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Die grosse Nachfrage nach diesem vergriffenen "Klassiker" zeigt, dass es keinen adaquaten Ersatz fur dieses Buch gibt. Dies hat den Verlag dazu bewogen, nun eine siebte, unveranderte Auflage herauszubringen. Das Werk wendet sich vor allem an den Fachmann in der einschlagigen Industrie, sei er Meister oder Ingenieur, aber auch an Studierende der Konstruktions- und Fertigungstechnik, die ihr Wissen in der Blechbearbeitung vertiefen wollen. Der Praktiker findet im "Oehler/Kaiser" fur fast jedes Problem aus den folgenden Gebieten eine Losung: - Konstruktion und Berechnung, - Auswahl der Werkzeugstahle, - Normung, Federweg- und Kraftberechnung, - Verarbeitungseigenschaften der Bleche, insbesondere die Vermeidung von Fehlern in Blechteilen."
Heute bedarf es nicht mehr besonderer Hinweise auf die groBe Bedeutung des Leichtbaues auch auBerhalb des Flugzeugbaues. Fahrzeuge, sowie alle fahrbaren, tragbaren und zu transportierenden Gerate werden schon seit Jahrzehnten unter dem Gesichtspunkt konstruiert, an Gewicht zu sparen ohne dabei an Festigkeit zu verlieren. Dabei mag die Kostenfrage hintenanstehen, wenn Handhabung und Gebrauchsdauer eine Gewichtsersparnis empfehlen oder gar erfordern. So bringt, bei vorgegebener zulassiger Belastung eine Einsparung von 75 kg an einem Omnibusaufbau einen zusatzlichen Fahrgast mit. durchschnittlich DM 10, -an 200 Tagen = DM 2000, - jahrlich. Unter Verwendung von Leichtbauelementen und bei einer Stabilitatserhohung richtig angeordneter Sicken bzw. anderer ver- steifender MaBnahmen sind an vielen Aufbauten allein am Boden Einsparungen bis 300 kg und daruber durchaus moglich. Bei vielen zu tragenden Geraten wie Behaltern, Stativen, Schlitten usw. bedeutet bereits 1 kg Gewichtsersparnis eine spurbare Erleichterung, eine geringere Ermudung und eine hiernach gesteigerte Leistung fUr Trager oder Tragerin. Dem Konstrukteur stehen zur Losung der- artiger Aufgaben verschiedene Wege offen. Hierzu mag in erster Linie neben einer Beschrankung auf das Notwendigste an Ausriistung und auf moglichst geringe Abmessungen die Auswahl eines daflir geeigneten Werkstoffes gehoren. Wichtig ist wciterhin eine ausreichende Stabilitat, die ihrerseits wieder von den Abmes- sungen und insbesondere der richtigen Gestaltung eingepragter Versteifungs- sicken, aufgesetzter Sickenleisten oder anderer VersteifungsmaBnahmen abhangig ist. In der Konstruktionspraxis besteht sowohl uber die Anordnung als auch ubcr die Gestaltung von Versteifungen noch manche Unklarheit.
