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Einerseits ist Rauchen ein Vergnugen, das Befriedigung verschaffen und angenehme Wirkungen hervorrufen kann. Die Zigarette ist Genussmittel und Psychopharmakon zugleich, sie erleichtert Kontakte und foerdert Gemeinsamkeit. Andererseits ist Tabak ein Gift, das schwere Gesundheitsschaden verursacht. Diese Gefahr wird durch die Ni kotinabhangigkeit vergroessert; denn suchtiges Rauchen ist nicht leicht zu durchbrechen, so dass die Vergiftung fortgesetzt wird. Eugen Roth sagt das in einem Vierzeiler: "Bei Nikotin und Alkohol/fuhlt sich der Mensch besonders wohl / Und doch, es macht ihn nichts so hin / wie Alkohol und Nikotin." Daher kann es nicht verwundern, dass Rau chen kontrovers beurteilt wird. Die Einstellung zum Tabak war von jeher zwiespaltig. Nachdem mit der Neuen Welt der Tabak entdeckt (Columbus 1492) und nach Europa exportiert wurde (1519), ent stand grosse Begeisterung. Tabak war heiss begehrt. Bald aber kam auch Kritik auf. Befurworter und Gegner ergingen sich in starken Worten. Die Kontroverse wurde auf medizinischer, asthetischer, ethischer, politischer und wirtschaftlicher Ebene gefuhrt. Tabak wurde als Heilmittel hochgelobt, z.B. von R. Burton in einer Schrift uber Melan cholie (1621): "Tabak, goettlicher, einzigartiger, alles ubertreffender Tabak, der alle Wundermittel weit ubertrifft, trinkbares Gold und Stein der Weisen, ein souveranes Heilmittel gegen alle Krankheiten." AEhnlich koennte ein Suchtiger uber seine Droge sprechen. Tabak wurde sogar gegen Pest und Krebs empfohlen.
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