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Vordenker der Moderne wie Thomas Hobbes, Baruch de Spinoza, James
Harrington, Christian Thomasius und viele mehr griffen in ihren
politischen Lehren oft auf das Modell des alten judischen
Gemeinwesens zuruck. Entscheidend beeinflusste sie dabei ein
Schrifttum (politia-judaica-Literatur), das in der zweiten Halfte
des 16. Jahrhunderts entstand und Moses Gesetze als politisches
Vorbild darstellte. Markus M. Totzeck legt die erste vollstandige
Untersuchung zur Entstehung dieser Literatur vor. Die antiken
ausserbiblischen Mose-Traditionen bilden den Hintergrund seiner
Arbeit. Diese Traditionen waren in der Fruhen Neuzeit zum ersten
Mal als Druckausgaben erschienen und hatten sich im
Renaissance-Humanismus mit Konzeptionen einer uralten Theologie und
Weisheit (prisca theologia bzw. prisca sapientia) des Mose
verbunden. Totzeck stellt heraus, wie Debatten uber die politische
Relevanz der mosaischen Gesetze spater in der Reformation zur
Entstehung der politia-judaica-Literatur beitrugen. Die ersten
Werke stammten aus der Feder humanistischer Gelehrter, die in
erster Linie ausgebildete Juristen und Historiographen waren,
zugleich aber auch einen mehrheitlich calvinistischen Hintergrund
hatten. Die Nahe zwischen humanistischer Jurisprudenz und dem
Calvinismus pragte die politia-judaica-Literatur in einer ersten
Phase bis zu Petrus Cunaeus Werk De republica Hebraeorum libri III
(1617). Die Verbreitung dieses Buchklassikers des 17. Jahrhunderts
fuhrte den ursprunglichen Rechtsdiskurs in umfangreichere
politische Diskussionen.
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