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Der Aufforderung der Herausgeber des Lehrbuchs der drahtlosen
Nachrichten- technik nachkommend, bat der Unterzeichnete zusammen
mit Dr. R. THEILE, Niirnberg, und Dr.-Ing. G. WENDT, SchloB
Corbeville in Frankreich, den vor- liegenden 1. Teilband, die
Grundlagen des elektronischen Fernsehens, bearbeitet und jetzt
abgeschlossen. Die Aufgabe war ungewohnlich. Fernsehen ist eine
sehr heterogene Technik. Sie taucht ihre Wurzeln in zahlreiche,
ganz verschiedenartige Wissenschafts- gebiete: solche der
angewandten Physik, insbesondere der Elektronik, der Elektro-
technik, der Optik und der Hochvakuumtechnik, solche der
experimentellen und theoretischen Chemie, der Physiologie und der
Psychologie. Ein schon ungemein umfangreiches, immer noch
wachsendes Schrifttum muBte zu Rate gezogen werden, wollte man
nicht, wie in vielen anderen Biichern, an der Oberfl?che des
Stoffes bleiben. Es liegt in dem stark komplexen Charakter dieser
Technik begriindet, daB der Leser zur Spezialisierung fast
gezwungen wird. Ein Lehrbuch muB ihn daher bis an die Quellen der
Vertiefungsmoglichkeit heranfiihren. Andererseits erschien es
unerl?Blich, die unverriickbaren Grundlagen des Fern- sehens von
heute und morgen in didaktischer Ausfiihrlichkeit zu behandeln. Der
Fernsehtechniker muB die Methoden und die Werkzeuge, mit denen er
ar bei ten soll, griindlich kennenlernen und sich bewuBt sein, daB
am Endpunkt der Uber- tragungsanlage, die er entwirft, ein ?u13erst
kritisches und anspruchsvolles Empfangsorgan, der menschliche
Gesichtssinn, eingeschaltet ist.
Seit dem Erscheinen des ersten Teilbandes sind sechs Jahre
verflossen, ein Zeitraum, der gekennzeichnet ist durch
fortschreitende Anpassung der Auf- nahme-, Ubertragungs- und
Empfangsgerate an die Anforderungen des rasch und stiindig
wachsenden Fernsehrundfunks, durch dessen internationale Ver-
netzung - Eurovision -, durch zwischenstaatliche Abmachungen tiber
Wellen- verteilung und Senderstandorte sowie durch die Entwicklung
der Gerate-und Anlagenherstellung zu einem machtigen
Industriefaktor. In den USA sind gegen- wartig tiber 50 Millionen,
in der Deutschen Bundesrepublik fast 7 Millionen Fernsehempfanger
im Gebrauch. Die Einftihrung des Farbfernsehens liegt in den USA,
Japan und UdSSR bereits einige Jahre zurtick und ist, trotz alier
wirt- schaftlich gebotenen Zurtickhaltung, auch im westlichen
Europa nurmehr eine Frage der Zeit. Diese kaum vorhersehbare
Evolution hat ihren Niederschlag in einem un- geheuren Anschwellen
der Fachliteratur gefunden, einer Tatsache, die es in An- betracht
des unaufhaltsamen Fortschreitens der technischen Entwicklung - man
denke an die industrielle und die wissenschaftliche Anwendung des
Fernsehens, an die Ubertragung durch Satelliten, an die neue
Technik der Programmspeiche- rung - zu einer schwierigen Aufgabe
machte, den Zeitpunkt fUr das AbschlieBen des vorliegenden, der
Technik des elektronischen Fernsehens gewidmeten zweiten Teilbandes
richtig zu wahlen und der Gefahr eines allzu nattirlichen
Anwachsens seines Urrifangs und Preises ohne Verzicht auf eine
vollstandige Ubersicht des Stoffes zu begegnen.
The author proposes to base the synthetic reproduction of the
television picture upon the optical and physiological actions of
the motion picture projector of Mechau. This idea rests up on the
high amount of correlation existing between the sequential images
and on the inert visual perception of man, i. e. two facts which
favour the introduction of an electrostatic memory device capable
of modulating on each picture point its instantaneous brightness.
In this system the whole number of surface elements of the screen
stays simultaneously excited without any interruption of their
appearance thereby suppressing the flicker and permitting a lower
scanning rate with a corresponding reduction of the frequency band
needed for the trans- mission of the picture signa!. Alike the
Mechau-projector the frames follow each other in continuous
superposition and progressive translucency along their succession.
This impression is aided by a special form of interlacing line
fields written down on the memory device. The picture is restored
by a tube having a mosaic-like UV lighted photocathode which
permits the loc al command of its emission to be projected on the
screen without geo- metrie distortion. The principle described fits
also for colour television. Resume L'auteur propose d'appliquer a
la synthese de l'image de television les effets optiques et
physiologiques du projecteur de cinema M echau.
