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Saisonales Gemuse aus dem Bioladen, Carsharing und OEkostrom: Konsumierende, die bewusst dem Leitbild der Nachhaltigkeit Genuge leisten wollen, verfolgen mit ihren Kauf- und Lebensstilentscheidungen oekologische und soziale Prinzipien. Die Autorin setzt sich in ihrer Dissertation intensiv mit zentralen Fragen zum nachhaltigen Konsum und zu nachhaltigen Lebensstilen in der Schweiz auseinander. Dies in den Bereichen Ernahrung, Wohnen und Mobilitat, da hier Konsumierende auf individueller Ebene grossen Einfluss nehmen koennen. Als Beispiel dienen die LOHAS, die als Einzelpersonen und als Gruppe fur den Lifestyle of Health and Sustainability stehen. Deren Anspruch an einen nachhaltigen Konsum erforscht die Autorin anhand zahlreicher Interviews. Dabei geht es ihr um Vorstellungen, Verhaltensweisen und Widerspruchlichkeiten im Konsumverhalten. Diese sind oftmals auf individuelle Faktoren, strukturelle Gegebenheiten, aber auch auf geltende Konventionen zuruckzufuhren. Die LOHAS tragen so zu einem besseren Verstandnis von einem breitenwirksamen Anspruch an einen nachhaltigen Konsum und nachhaltiger Lebensstile bei.
Im Verlaufe der 1960er und 1970er Jahre haben zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer die "Dritte Welt" entdeckt und zum Gegenstand ihres Interesses und ihres politischen Engagements gemacht. Breit verankert sowohl in reformkirchlichen als auch in studentischen Kreisen haben die Aktivistinnen und Aktivisten in den Organisationen der Solidaritatsbewegung gemeinsam auf eine individuelle, soziale und wirtschaftliche Erneuerung hingearbeitet. Im Bewusstsein, dass die "Unterentwicklung" des Sudens ihr Gegenstuck in der "UEberentwicklung" des Nordens hatte, bildete die Herstellung globaler Gerechtigkeit das Ziel dieser Bewegung. Bewusstseinsbildung und Aufklarung der eigenen Gesellschaft durch die Erzeugung von Betroffenheitsgefuhlen wurden als Mittel dazu eingesetzt. Anhand der umfangreichen Textproduktion und anhand der Aktionen der Solidaritatsbewegung zeichnet die Autorin eine Diskursgeschichte des deutschschweizerischen Tiersmondismus nach. Den Tiersmondistinnen und Tiersmondisten gelangen damit politische und symbolische Erfolge. Der Arbeitsgruppe Dritte Welt Bern etwa gelang es im Nestle-Prozess, den weltweit tatigen Konzern in Argumentationsnoete zu bringen und den entwicklungspolitischen Anliegen breite Resonanz zu verschaffen.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde in der (Deutsch)Schweizer OEffentlichkeit viel uber Zuwanderinnen und Zuwanderer aus dem postjugoslawischen Raum - im speziellen aus Serbien - diskutiert. So war in den Medien, der Politik und an den Stammtischen die Rede von aggressiven und kriminellen "Jugos", "Balkanrasern" und serbischen Kriegsverbrechern. Anhand von funf biographischen Einzelfallanalysen geht die Autorin der Frage nach, wie Menschen mit serbischem Migrationshintergrund mit den vorherrschenden gesellschaftlichen Diskursen uber ethnische Serbinnen und Serben in ihrer Lebensgeschichte umgehen und welche Auswirkungen diese auf ihr Zugehoerigkeitsgefuhl zum Herkunfts- und zum Aufnahmeland haben. Hierbei stellen nicht nur der Zusammenhang von Diskurs und Biographie einen wichtigen Aspekt dar, sondern auch die transnationalen Bezuge der Befragten. Neben den funf Einzelfallanalysen, die auf narrativen Interviews beruhen, bildet die Aufarbeitung des sich wandelnden Diskurses uber ImmigrantInnen aus dem (post)jugoslawischen Raum seit den 1960er Jahren das Kernstuck dieser Arbeit. Zudem wird auf weiterfuhrende Fragestellungen und auf die damit einhergehenden integrationspolitischen Implikationen hingewiesen.
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