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Ein Reisebericht und ein Reisef hrer der besonderen Art f r Reisen in besondere L nder in besonderer Gesellschaft. Nicht jedes Detail der besuchten Kulturdenkm ler wird akribisch erfasst; wichtiger sind dem Autor der Gesamteindruck, Assoziationen, spezifische Interessen und das wechselseitige Verh ltnis von fremder Kultur und vertrauten Menschentypen. Man erf hrt viel ber die Geschichte und die Bewohner der bereisten L nder, deren Schicksal und deren Verh ltnisse, oft scheinbar beil ufig, dann wieder kernig gezielt und historisch unterf ttert, und man erf hrt auch viel ber Mitreisende, deren St rken und deren Schw chen, die manchmal Freude bereiten und oft Toleranz erfordern. Es geht also um pers nliche Eindr cke von Baudenkm lern und Mitreisenden, um das Verh ltnis von Individualismus und notwendiger Anpassung bei Reisen, die man nicht allein machen will oder kann. Gesellschaftsreisen sind ein Korsett: sie bieten Sicherheit und Halt und engen ein, sie konfrontieren st ndig gesellschaftliche Schichten, die sonst nicht zusammenkommen, sie fungieren als Prokrustesbett, weil sie normieren, bedauerlicherweise nicht nach den Kriterien der Feinsinnigeren und Gesitteteren. Die Ph nomene sind immer gleich, nur deren Intensit t variiert je nach Zusammensetzung der Reisegruppe. Der Autor setzt das Erlebnis Russland in Beziehung zu seinen Reaktionen und zu denen seiner Mitreisenden oder das Erlebnis des Taj Mahal in Indien in Beziehung zu dem decouvrierenden Verhalten seiner Reisegruppe bei der Verlegung des geplanten R ckfluges wegen berbuchung. Er berichtet von den Erlebnissen w hrend der Kreuzfahrten ins stliche Mittelmeer und seziert die Mitreisenden und die Tischgenossen. Die zweckgerichtete Diktatur der Reisef hrer, in Russland weiblich, sonst m nnlich, ist ihm zuwider, die Ausnahmen mag er. Das Buch ist reich an Anregungen und Einsichten f r das Reisen in Russland, in Indien, in Syrien und Jordanien, besonders auch f r Schiffreisende, denn trotz Gruppen und Grup
Man wei, warum Ber hmte ber hmt sind; die Orte, an denen sie lebten und wirkten, kennt man oft nicht. Hans-Peter Rosenberger gew hrt Einblicke in die Verh ltnisse, polemisiert und kritisiert, lobt, urteilt erfrischend. Die europ ische Kultur vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert passiert Revue. Das Buch ist sehr informativ und fl ssig geschrieben, nicht selten auch salopp und lakonisch. Eigentlich sollte man es zweimal lesen: einmal mit den oft detaillierten Anmerkungen und deren Querverbindungen, einmal ohne. Die Bandbreite des Buches ist gro: Geschichte, Literatur, Musik, Malerei. Die behandelten Personen sind bekannt. Und doch erf hrt man Neues ber sie, ber ihr Leben und ihre Lebensumst nde, ber ihre Freuden, ber ihre Liebe, ihr Leid und ihr Leiden. Das Mitgef hl gilt den Damen, den Geliebten Rilkes oder Kandinskys, Verdis Frau, Tolstojs Gemahlin. Denn: Die Ber hmten sind ber hmt wegen ihres Wirkens und ihrer Werke, nicht wegen ihrer Fehler oder wegen fehlender Integrit t. Die sch nen Orte, an denen sie aufwachsen oder zeitweise leben, sind ihnen zugefallen wie George Sand das Schl sschen in Nohant-en-Vic oder Toulouse-Lautrec das Ch teau du Bosc in Frankreich, sie haben sie sich redlich verdient wie Verdi sein Gut Sant' gata bei Busseto und mehr oder weniger auch Petrarca sein Haus in Arqu Petrarca bei Padua in Italien, oder sie haben es verstanden, Herrscher und M zene f r sich sorgen zu lassen, wie es Diane de Poitiers mit Schloss Chenonceau oder Rilke auf Schloss Duino praktizieren. Sie finden neue literarische Ausdrucksformen wie die franz -sischen Adligen Michel Montaigne und La Rochefoucauld, oder sterben arm und vergessen nach einem erfolgreichen Leben wie der Venezianer Antonio Vivaldi in Wien. Um den Lesefluss nicht zu st ren, wird manch anregender Gedanke und manch detaillierte Information in die Fu noten verpackt. In jedem Kapitel gibt es Hinweise auf bernachtungsm glichkeiten an oder bei den Orten, an denen die Zelebrit ten gelebt un
Scheinbar amusante Petitessen - gewiss Doch: die Menschen im Hotel werden genau beobachtet, ihre Starken, ihre Schwachen, ihr geistiger Reichtum, ihre geistige Armut, ihr Wissen und ihr Unwissen. Ihr Charakter kommt mit ihrem Benehmen zum Vorschein, ihr Stolz auf ihr gesellschaftliches Sein, ihr Egoismus und ihr Selbstbewusstsein, aber auch ihre Liebe, ihre Bescheidenheit und ihre Einsicht. Die einzelnen Kapitel fugen sich zu einem Kaleidoskop menschlicher Typen, menschlicher Eitelkeit und menschlicher Grosse, meist mit hintergrundigem Humor beschrieben, oft auch bissig, besonders dann, wenn es um die Nivellierung gesellschaftlicher Unterschiede auf unteres Niveau und die Anpassung des Hotelpersonals an die neuen Gegebenheiten geht
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