Bereits vor dem letzten Weltkrieg wurden Schlagziehpressen derart entwickelt, dass das Blechteil zunachst auf ihnen vorgepresst wurde. Beim Ruckhub bzw. Aufwartsgang des Pressenstoessels loeste sich dann in einer bestimmten, vorher einstellbaren Hoehe der Pressenbar mit dem daran hangenden Werkzeug und schlug noch einmal auf das vor- gezogene Blechteil auf, um auf diese Weise dessen Kanten scharfer zu betonen. Im Laufe der Zeit wurde diese oelhydraulisch wirkende Presse immer mehr vervollkommnet. Es wurden Tiefziehschlagpressen entwickelt, bei denen auch der Nachschlag oelhydraulisch gesteuert wurde. Eine der bekanntesten Maschinen dieser Art ist die Schlagziehpresse, eine dreifach wirkende Ziehpresse, die mit einem unter dem Tisch liegenden oelhydrau- lischen Ziehkissen ausgerustet ist. An dieser Presse lassen sich die einzelnen Funktionen durch einfache Handhebelbedienung fur das Ausprobieren und Einstellen bequem aus- fuhren, wahrend der normale Programmablauf am Schalttisch insbesondere nach Druck und Schlaghoehe eingestellt wird. Das Gestell ist in Gusskonstruktion mit eingezogenem Stahlankern hergestellt. Gelegentlich fruherer Sitzungen der Arbeitsgruppe Umformtechnik der Forschungs- gesellschaft Blechverarbeitung e. V. kam zum Ausdruck, dass der Vorteil einer Um- formung von Metallen unter vibrierendem abwarts fahrenden Pressenstoessel gegenuber einer solchen ohne derartige Schwingungen kaum Vorteile bringt. Der bisher vom Ver- fasser [1] vertretenen Ansicht, wonach ein hierdurch beeinflusster Gefugezustand leichter einer Umformung entspricht, stand der von SIEBEL vertretene Standpunkt gegenuber, dass nur bei ausserordentlich hohen Schwingungsfrequenzen ein gunstiger Effekt erzielt wird [2].
7. 1 Die Durchrechnung verschiedener Beispiele ergab, dass die bisherigen hier an gegebenen und in Taf. 1 zusammengestellten Berechnungsverfahren I-V nach FLENDER, UEEHLER, GEIGER, ZuRCHER und GELEJI erheblich voneinander ab weichende Ergebnisse aufweisen. Laut Zusammenstellung nach Taf. 2 ergibt den geringsten Leistungsverbrauch die Rechnung II nach UEEHLER, deren Resultate insoweit denen der praktischen Versuche dieses Berichtes zu 5. 3 noch am besten entsprechen. Es folgen diesen Werten zu II in der Reihenfolge einer zunehmenden Abweichung bzw. Erhoehung der Leistung die Berechnungsverfahren nach GELEJI (V), GEIGER (III), FLENDER (I) und ZuRCHER (IV). Die Reihenfolge bei zunehmenden Ergebniswerten fur die Oberwalzenkraft P lautet III-V-I-II-IV, 0 wobei die aus der Einheitsmomentenkurve nach Taf. 3 ermittelten P -Werte 0 zwischen I und II nach dieser Reihenfolge liegen, und fur die Arbeit A die Reihen folge II-III-V-IV gilt. 7. 2 Messungen an verschiedenen Dreiwalzenrundbiegemaschinen fur Grobbleche er gaben ubereinstimmend einen derart hohen Anteil an Leerlaufleistung, dass dem gegenuber der Anteil fur die eigentliche Umformleistung kaum noch bemerkens wert erscheint, soweit nicht die Maschinen bis an die ausserste Grenze ihres Leistungsbereiches beansprucht werden. Damit sei gesagt, dass es kaum Zweck hat, Drehmomentmessungen auf Grund des Stromverbrauches allein auch bei bester Messausrustung der Umformkraft und Umformarbeit durchzufuhren, selbst wenn hierbei Netzschwankungen durch andere Stromverbraucher ausgeschlossen wurden. Denn die Anfahrbeschleunigung der schwer beweglichen Massen er fordert derartig hohe Stromspitzen, dass hierdurch der zur Umformung erforder liche Leistungsanteil bei weitem uberdeckt wird. Fur kunftige Untersuchungen empfiehlt sich daher der Einbau eines Dynamometers zwischen Walze und An trieb [12].
