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Dieses Buch ist nicht leicht einzuordnen. Man konnte es mit Recht
einen Basis- text nennen, denn es stellt die Grundlagen und
Vorgehensweisen der Familien- therapie (genauer: der systemischen
Therapie) auf dem heutigen Erkenntnisstand zusammenhangend und mit
dem Blick fUr das Wesentliche dar. Angesichts der stiirmischen, ja
ausufernden Entwicklung, die sich hier in den letzten lahrzehn- ten
vollzog, ist bereits dies eine erstaunliche Leistung. Aber das Buch
ist weit mehr als ein aktueller integrativer Text. Es fUhrt uns in
eine Sicht psychiatrischer, psychosomatischer, ja medizinischer
Probleme iiber- haupt ein, die, macht man sie sich mit ihren
Implikationen vertraut, viele gangige Annahmen und therapeutische
Praktiken in Frage stellt. Diese Sicht ist Ausdruck und Folge der
konsequenten Anwendung von Erkenntnissen der modernen
Systemwissenschaften, insbesondere der Kybernetik, nicht nur auf
biologische, sondern auf psychosoziale Phanomene, wofUr vor allem
Gregory Bateson wich- tige Weichen stellte. Sie ergibt sich weiter
aus den Einsichten von Forschern und Denkern, die heute als
hervorragende Vertreter des Konstruktivismus gelten, so vor allem
Heinz von Foerster und H umberto Maturana. Diese Sicht verdankt
aber auch viel den grundlegenden Einsichten des genialen englischen
Logikers Spencer-Brown, den Fritz B. Simon in diesem Buch wohl als
erster einem groBeren deutschsprachigen Publikum nahebringt. AIle
Erkenntnisstrukturen basieren darauf, Unterscheidungen, d. h.
Grenzziehungen vorzunehmen. Die Mechanismen der Bildung,
Aufrechterhaltung und Wiederauflosung von Gren- zen verfolgt Simon
auf verschiedenen Ebenen: der Ebene des biologischen Organismus,
der sozialen Ebene der Familie und der Ebene der individuellen
Wirklichkeitskonstruktionen und Handlungslogik.
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