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Die praktische, konkrete Arbeit des Menschen l{ t sich nicht
isolieren von seinen der Religion, den Mythen und der Philosophie
entlehnten weltanschaulichen Vorstellungen. Die Wissenschaften
dringen immer weiter in Gebiete vor, die bislang philosophischer
Neugier vorbehalten waren. Vor diesem Hintergrund zeigt der Band
die Ber}hrungspunkte zwischen Philosophie (Theorie) und praktischer
Medizin (Praxis) auf.
Eine Brticke von der Psychosomatik zur Allgemeinmedizin zu bauen
bedeutete ftir uns: Verschiedene Gebiete sollten tiber die
bekannten Verkehrswege hinaus miteinander kommunizieren. Das
vorliegende Buch dokumentiert ein Arbeitstreffen, bei dem Lernende
und Lehrende aus dem Bereich der Psychosomatik und der
Allgemeinmedizin sich miteinander austauschten .. Das Buch ist in 3
Teile gegliedert: Vortrage, Plenumsberichte und Kommentare. Ein
Ziel der Vortrage des 1. Tages war es, einen Rtickblick auf die
Erfahrungen und eine Ubersicht tiber die Ge sprachsbegegnungen
zwischen Arzten aus der Allgemeinmedizin und denen aus dem
psychosomatischen Bereich (Anamnesegrup pen und
Balint-Arbeitsgruppen) zu geben. Ein anderes Ziel war die
Information tiber neue psychosomatische Moglichkeiten und Methoden,
wie die an der Medizinischen Klinik in Heidelberg entwickelten
Konzepte der Simultandiagnostik und -therapie und die der
Familienkonfrontationstherapie (FKTH). Eine andere Perspektive
wurde durch die provokative Thera pie eroffnet, eine
psychotherapeutische Methode, die dem Hu mor eine zentrale Stellung
im Umgang mit schwer- und schwerstgestorten Patienten zuweist.
Obwohl in einer psychi atrischen Klinik (in Madison/USA)
entwickelt, kann sie sich auch in der Kommunikation zwischen Arzt
und Patient und zwischen Lehrenden und Lernenden bewahren."
Schritte arztlicher Erkenntnis und Entscheidungen werden
dargestellt. Die Dar- stellungen entstammen dem
allgemeinarztlichen, klinisch-ambulanten bzw. -sta- tionaren
Bereich sowie dem Bereich zwischen Klinik und Praxis. Sie gehoeren
dem Alltag an, wie er zwischen Hannover und Bern ablauft. Die
Szenen sind nicht gestellt. Die Berechtigung, ein derartiges Buch
herauszugeben, sehen die Herausgeber in ihrer eigenen
Unzufriedenheit gegenuber der Entwicklung in der Medizin so- wie in
der Kritik, welche in der OEffentlichkeit an dieser Medizin geubt
wird. Eigene Unzufriedenheit wie oeffentlich geubte Kritik beziehen
sich darauf, dass zum einen vielfach unreflektiert diagnostiziert
und gehandelt wird, und dass Handlungsstrategien unkritisch
ubernommen werden. Zu viel wird der einzelne Patient geroentgt, im
Computertomogramm untersucht, biopsiert, mit Pharmaka behandelt und
operiert, statt dass er eingehender mit dem Arzt sprechen kann. Zum
anderen wird der einzelne Patient mit UEberweisungszetteln vom
Allgemein- arzt zum Spezialisten, zum "Feindflug" geschickt und
hier weitergereicht. Einer "Verzettelung der Verantwortung" durch
problembezogenes interkollegiales Handeln ist oft schwer
entgegenzuwirken. Daruber hinaus wird die Wissen- schaftlichkeit
der angewandten Medizin, und hier v. a. in der ambulanten Kran-
kenversorgung, in Frage gestellt. Die Folge ist, dass sich weite
Bereiche der Me- dizin in einem standigen Abwehrkampf befinden.
Fragwurdige UEberzeugungen werden vertreten: Wissenschaft sei nur
in Klinik und Labor realisie'rbar; Wissen- schaft in der Praxis
habe dagegen keine methodische Eigenstandigkeit. Als Folge dieser
einseitigen Betrachtungsweisen werden wichtige politische Ent-
scheidungen zur Wissenschaftspolitik getroffen, die bestehenden
Verhaltnisse perpetuieren.
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