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Die vorliegende Expertise soll den Ubergang der Madchen und jungen
Frauen vom Schulsystem in die Arbeitswelt naher untersuchen, und
dies ins besondere im Hinblick auf ihre geschlechtsspezifisch
angelegten Probleme und Schwierigkeiten. Das Datenmaterial, auf
grund dessen wir Aussagen ma chen werden, entstammt folgenden
Quellen: eine Reprasentativerhebung bei Madchen zwischen 15 und 19
Jahren (Seidenspinner, Gerlinde/Burger, Angelika, Madchen '82,
Hamburg 1983, im Auftrag der Zeitschrift BRIGITTE) die neuesten
allgemein zuganglichen Statistiken, Daten und Materialien zur
Ubergangsproblematik, unsere noch nicht abgeschlossene qualitative
Untersuchung "Der Lebenszu sammenhang von Madchen unter dem Aspekt
frauenspezifischer Arbeits marktlage" . Die Ergebnisse der
Reprasentativuntersuchung zum Teilbereich, Berufs-und
Familienperspektive' sollen ausfuhrlich dargestellt und durch eine
Gegenuber stellung mit den objektiven statistischen Daten auf ihre
reale Grundlage bezo gen werden. Authentische Aussagen von Madchen
aus unserem qualitativen Ma terial sollen das Bild plastischer
werden lassen und deutlich machen, dass hinter Zahlen und
Statistiken immer Einzelfalle und Lebenslaufe stehen, die nicht
unbedingt in vorgegebene Schubladen passen. Einschrankend ist hier
anzumerken, dass in der qualitativen Untersuchung ausgewahlte
Gruppen befragt wurden (insbesondere Hauptschulerinnen, Lehr linge
und berufstatige junge Frauen). Demzufolge konnten die
quantitativen Ergebnisse nur in Teilbereichen durch qualitatives
Material angereichert wer den."
Was interessiert uns als Jugendforscherinnen an der Beziehung
zwischen Muttern und Tochtern? Warum setzt unsere Forschung uber
die junge Frauen generation gerade an dieser scheinbar so
selbstverstandlichen Beziehung an? Was lasst sich erwarten von
diesem Thema ausser Alltagsweisheiten, einer Vielfalt von
Geschichten und Geschichtchen, die Mutter und Tochter erzah len,
unendliche Variationen eines immer gleichen Themas? Sind wir nicht
schon ubersattigt von der Flut kommentierender, rechtfertigender
oder auch ruhrseliger Literatur, in der Frauen ihre
Mutterbeziehungen aufarbeiten? Unsere berufliche Neugier und unser
Interesse an diesem Thema wuchsen langsam und in Etappen. Es begann
mit einer Untersuchung uber Jugendliche in der Ausbildung. Unser
Auftrag war es damals nicht, die unterschiedliche Situation von
Jungen und Madchen zu erforschen - aber es war nicht zu uber sehen:
Madchen mussen sich ganz anders als Jungen bereits in der Phase der
Berufsausbildung mit grundsatzlichen Fragen ihrer Lebensplanung
auseinan dersetzen: Welchen Platz hat der Beruf in meinem Leben?
Will ich eine Fami lie? Wie kann ich beides miteinander verbinden
oder muss ich zumindest zeit weise das eine fur das andere
aufgeben? Auch unser nachstes Projekt zum Thema
Jugendarbeitslosigkeit sollten wir allgemein auf, Jugend' bezogen
be arbeiten, und wiederum stiessen wir auf die grundsatzlich
unterschiedliche Bedeutung von Erwerbsarbeit fur Jungen und
Madchen. Gleichzeitig nahmen wir mit wachsendem Arger auch all die
interessanten und aufwendigen Ju gendforschungen zur Kenntnis, die
ausnahmslos auf dem "Geschlechts Auge" blind waren - fur uns der
letzte Anstoss, ein eigenes Forschungsprojekt uber die Lebenslage
von Madchen zu beginnen."
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