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Schrumpfen oder wachsen? Ein zeitgenoessisches Marchen - Einleitung. ZEITEN (RHYTHMEN): Gegenwartsschrumpfung und zivilisatorische Selbsthistorisierung - Geschwindigkeit als kritischer Faktor in der OEkologie - Zeit des Rhythmus, Temporalitat der Operation - Zeit, Kunst, Musik. RAEUME (BEWEGUNGEN): UEber die Alterung von Kontinenten oder die Geschichte von der Landschaft her denken - Neue Entwicklungstypen von Grossstadten - Wer spart, braucht Ziele-eine ungehaltene Rede - Zukunftschance Schrumpfung-Stadtentwicklung in Ostdeutschland-eine Skizze. KOERPER (GESCHLECHT): Der alternde Mann - Anschwellen, Abschwellen, Schrumpfen. Zur Kulturgeschichte der Austrocknung. DENKEN (VERANTWORTUNG): Wachstum und Schrumpfung in Biologie, Medizin und Biophysik - Schrumpfen heisst Ausatmen. Analogien zum Wandel in Welt und Wirtschaft - Paradiesische Grenzerinnerungen jenseits von Eden. HANDELN (ORIENTIERUNG): Energie bleibt Energie? Es gibt mehr als ein Gesetz - Von schrumpfenden Mullmengen zu reduzierten Stoffstroemen - MacDonaldisierung, Schrumpfung, Aussterben. ZUKUNFT (ENTSCHEIDUNG): Strukturwandel der Wirtschaft, Entlastung der Umwelt? - Regionalisierung der Markte - Macht-Ohnmacht-Vermachtnis. Eine neue Perspektive - Paradiese. Von einem zu vielen.
Die Walder wachsen noch Die AEcker tragen noch Die Stadte stehen noch Die Menschen atmen noch Bertold Brecht Der Fruhling kommt immer wieder, die Blatter entrollen sich, die Bluten entfalten sich und die Lammer werden zu Schafen. Die Natur wachst. Die Winterstarre ist uberwunden. Das geschrumpfte Leben entwickelt sich zu neuer Groesse. Gross wer den setzt klein sein voraus. Wachsen braucht absterben. Schwellen braucht schrumpfen. Es ist unser Lebensrhythmus. Dieser Rhythmus hat Eingang gefun den in unsere Literatur und in die bildenden Kunste. Wir sind vertraut mit unzah ligen Metaphern filr dieses Lebenspulsen, fur dieses stetige Auf und Ab. Die Kurse der Wertpapiere steigen. Die Wachstumsimpulse fur die Wirtschaft werden herbeigesehnt. Das Bruttosozialprodukt muss wachsen. Die Steuereinnah men mussen wachsen. Die Steigerung von Umsatzen und Gewinnen wird zum Erfolgsmassstab eines Unternehmens. Von Schrumpfen ist keine Rede. Allenfalls von Konsolidierungsphasen wird geredet. Wir sprechen von Reichtum, der keine Grenzen kennt. Wir leben in einer Wachstumsgesellschaft. Die Bevoelkerung wachst, der Mangel an verbrauchten Ressourcen wachst, die Abfalle in Luft, Was ser und Boden wachsen.
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