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Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends werden die Themen um die
Verlasslichkeit komplexer, vernetzter Systeme so virulent wie nie
zuvor. Es sind Konzepte und Losungswege gefragt, die sich in einer
global vernetzten IT-Umgebung bewahren und gleichzeitig offen sind
fur Erweiterungen, mit denen neuen Herausforderungen an die
IT-Sicherheit gegegnet werden kann. Im einzelnen geht es
insbesondere um die folgenden sicherheitskritischen Themenbereiche:
Elektronischer Handel, Virtualisierung des Geldes, rechtlich
wirksame Geschaftsablaufe, Digitale Signaturen. Es geht ferner um
Fragen des Copyrights im Zeitalter elektronisch verfugbarer
Dokumente, neue Techniken bei der Nutzung des Internets zur
Realisierung sicherer Kommunikation, schliesslich um die Vernetzung
in extrem sicherheitssensitiven Bereichen wie z.B. bei der
medizinischen Versorgung.
Das Buch ist Ergebnis und Arbeitsgrundlage der GI-Tagung "VIS99 -
Verlassliche IT-Systeme," die vom 22-24. September 1999 in Essen
stattgefunden hat.
"
Vorwort Die Moglichkeiten zur Kontrolle komplexer Systeme, die die
heutige Informations- und Kommunikationstechnik bietet, erlauben
eine Kontrolle und zumindest zeitweise Beherr schung von
Situationen und Zustanden, die ohne diese technische Hilfe kaum
oder sogar uberhaupt nicht zu bewaltigen waren. Dies hat innerhalb
einer relativ kurzen Zeit zu einer Durchdringung vieler Bereiche
des taglichen Lebens durch diese Techniken gefuhrt. Un sere
Gesellschaft wird somit immer abhangiger vom korrekten und
zuverlassigen Funk tionieren der technischen Steuerungssysteme,
denen wir die Abwicklung wesentlicher Vorgange, ja sogar das
korrekte Treffen lebenswichtiger Entscheidungen anvertrauen. Man
denke hier nur etwa an die Steuerung von Energieversorgungsnetzen
oder die Uberwachung des Flugverkehrs durch zumindest zum Teil
automatisierte Systeme. Es ware illusorisch zu glauben, man konnte
diese Abhangigkeiten durch Verzicht auf den Einsatz der
Informations- und Kommunikationstechnik heute noch vermeiden. Nur
durch die Verwendung solcher Techniken lasst sich uberhaupt noch
eine Kontrolle lebenswich tiger Vorgange erreichen; ein Verzicht
wurde dagegen einen Ruckfall auf einfachere ge sellschaftliche und
wirtschaftliche Strukturen fruherer Jahrhunderte und damit auf
einen wesentlich niedrigeren Lebensstandard nach sich ziehen."
Dieses Buch entstand aus den Skripten zweier Vorlesungen, die ich
im Wintersemester 1979/80 und im Sommersemester 1980 im Fachbereich
Angewandte Mathematik und Informatik der Universit t des Saarlandes
gehalten habe. Die zun chst sehr knappe und an vielen Ste1len eher
skizzenhafte Darstellungsform dieser Skripten wurde fur dieses Buch
vollig uberarbeitet und besser 1esbar gemacht. Um jedoch die
Ubersicht1ichkeit der ursprunglichen Skripten zu bewahren, wurde
uberall dort, wo es dem Verst ndnis forderlich erschien, eine
tabellarische oder graphische Darstellung solcher Sachverhalte gew
hlt, die sich anders nur durch lange und umst ndliche verbale
Beschreibungen h tte realisieren lassen. Das Buch wendet sich
vornehmlich an Informatik-Studenten des mittleren
Studienabschnitts, etwa vom 3. bis zum 7. Semester. An Kenntnissen
wird Erfahr n mit einer beliebigen hoheren Programmiersprache und
elnlge Gewohnung an algorithmische Denk weise vorausgesetzt.
Kenntnisse uber Rechner-Architektur sind zwar fUr das Verst ndnis
nutzlich, aber nicht unbedingt erforderlich, dagegen ist ein
gewisses Grundwissen uber Analysis und Statistik sehr von Vorteil.
Algorithmen sind in informeller Art in einer ALGOL- hnlichen
Schreibweise dargestellt; auf die Verwendung von
System-Programmiersprachen wurde bewuBt verzichtet, da heute noch
keine dieser Sprachen so weit verbreitet ist, daB man sie als
allgemein bekannt voraussetzen konnte. Ebenso erschien es nicht
zweckm Big, hier eine eigene umfangreiche Beschreibungsmethode zu
entwickeln oder erst eine EinfUhrung in eine der bekannteren
System-Programmiersprachen (etwa BCPL, Ada oder BLISS) zu geben, da
dies zu weit vom eigentlichen Inhalt des Buches weggefuhrt h tte."
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