Wenn auch die vorliegenden Untersuchungen ergaben, daB der kaltgeformte Boden hinsichtlich der GleichmaBigkeit der Festigkeitseigenschaften an allen Stellen dem warmumgeformten nicht gleichzusetzen ist, so brachten andererseits die Versuche keine Beweise, die fUr die Einschrankung der Anwendung kalt- umgeformter Boden sprechen. Die Hartezunahme im Krempenbereich iibersteigt mit Ausnahme des V2A-Bodens, wo iiber 50% festgestellt wurden, nirgends 25% . Die Randgefiigeuntersuchungen - iiber das Ergebnis des metallographischen Befundes wird in der rechten Spalte der Tab. 13 berichtet - wiesen keine durch den Driickvorgang bedingte Randgefiigestreckung nacho Soweit eine soIehe Erscheinung beobachtet wurde, war sie auch beim gleichen Werkstoff im noch nicht umgeformten Zustand zu beobachten. Eine Herab- setzung der Kerbschlagzahigkeit wurde bei den kaltumgeformten Boden nach dem Bodenschwenkverfahren und nach dem Formrollenschwenkverfahren am Modell nicht beobachtet, zumindest trat sie hinter dem starken Streubereich dieser Kerbschlagversuchsreihen zuriick. Ein Unterschied, der sich bei den Proben im Anlieferungszustand und bei den kiinstlich gealterten Proben zeigte, wurde nur bei den Verfahren 2b und 3 (Abb. 84) festgestellt. Doch erscheint es unbillig, darin einen entscheidenden Nachteil der nach jenen Verfahrenkaltumgeformten Boden gegeniiber den warmumgeformten Boden erblicken zu wollen. SchlieBlich darf nicht iibersehen werden, daB bei einer Beanspruchung eines Bodens auf seine auBerst mogliche Grenze hin die mittleren, an der Umformung praktisch nicht beteiligten Bereiche des Bodens wesentlich starker als die Bodenrander beansprucht werden, die auBerdem noch durch ihre Verbindung mit dem GefaBmantel eine zusatzliche Festigkeitserhohung erfahren.
Bei der Bearbeitung von Blechen kommt dem V-Biegen unter den Umform- verfahren eine besondere Bedeutung zu, worunter das Biegen von V -formigem Profil mittels eines zwischen den Gesenkauflagen mit seiner Spitze auftreffenden Stempels verstanden wird im Gegensatz zum U-Biegen, Z-Biegen und anderen Biegeprofilformen. Daher ist die Kenntnis des Biegevorganges und der dabei auf- tretenden Gefugeveranderungen im Werkstuck fur die zulassige Beanspruchung wichtig, zumal hierbei sowohl das Blech mitunter Formanderungen und somit Verfestigungen bis zur Kaltbruchigkeit erleidet, als auch GroBe und Richtung der auftretenden Kriifte den Bau der Biegemaschine bestimmen. In den folgenden Abschnitten werden einzelne Teilgebiete aus dem Arbeitsbereich des V-Biegens naher untersucht. 7 1. Ermittlung der Biegekraft, des Riickfederungsverhaltens und des geringstzuHissigen n/so-Verhaltnisses beim Kaltbiegen Von verschiedenen technischen Oberwachungsbehorden und Klassifikations- gesellschaften ist flir das Kaltbiegen eine hochstzulassige Blechdicke, unabhangig von der Krummung vorgeschrieben. Urn die Haltlosigkeit einer solchen Vorschrift nachzuweisen, ist es erforderlich, an verschiedenen Blechen unterschiedlicher Dicke und Biegekrummung, also unterschiedlichen ri/so-Verhiiltnissen die Grenze zu finden, bis zu welcher eine Anderung des Ursprungsgefuges uberhaupt nicht eintritt, d. h., daB im engsten Bereich der Krummung an der Innenfaser weder ein gestauchtes noch an der AuBenfaser ein gestrecktes Gefuge wahrzunehmen ist. 1.1 Versuchsgruppe 1 Zunachst wurde ein 15 mm dickes Festigkeits-Stahlblech St 37 untersucht, das in einem V-Biege-Gesenk einer Auflagenweite w = 90 mm mittels einer Frei- biegestempelschiene einer unteren Rundung von r = 10 mm gebogen wurde.
