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Rene Konig wird in diesem Buch aus zwei Perspektiven heraus
portratiert. 1m Schriftenverzeichnis kommt er, vermittelt durch die
umfangreiche Liste seiner Veroff entlichungen, zunachst selbst zu
Wort. In den "Spiegelungen" be- schreiben Freunde, Schuler und
KoUegen ihre Beziehung zu Rene Konig und steUen dar, wie sie selbst
durch ihn beeinfluBt worden sind. I. Rene Konig hat die Soziologie
fruhzeitig als Gegenwartswissenschaft konzipiert; sie soUte ebenso
wirklichkeitsorientiert wie zukunftsgerichtet sein und dem
gesellschaftlichen Neuaufbau dienen. Die wichtigsten Aufsatze zur
Begrundung dieses Programms hat er bereits wahrend seiner
Emigration in der Sch weiz geschrieben. 1949 nach Deutschland
zuruckgekehrt, hat er die Entstehung der Bundesrepublik aktiv und
kritisch begleitet. Er hat der Soziologie in Deutschland zu
internationalen Verbindungen und neuer Reputation verholfen, als
Prasident der Internationalen GeseUschaft fur Soziologie und durch
zahlreiche Gastprofessuren im Ausland. Seine person- liche
Verbundenheit mit vie len europaischen und auBereuropaischen
Landern und K ulturen machte ihn zum Weltburger, der
nationalstaatliche Grenzen auf- schlie Ben woUte.
Kaum ein Sachverhalt der fortgeschrittenen Industriegesellschaften
wurde empirisch so irttensiv untersucht wie die
Massenkommunikation. So unbestritten die Existenz von Wirkungen der
Massenmedien auf die Meihung, Einstellung und das Verhalten ihres
Publikums ist, so umstritten sind doch weiterhin die zahlreichen
Versuche einer funktionalen oder gar kausalen Zuordnung. Wahrend
die Soziologie und Sozialpsychologie in anderen Teilbereichen, z.
B. der Industrie-oder Berufssoziologie, das Stadium der
Ideologiekritik zwar nicht uber- wunden, aber doch weitgehend
abgeklart hat, sieht sich die Massenkommunikations- forschung vor
allem immer wieder aufgerufen, eingespielte und eingeschliffene,
stereotype Vorstellungen uber die Wirkung der Massenmedien zu
widerlegen. In besonderer Weise muB sie sich dab ei einerseits mit
einem psychologischen Reduktio- nismus, der wesentlich in der
Tradition von LE BON steht, auseinandersetzen und andererseits
gegen eine asthetisierende Kulturkritik wehren, deren Position mit
dem Begriff des aristokratischen Individualismus (FRIEDRICH
NIETZSCHE) zu- treffend beschrieben ist. Der Aufstand der Massen
(ORTEGA y GASSET) wird als die gesellschaftliche Ent- wicklung der
letzten hundert Jahre verstanden, bei der eine ungegliederte und
unbestimmte Vielzahl isolierter und gleichartiger Inaividuen in
kulturgefahrdender Absicht aufgebrochen ist, angetrieben und
bestimmt von der Massenseele (GUSTAVE LE BON), welche sich einzig
in einer haf1lichen Moeglichkeit des Mensch- seins verwirklichen
kann, wie Hofstatter diese gesellschaftsphilosophische Vision
treffend gekennzeichllet hat ( P. R. HOFSTAETTER, 1957, S. 9). Wo
ab er die Struk- turierung gesellschaftlicher Prozesse verkannt und
die Existenz sozialer Gruppie- rungen und Illstitutionalisierungen
in ihrer vergesellschaftenden Funktion miB- deutet wurden, konnte
die Legende von der Massengesellschaft (THEODOR GEIGER) entstehen.
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