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In diesem Buch wird die germanistische Aktionsartforschung
nachhaltig bereichert und entscheidend vorangetrieben. Zum ersten
Mal erfahren Aktionsarten eine allumfassende Behandlung, indem sie
sowohl im klassifikatorischen Sinne als Gliederung der Verben nach
dem zeitlichen Geschehensablauf und damit nach der Ereignisstruktur
als auch im morphologischen Sinne als motivierte Derivate, die von
unprafigierten Basisverben abgeleitet sind, aufgefasst werden. Das
Buch zeigt nicht nur die Unzulanglichkeiten der traditionellen
Vendlerschen Verbklassifikation auf und beseitigt diese, sondern
gewahrt daruber hinaus auch einen tiefen Einblick in das bislang
wohl ungeahnte semantische Leistungsvermoegen verbaler Prafixe.
Das Buch lasst die Problematik der Gliederung des syntaktischen
Umfelds des deutschen Verbs in einem voellig neuen Licht
erscheinen. Der Autor weist nach, dass das bislang im Bereich der
Differenzierung und Klassifizierung der Begleiter des Verbs
angenommene Gerust, das sich auf die Dichotomie bestehend aus
Erganzungen und Angaben stutzt, nicht tragt. Dieses Gerust ist
daher aufzugeben und durch ein quaternares System, das sich in die
Bestandteile der Mitgaben, Beigaben, Zugaben und Angaben verzweigt,
zu ersetzen. Der Autor zeigt daruber hinaus, wie sich das dort
erarbeitete und neu erstellte theoretische Konzept lexikographisch
aufbereiten und im Rahmen eines Valenz- und
Konstruktionswoerterbuchs verwerten lasst.
Mit dem Buch und dem darin vorgestellten exemplarischen Valenz- und
Konstruktionswoerterbuch deutscher Verben wird ein voellig neues
Kapitel in der valenzorientierten Lexikographie aufgeschlagen. Die
Neuerung besteht vor allem darin, dass die valenzgebundenen
Begleiter des Verbs nicht mehr nur wie bisher in obligatorische und
fakultative Erganzungen gespalten, sondern erstmals die syntaktisch
nicht notwendigen Aktanten ihrerseits wiederum nach den Kriterien
der semantischen Impliziertheit sowie der Redundanz in optionale
und fakultative Mitgaben, ohnehin nur optionale Beigaben und die
ebenfalls ausschliesslich durch das Merkmal der Optionalitat
gepragten Zugaben geschieden und hinsichtlich ihres Status
entsprechend gekennzeichnet werden.
Das Buch wirft ein voellig neues Licht auf die
Wortartenklassifikation im Deutschen im Allgemeinen und die
Adjektiv-Adverb-Opposition im Besonderen. Es liefert den Beweis
dafur, dass sich in Wirklichkeit hinter dem Gegensatz zwischen
Adjektiv und Adverb keine Wortarten-, sondern eine
Satzteileopposition verbirgt. Deshalb wirbt es fur die Aufhebung
von Adjektiv und Adverb als Wortarten und ihre Zusammenlegung zur
neu einzufuhrenden Wortart der Spezifikatoren. Daruber hinaus
widerlegt der Autor sowohl den morphosyntaktischen als auch den
semantischen Ansatz zur Klassifikation der deutschen Wortarten
generell und pladiert dafur, bei der Bestimmung der einzelnen
Wortklassen ein funktionales Kriterium heranzuziehen.
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