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Am 12. Oktober 1984 fand anHiBlich des 70. Geburtstags von Profes-
sor Dr. Dres. h. c. Wilhelm Doerr, emeritierter ordentlicher
Profes- sor der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie
und ehemaliger Direktor des Pathologischen Institutes der
UniversiUit Heidelberg, ein Symposion iiber aktuelle Probleme der
"Herzhyper- trophie" statt. Wilhelm Doerr, am 25. August 1914 in
Langen (Kreis Offenbach am Main/Hessen) geboren, studierte in
Heidelberg und Marburgl L. Medizin. 1942, 28jahrig, erfolgte die
Habilitation bei Alexander Schmincke in Heidelberg. 1m Jahre 1953
wurde Wilhelm Doerr auf den Lehrstuhl fUr Allgemeine Pathologie und
pathologische Anato- mie der Freien Universitat Berlin berufen,
wechselte 1956 nach Kiel und folgte 1963 einem Ruf auf den
Lehrstuhl seines Fachgebiets in Heidelberg. Die thematische
Ausrichtung des zu Ehren von Wilhelm Doerr durchgefiihrten
Symposions griindet im wissenschaftlichen Werk des Jubilars, der
1937 als Doktorand von Alexander Schmincke in das Pathologische
Institut der Universitat Heidelberg eintrat. Die Ergebnisse der
Inauguraldissertation wurden 1938 in der von Ru- dolf Virchow
begriindeten und nunmehr nach ihm benannten, der- zeit von Wilhelm
Doerr redigierten Zeitschrift unter dem Titel "Zwei weitere Falle
von HerzmiBbildungen - Ein Beitrag zu Spit- zers phylogenetischer
Theorie" publiziert. Seither waren Probleme der kardiovaskularen
Pathologie zentrale Themen im wissenschaft- lichen Werk von Wilhelm
Doerr, das bis zum Augenblick weit iiber 300 Publikationen umfaBt.
Die Pathologie des Herzens wird in drei aufeinanderfolgenden Banden
umfassend behandelt. In diesem Band ("22/I") stehen die angeborenen
Herzfehler im Mittelpunkt. Um deren komplizierte Morphologie
verstandlich zu machen, wurden Phylogenie des Blutkreislaufs und
vergleichende Anatomie des Wirbeltierherzens, normale
Entwicklungsgeschichte und Prinzipien der Anatomie, Ultrastruktur
des Herzmuskels und - erstmals auch - Strukturdynamik im
architektonischen Verband abgehandelt. Die Pathologie der
connatalen Vitien wird durch Bemerkungen zu den klinischen
Aquivalentbildern belebt. Ein besonderer Abschnitt ist der
Humangenetik, den Hauptformen klassischer Herzmissbildungen,
gewidmet. Schliesslich wird der Versuch gewagt, aus den
Gegebenheiten sog. Heterochronie der Gestaltwerdung essentieller
Bausteineinheiten des Herzmuskels Strukturschwachen zu erkennen und
aus diesen die Pathoklise grosser Herzkrankheiten verstandlich zu
machen."
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