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Die regionale Wirtschaftspolitik steht vor schwer zu bewaltigenden Problemen. Nicht nur die unglinstige ge- samtwirtschaftliche perspektive, sondern auch die Ver- schiebungen in der raumlichen Verteilung der regional- politischen Problemraume stellen neue Herausforderungen dar. Denn das alte regionalpolitische Schema - hier landliche Problemgebiete, dort bluhende Verdichtungs- gebiete - gilt nicht mehr. Zu den traditionellen, meist an der Peripherie gelegenen wirtschaftsschwachen Ferder- gebieten sind als neue Problemgebiete die altindustriali- sierten Raume des Ruhrgebiets getreten, die nunmehr be- reits seit 1975 zu den Hochburgen der Arbeitslosigkeit zahlen. Wie hat nun, so lautet die zentrale Frage dieser Unter- suchung, die regionale Wirtschaftspolitik auf diese neue Problematik reagiert? Hat sie, so wie es nunmehr aIle Politiker als Handlungsmaxime vorgeben, dem Arbeitslosen- problem den derzeit greBten politischen Stellenwert zuge- messen und ihre knappen Ferdermittel v starkt unter ar- beitsmarktpolitischen Gesichtspunkten vergeben? Bezogen auf die Auswahl der Ferdergebiete und die raumliche Ver- teilung der zur Verfligung stehenden Mittel wlirde die konkrete Umsetzung dieses Anspruchs eine klare Prioritaten- setzung zugunsten der Regionen mit den greBten Beschaf- tigungsproblemen, zumindest aber eine Gleichbehandlung von strukturschwachen Verdichtungsgebieten und "klassischen" Ferdergebieten bedeuten. Doch die gegenwartige Ferderungsrealitat sieht anders aus.
1. Problemstellung, Zielsetzung und Gang der Untersuchung Die Schaffung neuer oder die Sicherung bestehender rbeits- platze und der Abbau regionaler Einkornrnensunterschiede sind zwei regionalpolitische Ziele, denen im Rahmen der regionalen Nirtschaftspolitik im Lande Nordrhein-Hestfalen besondere Relevanz zukornrnt. Die regionale Strukturpolitik des Landes und des Bundes sieht sich mit zwei Kategorien von Problemgebieten konfrontiert: - den wirtschaftsschwachen zuruckgebliebenen Gebieten, die sowohl fur das re ionale Einkomrnensniveau als auch fur das Angebot an Arbeitsmoglichkeiten einen niedrigen Zielerfulltheitsgrad aufweisen, - den strukturgefahrdeten industriellen Verdichtungs- gebieten, fur die der aktuelle und zukunftige Struktur- wandel hohe zukunftige Arbeitsplatzdefizite erwarten laSt, in denen aber das Pro-Koof-Einkomrnen derzeit noch uber dem Bundesdurchschnitt liegt. Beide Arten von Problemgebieten weisen in olqe ihrer er- werbsstrukturellen Schwachen Kriterien fur eine regional- politische Forderungsbedlirftigkeit auf, wie sie im Gesetz uber die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regional en virtschaftsstruktur" (GRt'J) fur den Einsatz regional- politischer Instrumente vorausgesetzt werden. Hiernach fallen Gebiete unter die Forderung: 1) "1. deren Wirtschaftskraft erheblich unter dem Bundes- durchschnitt lieqt oder erheblich darunter abzu- sinken droht oder 2. in denen Wirtschaftszweige vorherrschen, die vom Strukturwandel in einer Weise betroffen oder bedroht sind, daB negative Ruckwirkungen auf das Gebiet in erheblichen Umfange eingetreten oder absehbar sind". 2) Bei begrenzten finanziellen Mitteln stellt sich jedoch das Problem, welchen Gebieten - den wirtschaftsschwachen oder den strukturschwachen - bei den F6rderungsmaBnahmen Prioritat eingeraumt vlerden soll.
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