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Wissenskultur ist ein uber wissenshistorische und
wissenssoziologische Untersuchungen hinaus auch in
philosophisch-epistemologischen Theorien verwendeter Begriff. Er
bezeichnet, dass das menschliche Erkennen und Wissen in Kontexte
komplexer kultureller - epistemischer und praktisch-sozialer -
Netzwerke eingebunden ist. Er gehoert zum Lexikon des
Kontextualismus. Der Begriff bezieht sich in erster Linie auf die
Entstehung von Wissen, hat aber auch Konsequenzen hinsichtlich der
Geltung von Wissen. Die Problemstellung einer Epistemologie, die
Wissenskulturen systematisch berucksichtigt, lautet nicht, wie das
menschliche Erkennen und Wissen eine substanziell verstandene
Realitat nach dem Mass der Dinge abbildet, sondern wie im
Pluralismus von Wissensordnungen, epistemischen Konstellationen
bzw. Wissenskulturen phanomenale Wirklichkeiten nach Menschenmass
entstehen.
In der philosophischen Debatte uber den Status und die Funktion von
Erkenntnis und Wissen spielt Ernst Cassirers Kulturphilosophie der
symbolischen Formen eine wichtige Rolle. Sprache, Mythos,
Wissenschaft und Kunst zahlen zu den symbolischen Formen, die
Cassirer untersucht, um die geistige Gestaltung des Wirklichen zu
verstehen. Nahe an den Wissenschaften zeigt er, wie das Symbolische
entsteht, indem dem Sinneseindruck ein Index, eine Ordnung und ein
Ort zugewiesen und ein Name verliehen wird. Das Symbolische druckt
eine bestimmte Orientierung, eine Grundtendenz und besondere Form
des Denkens aus, auch im Feld der Begriffe der Wissenschaften.
Cassirers Theorie des Symbols hat die erkenntnistheoretische
Konzeption der blossen nachahmenden Abbildung des Wirklichen
uberwunden. Das Erkennen hat die Funktion, der gegenstandlichen
Welt in ihrer komplexen Mehrdimensionalitat in freier Tatigkeit des
Geistes Gestalt und menschliche Bedeutung zu verleihen. Aus seiner
Kritik an der aristotelischen Substanz-Ontologie und am
dogmatischen Realismus entwickelt Cassirer seine
funktionstheoretische Perspektive des Symbolischen, auf deren
anti-deterministischer und zugleich nicht-relativistischer Basis
von der epistemischen Freiheit des Menschen als animal symbolicum
gesprochen werden kann.
Wie allgemein zum Deutschen Idealismus, gibt es in Japan eine
intensive Forschung zur Philosophie F.W.J. Schellings. Dieser Band
versammelt reprasentative Untersuchungen zu Schellings Natur- und
Kunstphilosophie, zu seiner Geschichtsphilosophie, zur Philosophie
der Mythologie und der Offenbarung sowie zur Ontologie im Vergleich
mit der Logik Nishidas. Erganzt um eine Bibliographie, eroeffnen
diese Studien Einblicke in die zeitgenoessische japanische
Schelling-Forschung.
Anlass dieses Bandes ist der 65. Geburtstag des Rechtsphilosophen
Hermann Klenner. Die Beitrage namhafter deutscher Autoren zeichnen
sich durch eine Vielfalt der Gegenstande (Macht und Recht, Recht
auf Widerstand, Menschenrechte und Strafrecht, Reflexionspotential)
und der wissenschaftlichen Positionen aus. Ihnen allen ist
gemeinsam, dass sie die Geschichte der Rechtsphilosophie
verarbeiten und daraus wissenschaftliche Anregungen fur Gegenwart
und Zukunft ableiten.
Diese Studien sind in kultur-, sozial-, natur- und
ingenieurwissenschaftlichen Perspektiven dem Problem Reprasentation
gewidmet. Mit dem Begriff der Reprasentation stehen
grundlagentheoretische Fragen auf der Tagesordnung: Was ist
Erkenntnis? Was ist Wissen? Werden Leistungen des Bewusstseins im
Begriff der Reprasentation angemessen erfasst? In Philosophie,
Wissenschaften und Kunsten ist 'Reprasentation' vor allem seit dem
19. Jh. zum Problem geworden. Die epistemologische
Problematisierung wird zunehmend als Krise der Reprasentation
interpretiert; der Ausweg aus der Krise besteht in einem
Paradigmenwechsel. Es geht um die Krise eines ganz bestimmten
Reprasentationskonzepts: um das abbildungstheoretische Verstandnis
von Reprasentation, das in einer realistischen Metaphysik der
Substanz, in einer entsprechenden Epistemologie und in einer
Korrespondenztheorie der Wahrheit grundet. Da unter
'Reprasentation' keine strukturerhaltende Abbildung von
Wirklichkeit verstanden werden kann, werden alternative Paradigmata
notwendig.
Dieses Buch rekonstruiert, ausgehend von der Rektoratsrede von
1933, in systematischer Lekture die Dimension des Politischen im
Denkweg Martin Heideggers. Zumindest bis zur Katastrophe
Deutschlands strebt Heidegger eine Art Utopie der Polis an: Er hegt
die Hoffnung, der Nationalsozialismus koenne den grossen Anfang der
abendlandischen politischen Geschichte erneuern, d.h. eine Idee des
Politischen, die, von der 'Last' der Geschichte der Metaphysik
befreit, ihren Hoehepunkt im 'Willen zur Macht' erreicht. Nach der
Niederlage Hitler-Deutschlands fuhrt die Reflexion uber das 'Wesen'
der Technik als 'Gestell' Heidegger zu der UEberzeugung, dass eine
Polis als Ort der Begegnung eines Volkes mit seinen Goettern nicht
mehr kommen wird. Mit der Geschichte der Metaphysik endet auch die
Geschichte der Politik. Nur die Dichtung und das Denken koennen das
Welt gewordene und durch die Technik vereinte Abendland 'auf den
Weg zur Sprache bringen', es zum Vernehmen des Seins fuhren und in
eine 'Stimmung' versetzen, welche die Ankunft der Goetter
vorbereitet.
Das Buch, einem modernen Islam verpflichtet, ist von aktueller
Brisanz: Gegen die voreilige Identifizierung von Islam, Islamismus
und Terrorismus ist Aufklarung uber die islamisch-arabischen
religioesen und politischen Kulturen notwendig. Der Autor fragt
nach der Universalisierbarkeit bzw. Universalitat von Normen und
Werten, nach der Autonomie eines von Unterdruckung befreiten
muslimischen "Selbst" und nach einer post-islamischen Identitat. Er
fordert Freiheit im Glauben und eine im Rahmen einer Ethik der
Sorge, guten Nachbarschaft und Hospitalitat artikulierte Toleranz.
Sein Ziel ist eine von allgemeinem Gerechtigkeitswillen bestimmte
Demokratie, in der Konflikte zwischen Glaubigen und Laizisten durch
die Befahigung zum Sich-UEbersetzen in der Perspektive des Anderen
geloest werden koennen.
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