Das Umformen von Blechen derart, daG mittels eines Gummiblocks das Blech gegen eine hartere Unterlage gedriickt und dabei umgeformt wird, ist keineswegs neu. Schon am Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde dieses Verfahren zwar nicht hiiufig, aber zuweilen angewandt. Dies gilt insbesondere fUr die Herstellung der damals iiblichen Zierleisten aus dunnen Messingblechen, die den oberen Tapetenrand gegen den Wandputz abschlossen. Dabei wurden diinne Messing- bander durch ein Walzenpaar - sogenannte Bossier-RoUen - hindurchgetrieben, wobei die eine Walze aus graviertem Stahl, die andere aus einem beiderseits von Stahlscheiben gehaltenen Gummiring bestand. Die meist aus Naturgummi, seit dem zweiten Weltkrieg auch aus elastischen Kunststofl"en bestehenden Gummikissen befriedigten infolge ihres VerschleiBes wenig. Dem Werkzeugbauer, der von diesen Werkstofl"en nur weiB, daB sie sehr temperaturempfindlich sind - Naturgummi auch empfindlich gegen 01-ist dieser Werkstofl" bis heute wenig sympathisch. Auf der anderen Seite werden laufend neue elastische Druckmittel zur Blechumformung entwickelt und verwendet, so daG eine Untersuchung sich lohnt, urn zu wissen, wo die Grenzen der Anwendung jener Verfahren tatsachlich liegen. Der technische Gummi wurde durch die Anwendung der Mastikation unter Bei- gabe von Schwefel von dem Deutschen LUDERSDORFF 1832, von dem Amerikaner GOODYEAR 1838 und von dem Englander HANCOCK 1843, angeblich unabhangig voneinander, entwickelt.
Die zahlreichen gerade auf dem Gebiet des Biegens durchgefuhrten Forschungs arbeiten sollten durch eine geometrische Ordnung der verschiedensten Biege profilformen unter Berucksichtigung ihrer Fertigungsverfahren unter Abkant pressen, Abkantmaschinen und Profilwalzmaschinen erganzt werden, da gerade die Praxis einer vergleichenden Ubersicht bedarf, um das jeweils herzustellende Teil unter Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte anzufertigen. Bei dieser hier zu gebenden Aufstellung geben die Ergebnisse vorausgegangener Forschungs arbeiten 1], die grosstenteils im Laboratorium der Forschungsgesellschaft Blech verarbeitung durchgefuhrt wurden, manchen Hinweis. Unabhangig hiervon be weisen die aus der Industrie an die Forschungsgesellschaft gerichteten Anfragen haufig, dass erstens uber die Auswahl des anzuwendenden Biegeverfahrens und zweitens uber die Anzahl der dabei notwendigen Arbeitsgange bisher keine ein heitliche Meinung besteht. Daher kommt eine solche nach geometrischen Ge sichtspunkten durchzufuhrende Ubersicht den Bedurfnissen der Praxis weitest gehend entgegen. Im Rahmen einer solchen Arbeit gilt es zunachst, die Grund profile zu erfassen und zu ordnen, wobei zu ihrer Kennzeichnung der Profilform entsprechend ein grosser Buchstabe vorgeschlagen wird. Im Anschluss hieran ist zu uberlegen, in welcher Weise die einzelnen Grundprofile sich unter der Abkant presse, auf der Abkantmaschine und mittels Profilwalzen am besten herstellen lassen. Die Anwendung dieser Regeln ist schliesslich durch Beispiele zu erlau tern. Zuvor jedoch bedarf es einer eingehenden Untersuchung hinsichtlich der Mindest breite der unter Abkantmaschinen einzuspannenden Kantenbereiche. Abkantpresse und Abkantmaschine vollziehen an sich die gleichen Arbeitsfunktionen. Der Anschaffungspreis fur Maschinen gleicher Grosse und zur Bearbeitung des glei chen Blechdickenbereiches ist etwa der gleiche."
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