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Das Verfugen uber Wissen im alltaglichen Umgang mit Korperschaften
unterschiedlichster Art zahlt wohl zu den bedeutendsten
Handlungsressour cen naturlicher Akteure. Normalerweise wird dieser
Wissen sehr langfristig akkumuliert und durch eigene Erfahrungen
oder die vertrauter Personen getestet. Manche dieser verifizierten
Alltagsroutinen konnen sogar modifi ziert von Generation zu
Generation weitergegeben werden. Der mit Wende bezeichnete
Systemwechsel in Ostdeutschland markiert eine regelrechte Zasur
-wie sie allerdings in Deutschland weit ofter anzutreffen ist, als
dies historisch in dieser Zeitspanne "normalerweise" der Fall ist
-, die eine wei testgehende Entwertung gewachsener Routinen
bedeutet. Die Anstrengun gen, die unternommen werden, dieses
entstandene Defizit durch Informati onskampagnen moglichst schnell
zu beseitigen, mussen zumindest skeptisch beurteilt werden. Wenn
die vorliegenden Daten auch nur einer Pilotstudie entspringen, so
zeigen sie doch in eine entgegengesetzte Richtung: Die Be schaffung
von Kenntnissen uber die rechtlichen Aspekte in den Beziehun gen zu
Korperschaften erfolgt stark problemorientiert. Die Mindenmg von
Kenntnisdefiziten dieser Art erfordert dann, sollte sich die
Grundaussage weiter bestatigen lassen, dann zumindest Informati
onsstrategien, die mit dem Auftreten sozial relevanter Probleme
kombiniert sind. Plenum 2: Kein Ende der Wende? 29 Horst Berger
Sozialindikatoren zur subjektiven Befindlichkeit in Ostdeutschland
1. Einfuhrung Das Motto dieser VIII. Tagung fiir angewandte
Soziologie des Berufsver bandes deutscher Soziologen "Mensch
Gesellschaft Lebenschancen und Lebensrisiken in der neuen
Bundesrepublik" ist zugleich ein aktuelles und zukunftstrachtiges
Thema."
Praxisbezug steht im Mittelpunkt aller vom Berufsverband Deutscher
Sozio logen (BDS) organisierten Tagungen, die daher auch in erster
Linie - ebenso wie der Berufsverband - ausseruniversitar tatige
Soziologinnen und Soziolo gen ansprechen (Soziolog(inn)en, die im
Universitatsbereich arbeiten, sind aber ebenso herzlich eingeladen
und auch immer wieder zahlreich vertreten). Auch die IX. Tagung fur
Angewandte Soziologie, "Soziologische Bera tung," im Marz 1996
zeichnete sich durch ihren grossen Anwendungsbezug aus. Dabei ist
soziologische Beratung ein Thema, das den BDS in besonde rer Weise
betrifft: Einerseits arbeitet schon ein grosser Teil der Mitglieder
des Verbandes in irgendeiner Form in der Beratung, andererseits
bietet sich Beratung - als standig wachsendes Berufsfeld - auch als
echte Alternative fur junge Soziologen an, die auf der Suche nach
einem praktischen Beruf sind, in dem sie eine Nachfrage nach ihrem
soziologischen Spezialwissen vorfinden. Der BDS, der es sich zum
Ziel gesetzt hat, in der Praxis tatige Soziolo ginnen und
Soziologen zu organisieren und zu fordern, findet in der soziolo
gischen Beratung eine grosse Chance und Aufgabe, dieses
Tatigkeitsfeld fur Soziologen popular zu machen, Netzwerke
aufzubauen und Richtlinien fur die Ausbildung festzulegen. Die
Tagung war ein erster Schritt in diese Rich tung. Dabei wurden
nicht nur neue Kontakte unter Berufspraktikern bzw. zwischen
Praktikern und, Laien' geknupft, sondern es wurden auch Projekte
geplant, die uber die Tagung hinausreichten. Wir waren uberrascht
und er freut, dass das Thema tatsachlich unter den Soziologen
(sowohl Mitgliedern als auch Nichtmitgliedern) ein so grosses
Interesse hervorrief."