Seit dem Erscheinen des ersten Teilbandes sind sechs Jahre
verflossen, ein Zeitraum, der gekennzeichnet ist durch
fortschreitende Anpassung der Auf- nahme-, UEbertragungs- und
Empfangsgerate an die Anforderungen des rasch und standig
wachsenden Fernsehrundfunks, durch dessen internationale Ver-
netzung-Eurovision-, durch zwischenstaatliche Abmachungen uber
Wellen- verteilung und Senderstandorte sowie durch die Entwicklung
der Gerate- und Anlagenherstellung zu einem machtigen
Industriefaktor. In den USA sind gegen- wartig uber 50 Millionen,
in der Deutschen Bundesrepublik fast 7 Millionen Fernsehempfanger
im Gebrauch. Die Einfuhrung des Farbfernsehens liegt in den USA,
Japan und UdSSR bereits einige Jahre zuruck und ist, trotzaller
wirt- schaftlich gebotenen Zuruckhaltung, auch im westlichen Europa
nurmehr eine Frage der Zeit. Diese kaum vorhersehbare Evolution hat
ihren Niederschlag in einem un- geheuren Anschwellen der
Fachliteratur gefunden, einer Tatsache, die es in An- betracht des
unaufhaltsamen Fortschreitens der technischen Entwicklung-man denke
an die industrielle und die wissenschaftliche Anwendung des
Fernsehens, an die UEbertragung durch Satelliten, an die neue
Technik der Programmspeiche- rung - zu einer schwierigen Aufgabe
machte, den Zeitpunkt fur das Abschliessen des vorliegenden, der
Technik des elektronischen Fernsehens gewidmeten zweiten Teilbandes
richtig zu wahlen und der Gefahr eines allzu naturlichen Anwachsens
seines Umfangs und Preises ohne Verzicht auf eine vollstandige
UEbersicht des Stoffes zu begegnen.
Darstellungen der tragerfrequenten Fernsehsendung - auf dem Funk
wie auf dem Kabelwege - sowie des Fernsehempfanges bringt. Die
Mehrzahl der Fernsehtechniker widmet sich mit Vorliebe den Fragen
der optisch-elektrischen bzw. elektrisch-optischen Umformung und
iibersieht dabei die entscheidende Wichtigkeit der Ferniibertragung
vom Gebe zum Aufnahmegerat. Bei der Veranstaltung der
Vortragsfolge, deren Einteilung von Herrn Oberpostrat Dr. F.
BANNEITZ, dem Leiter der Reichspostforschungsanstalt, gemeinsam mit
dem Herausgeber besorgt wurde, schien es deshalb wiinschenswert,
auch einmal das Problem der hochfrequenten Raum- oder
Leitungsiibermittlung von Fernsehsignalen herauszustellen und eine
zusammenfassende tJbersicht iiber den augen blicklichen Stand
unseres diesbeziiglichen technischen Ktinnens sowie fiber die
auftretenden Einzelfragen und deren Ltisung zu geben. Der
Herausgeber dankt den Vortragenden ffir ihre Miihewaltung bei der
Niederschrift der gemachten Ausfiihrungen; er bittet sie zugleich
um Verstandnis daffir, daB die Aufgabe, Umfang und Preis dieses
Buches auf ein MindestmaB zu beschranken, eine tJberarbeitung der
gelieferten Bei t.rage und dabei stellenweise erhebliche Anderungen
bedingte. Er hat Wert darauf gelegt, diese Beschrankung lediglich
durch straffste Stilisie rung und durch Verzicht aufnicht dringlich
notwendige Beigaben, unter voller Erhaltung des wertvollen
sachlichen Inhaltes, zu erreichen. DerVerlagsbuchhandlung Julius
Springer dankt der Herausgeber ffir die tradition ell hochwertige
Ausstattung des Werkes. Er hofft, daB diese Zusammenstellung den am
Stande und an der Weiterentwicklung des Fernsehens interessierten
Lesern die gewiinschten Aufschlfisse und Hin weise bieten mtige.
Berlin, den 4. Oktober 1937. Prof. Dr. }'RITZ SCHROTER. Inhalts
verzeichnis. I. Entwicklung und Stand des Femsehens. Von
Oberpostrat Dr. F. BANNEITZ, Berlin. '. 1 1. Vorgeschichte und
Grundlagen . . ., ."
Die im vorliegenden Buche gegebene Darstellung eigener und fremder
Arbeiten auf dem Gebiete der elektrischen Bildubertragung baut sich
restlos auf der Grundlage der punktweise erfolgenden Abtastung und
Wiedergabe auf, dem einzigen heute durchfuhrbaren und bewahrten
Prinzip. Dieses Prinzip wird ohne Zweifel die Technik der
Fernbildschrift und des Fernsehens auf dem Draht wie auf dem
Funkwege noch lange Zeit beherrschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass
eine neue, bedeutende Erfindung die Bemuhungen der Spezialisten
plotzlich in eine andere, grossere und schnellere Erfolge
versprechende Richtung lenken konnte, halte ich fur sehr gering. Es
gibt nichts Wunderbares. Ich mochte auf ein bekanntes Beispiel
hinweisen: In der Frequenzbandfrage war vor einiger Zeit durch
sensationelle Meldungen bis weit in die Fachkreise hinein die Hoff
nung auf eine neue Ara im Bau drahtloser Empfanger erweckt worden.
Sie sollte die in der Anwendung ausgedehnter
Modulationsfrequenzbander wurzeln den Schwierigkeiten mit einem
Schlage beseitigen. Auch fur die Bildubertragung ware eine solche
Erfindung von ausserster Tragweite gewesen. Heute ist diese
Hoffnung, die dem Wissenden von Anfang an im Widerspruch mit
gesicherten Naturgesetzen und Erfahrungen zu stehen schien, auch
von allen denen aufgegeben, die sich mit vollem Enthusiasmus, aber
ohne viel Kritik, fur die Neuerung begeistert hatten. Von der
grossartigen Verheissung, die Ausnutzung sowohl des Athers als auch
der Leitungswege fur die Ubertragung von Signalen in ungeahntem
Masse zu steigern, ist nichts ubrig geblieben, was die Grenzen des
bisher fur moglich Gehaltenen, wenn schon vielleicht noch nicht
vollig Erreichten, uberschritte."
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