Eswein erstellt und von Mag.
Karin Kleiber aktuali siert. Den Rohbericht zu Steuerungs- und
Abstimmungsaspekten des Eintritts in das Erwerbsleben, zur
bildungsrelevanten Steuerung im Beschaftigungssy stem sowie zu
Reformvorschlagen arbeitete Dr. Renate Ruttkowski aus. Dr. Hiroyuki
Okamuro trug die Analysen des privaten Bildungsaufwands sowie der
bildungsbezogenen Gehaltsdifferenzierung bei. Fur die Planung und
Durchfuhrung der Untersuchung, die umfassende Uberarbeitung der
Materialien sowie die Konzeption und Redaktion des Endberichts und
die Darstellung der Schlussfolgerungen ist der Forschungsleiter
verantwortlich."
Dieses nun in vierter Auflage vorliegende Buch ist aus
Einftihrungs- vorlesungen an der TV Clausthal in den Jahren
1963-1966 entstandcn. Sein Zweck ist es, einen orientierenden
Oberblick tiber die Grundtat- sachen des sozialen Lebens in der
Bundesrepublik Deutsdtland zu bieten. Hierbei soll auch, soweit
moglich, ein Einblick in die Gro enordnung der jeweiligen Phanomene
und ihre Bedeutung ftir den gesamtgesell- schaftlichen Zusammenhang
gegeben werden. Es ist beabsichtigt, ein allgemein verstandliches
Gesamtbild der Sozialstruktur der Bundes- republik zu vermitteln.
Der fachkundige Leser wird aufgefordert, die ftir weiterflihrende
Analysen erforderlichen Detailkenntnisse aus der jeweiligen
Spezialliteratur zu entnehmen. Hinweise hierftir bieten die
Literaturverzeichnisse am Ende jedes Abschnitts. Gerade angesichts
der verstarkt kritischen Diskussion gesellschafts- politischer
Probleme und Planungsmoglichkeiten sind verla liche
Grundinformationen tiber die bestehende Sozialstruktur
erforderlich. Auch im Bereich der Sozialwissenschaften mlissen
Verfechter eines funk- tiona len Ordnungsdenkens und Anhanger eines
reformerischen Eman- zipationsdenkens lemen, auf dem Boden der
Tatsachen miteinander zu kooperieren, da hiervon der Fortbestand
demokratischer Lebensformen abhangt. Der bisherige Erfolg dieses
Buches zeigt, da es eine Orientierungshilfe ftir diejenigen sein
kann, die sachliche Information suchen. Wenn es auch in seiner
liberarbeiteten und erweiterten Form dazu beitragt, ver- la liches
Grundwissen zu vermitteln und dartiber hinaus Interesse an sozialen
Gegenwartsproblemen sowie an ihrer soziologischen Analyse zu
wecken, hat es seinen Zweck erftillt.
Wenige soziologische Teildisziplinen haben in der Nachkriegszeit so
weiten Widerhall sowohl seitens der Praxis als auch seitens der
Fachvertreter gefunden wie die Soziologie des Industriebetriebes.
Obwohl sich im Laufe der Jahre die Akzente der Forschung spurbar
verlagerten und die Problemstellungen oft von Modestroemungen
beeinflusst wurden, kann doch das Gebiet eine bemerkens- wert
kontinuierliche Entwicklung aufweisen. Allmahlich haben sich die
mikro- soziologische Sichtweise der Human Relations- und spateren
Kleingruppen- Forschung und die mehr makrosoziologisch orientierte
Sichtweise der Theore- tiker industrieller Arbeitsbeziehungen und
moderner Betriebsverfassungen einander angenahert. Diese Begegnung
wurde durch die Wende zu organisations- soziologischen
Forschungsansatzen wesentlich gefoerdert. Die Position der Be-
tI'iebssoziologie wurde weiterhin dadurch verstarkt, dass ihre
Erkenntnisse und Forschungsmethoden immer umfassender im Hoch- und
Fachschulunterricht vermittelt und auch von den Betriebspraktikern
in wachsendem Masse rezipiert werden. Ein Blick auf die
betriebssoziologische Fachliteratur zeigt allerdings, dass die Zahl
der eigentlichen Forschungsbeitrage in deutscher Sprache nicht sehr
gross ist. Buchveroeffentlichungen sind entweder systematische
uberblickp. uber teil- weise schwer zugangliche Primarforschung, an
der die USA einen uberwiegen- den Anteil haben, oder sie stellen
als monographische Abhandlungen zu Detail- problemen hohe Anspruche
an das Fachwissen des Lesers. Besonders auffallend ist angesichts
der Fulle empirisch erarbeiteten Untersuchungsmaterials, das
allerdings nur zu einem kleinen Teil der oeffentlichkeit zuganglich
ist, der Man- gel an theoretischen Beitragen, und zwar im Hinblick
auf die Erweiterung der Problemstellungen und die Herausbildung
einer Grundkonzeption.
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