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Der Sammelband nimmt sich zum Ziel, Einblick in die Sichtweise von Leitfiguren aus dem Sudosten des Kontinents zu "Europa" zu geben. Der Zeitbogen vom spaten 18. bis zur ersten Halfte des 20. Jahrhunderts offenbart, dass die Idee bzw. das Konzept "Europa" je nach Zeitbedingungen und Lebensumstanden beharrliche Bejahung ebenso wie Skepsis und strikte Ablehnung hervorrufen konnten. Die Beitrage lassen den Schluss zu, dass mentale Zugange aus Umfeldern orthodoxer Traditionen anders profiliert sind als solche aus katholisch-protestantischen Traditionen. Schliesslich wird auch ersichtlich, wieviel Zuwendung in der Forschung noch erforderlich ist, um der Komplexitat dieser Themenstellung gerecht zu werden.
Der Band erforscht erstmalig die Turn- und Sportbewegung der 1930er Jahre im historischen multikulturellen und mehrsprachigen Banat - gegenwartig zwischen Rumanien, Ungarn und Serbien geteilt - aus der Sicht der lokalen deutschsprachigen Sportpresse der Zeit. Die sozialen Gegensatze zwischen der Arbeiterschaft und den hoeheren Schichten, zwischen Konservativismus und Modernitat oder zwischen Nationalismus und grenzuberschreitender OEffnung haben die Sportgeschichte weitgehend gepragt. Ebenfalls werden Themen wie Frauen und Sport, die Ideologisierung von Turnen und Sport sowie die Vereinnahmung der Sportpresse durch das aufsteigenden nationalsozialistischen Gedankenguts untersucht.
Das Buch analysiert die Rezeption der Walder und der Umweltprobleme Siebenburgens im Zeitalter der Aufklarung. Es erweitert die Hypothese einer allgemeinen Holzkrise um die Feststellung, dass es gegen Ende des 18. Jahrhunderts auch in Siebenburgen Bestrebungen zur Schonung des Waldes gab. Die vom Staat getroffenen Massnahmen seit der UEbernahme des Landes durch die habsburgische Verwaltung ab 1688 stiessen auf den Widerstand der politischen Stande. Der Autor untersucht, wie mit dem Wald und den Ressourcen in Zeiten des oesterreichischen Merkantilismus umgegangen wurde. Der Schwerpunkt des Buches ist die Analyse der Wahrnehmung des Waldes in Siebenburgen im Vergleich mit anderen Waldgebieten des Habsburgischen Reiches im karpatischen Raum.
Die Beitrage im vorliegenden Band enthalten Fallbeispiele aus der Geschichtswissenschaft, der Literaturwissenschaft und der Volkskunde, die sich alle mit dem Thema "Provinz" befassen. Der vielschichtige Prozess der Modernisierung im langen 19. Jahrhundert hat die "grosse" und die vielen "kleinen" Welten starker aneinander rucken lassen. Daraus erwuchsen gleichermassen Wachstum und Stagnation, Optimismus und Pessimismus, Nachahmung und Originalitat, Individualisierung und Kollektivierung - Phanomene, die alle auf eine Weise mit dem Begriff Provinz verknupfbar sind. Die Beispiele beziehen sich auf den slowenischen, oesterreichischen, ungarischen, slowakischen und siebenburgischen Raum und laden zur Diskussion auf breiterer Ebene ein.
Der Berliner Kongress 1878 sprach OEsterreich-Ungarn das Recht zur Besetzung Bosnien-Herzegowinas und eine Truppenprasenz im Sandzak Novipazar zu. Aufgaben waren die Sicherstellung von Ruhe und Ordnung gemeinsam mit den Autoritaten des Osmanischen Reiches und die Verhinderung einer Vereinigung Serbiens und Montenegros. Die Balkanerfahrung war langfristig pragend. Der alte Erbfeind Osmanisches Reich wurde als zuverlassig kennengelernt - als ebenso multiethnisches Imperium sass man im selben Boot. Intensiver Kundschaftsdienst verurteilte die orthodoxe Bevoelkerung als den serbischen Nationalismus verbreitend. Es zeigten sich im Alltag aber auch die inneren nationalen Bruche der Habsburgermonarchie. Annexionskrise und Jungturkische Revolution beendeten 1908 die 30 Jahre wahrende Prasenz.
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