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Mit groBer Freude schreibe ieh das Vorwort zu dieser neuen Publi-
kation. Es ist sehr wichtig, daB alle Arzte sowie Medizinstudenten
erfahren konnen, was auf dem Gebiet der Balint-Arbeit geschieht,
einschlieBlich des Studiums der sieh verandemden und sich entwik-
kelnden Beziehung zwischen Arzten und ihren Patienten, zwischen
Patienten und ihren Krankheiten und zwischen Krankheiten und der
moglicherweise verursachenden Umwelt. Es ist auBerdem wich- tig,
daB nieht zwischen psychischen Erkrankungen und Krankheiten mit
anderen Ursa chen unterschieden wird, sondem daB beide gemeinsam
untersucht werden und daB der Arzt sieh gegeniiber emotional en
Problemen ebenso unbefangen verhalt wie gegeniiber Problem en, die
anscheinend nieht emotional verursacht sind. Wenn diese Arbeit
nicht sHindig kritisch tiberdacht wird, fangen die Men- schen
wahrscheinlich an, sich zu langweilen oder horen auf, tiber diesen
Gegenstand nachzudenken, oder sie denken, daB das alles in den 50er
oder 60er Jahren schon gesagt wurde oder dagewesen ist, und daB es
niehts Neues gibt, was die Entdeckung lohnt. Wie in anderen Zweig
en der Medizin und in allen Zweigen der Wissen- schaft mtissen
immer neue Forschungsanstrengungen untemommen werden, sonst wird
das Thema uninteressant und unlebendig. Ich bin sieher, daB Ihre
Publikation die Arbeit beleben wird, die mein Ehemann, Michael
Balint, Anfang der 50er Jahre begonnen hat, und die mit der
gleiehen Vitalitat in den 80er Jahren in vie len Teilen der Welt
fortgefiihrt wird. London.
***VERKAUFSKATEGORIE*** 0 d Wie in den bisherigen Folgen der
Buchreihe steht auch in diesem Band die Auseinandersetzung mit den
Themenbereichen Forschung, Theorie und Praxis, Leitungstechnik und
Variationen der Balint-Gruppenarbeit im Mittelpunkt. Schwerpunkt
der Ausfuhrungen ist ein umfassender Beitrag zur Balint-Arbeit und
Familienkonfrontationstherapie. Des weiteren liegen 2 Ubersetzungen
aus dem Englischen vor. Der Beitrag von M. Keany ("An account on
the doctor-patient-relation during medical training") wurde 1989 in
Ascona bei der internationalen Balint-Tagung ausgezeichnet. J.
Salinsky referierte 1987 anlasslich einer Tagung in Solothurn zum
Thema "Did I talk too much?" Uber die Entwicklung und den Stand der
internationalen Balint-Arbeit liegen Beitrage aus Ungarn und
Schweden sowie ein Bericht uber den 7. Internationalen
Balint-Kongress 1989 in Stockholm vor. Die Rubriken "Berufspolitik"
und "Glosse" wurden durch 2 Rezensionen erweitert.
Bei der groRen Anzahl und dem hohen Abstraktionsniveau von Zie len
fUr die Balint-Gruppenarbeit (Rosin 1985, S. 312 ff. ) ist es wich
tig, mit den Teilnehmem in den Balint-Gruppensitzungen selbst im
Sinne einer Aktionsforschung etwa einmal im Jahr eine Bespre chung
tiber Art und Erfolg der zurtickliegenden Seminarsitzungen
durchzufUhren. Mogliche Vorgehensweisen dafUr sind: "freie" Dis
kussion und Besprechung einiger vom Leiter eingebrachter Fragen;
chronologische oder thematische Besprechung der vorgestellten
Arzt-Patient-Beziehungen; Tonband-oder/und Transkriptkonfronta tion
sowie Fragebogenuntersuchung, jeweils mit anschlieRender
Diskussion. In einer Balint-Gruppe wurde gemeinsam ein Fragebo gen
erstellt, und in diesem wurden am Beispiel einer Arzt-Patient
Beziehung die Standardreaktionen der Teilnehmer erfragt, ermittelt
und besprochen. Dabei erwies es sich als wichtig, die Toleranzgren
zen zu beach ten, wenn die Grenze von der patienten-zur arztzen
trierten Selbsterfahrung tiberschritten wurde. Literatur Althoff
JD, Domann M, Foertsch U et al. (1984) Eine Balint-Gruppe erforscht
gemeinsam ihre Veranderungen im Laufe der Zusammenarbeit. - Moglich
keiten der Fortfilhrung des "Training-cum-Research"-Ansatzes bei
Balint. Psychos om Med 5: 243-215 Balint M e1965, 11957) Der Arzt,
sein Patient und die Krankheit. Klett, Stutt gart Balint M, Balint
E, Gosling R, Hildebrand P (1966) A study of doctors. Mutual
selection and the evaluations of results in a training programme
for family doctors. Tavistock, London Balint M (1968) Die Struktur
der "Training-cum-Research"-Gruppen und deren Auswirkungen auf die
Medizin. In: Drager K et al. (Hrsg) Jahrb Psychoanal, Bd 5. Huber,
Bern, S 125-146 Rosin U (1985) Zur Konzeptualisierung der
Balint-Gruppenarbeit."
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