Rene Konig wird in diesem Buch aus zwei Perspektiven heraus
portratiert. 1m Schriftenverzeichnis kommt er, vermittelt durch die
umfangreiche Liste seiner Veroff entlichungen, zunachst selbst zu
Wort. In den "Spiegelungen" be- schreiben Freunde, Schuler und
KoUegen ihre Beziehung zu Rene Konig und steUen dar, wie sie selbst
durch ihn beeinfluBt worden sind. I. Rene Konig hat die Soziologie
fruhzeitig als Gegenwartswissenschaft konzipiert; sie soUte ebenso
wirklichkeitsorientiert wie zukunftsgerichtet sein und dem
gesellschaftlichen Neuaufbau dienen. Die wichtigsten Aufsatze zur
Begrundung dieses Programms hat er bereits wahrend seiner
Emigration in der Sch weiz geschrieben. 1949 nach Deutschland
zuruckgekehrt, hat er die Entstehung der Bundesrepublik aktiv und
kritisch begleitet. Er hat der Soziologie in Deutschland zu
internationalen Verbindungen und neuer Reputation verholfen, als
Prasident der Internationalen GeseUschaft fur Soziologie und durch
zahlreiche Gastprofessuren im Ausland. Seine person- liche
Verbundenheit mit vie len europaischen und auBereuropaischen
Landern und K ulturen machte ihn zum Weltburger, der
nationalstaatliche Grenzen auf- schlie Ben woUte.
Nach einem sehr kurz gefaBten Uberblick tiber die Litera- tur und
frtihere empirische Untersuchungen zum Problem- bereich der
Organisation von Forschungsinstituten wurde die Methodik der
Erhebung dargestellt. Dabei wurden ins- besondere die Probleme bei
der Auswahl aus Grundgesamt- heiten ungekannter GroBe thematisiert.
Auswahlen bei sozialen Systemen unterscheiden sich von den Auswahl-
problemen bei Personen. Es wurde auf die Konstruktion des
Fragebogens eingegangen und es wurde die Reprasen- tativitat der
Erhebung erortert. Sodann wurden die In- stitute der Zielauswahl
der Untersuchung mit jenen verglichen, von denen mitgeteilt wurde,
daB keine dauer- hafte Sozialforschung betrieben wurde. Die hierbei
dar- gestellten Ergebnisse insbesondere zur disziplinaren
Zugehorigkeit werden an anderer Stelle wieder aufzu- nehmen seine
-: 107 - Zugespitzt ausgedrlickt stehen sich bei der Analyse der
Rolle von Forschungsinstituten im WissenschaftsprozeB zwei
Auffassungen gegenliber: die eine sieht in einem gewissen
organisatorischen Chaos vor allem eine Chance, denn dadurch werde
ein produktiver Wettbewerb aufrecht- erhalten und die Anfalligkeit
gegenliber Moden und Pla- nungsfehlern sei geringer (vgl. z. B.
Erwin K. Scheuch, 1967). Die andere Auffassung sieht in einer
Verstarkung der "Betriebsformigkeit der Forschung" und in einer
mehr groBbetrieblichen Organisation vor allem die Chance, die
Produktivitat der Forschung zu erhohen, den Einzel- forscher von
seiner Rollenvielfalt zu entlasten und die Vorteile des Teamwork
und der Arbeitsteilung zu nutzen (vgl. z. B. Hans Paul Bahrdt 1971,
und das dort gepragte Schlagwort von der "Betriebsformigkeit von
Wissenschaft", S. 173 ff. ).
Lawrence J. Rhoades, in: Footnotes, Zeitschrift der American
Sociological Association, April 1980, S. 4. 2 Stein Rokkan, A
Quarter Century of International Social Science: Questions and
Reflections, in: ders. (Hrsg. ), A Quarter Century of International
Social Science. Papers and Reports on Developments 1952-1977,
Neu-Delhi 1979. 3 Tom Bottomore, Sociology in its International
Context, in: Stein Rokkan (Hrsg. ), a. a. O. Aus dem Englischen von
Reine von Alemann. "INTERNATIONAL SOCIOLOGICAL ASSOCIATION" UND DIE
ENTWICKLUNG DER INTERNATIONALEN SOZIOLOGIE Von J an Szczepanski Der
Begriff "international" hat viele Bedeutungen, wovon wir uns leicht
uberzeugen koen- nen, wenn wir in Woerterbuchern und Enzyklopadien
nachschlagen. In "The International Encyclopedia of the Social
Sciences" wird dieser Begriff in uber einhundert verschiedenen
Zusammenhangen benutzt, folglich auch in verschiedenen Bedeutungen.
Ohne an dieser Stelle eine Analyse der unterschiedlichen
Begriffsverwendungen von "international" vorzu- nehmen, stelle ich
klar, dass ich mit der Bezeichnung internationale Soziologie
folgende Vor- stellungen verbinde: entweder Kontakte zwischen
Soziologen, die in verschiedenen Landern arbeiten und verschiedenen
Nationen angehoeren, oder Institutionen und Organisationen, die aus
Soziologen verschiedener Nationalitat zusammengesetzt sind, oder
aber soziologi- sche Theorien, deren Inhalt Behauptungen,
Hypothesen und Verallgemeinerungen sind, die sich auf Erscheinungen
und Prozesse innerhalb verschiedener Nationen beziehen und fur die
verschiedenen Lander, ihre Gesellschaften und Kulturen deskriptive
und erklarende Geltung haben.
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