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Teil I: Sauberkeit und Gesundheit. Ober Prozesse der Hygienisierung lurgen Reulecke (Siegen) Die Politik der Hygienisierung. Wandlungen im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge als Elemente fortschreitender Urbanisierung ............................................... 13 Adelheid Griifin zu Castell RUdenhausen (Siegen) Die Erhaltung und Mehrung der Volkskraft. Die Anfange der sozialhygienischen Gesundheitsfiirsorge im Regierungsbezirk Diisseldorf ..................................................................... 26 Ute Daniel (Siegen) Der unaufhaltsame Aufstieg des sauberen Individuums. Seifen-und Waschmittelwerbung im historischen Kontext ................... 43 Klaus M6nkemeyer (Hamburg) Schmutz und Sauberkeit. Figurationen eines Diskurses im Deutschen Kaiserreich ....................... 61 Teil II: Biirgerstadt, Stadtnatur und soziale Distinktion Andrew Lees (Camden/Newlersey) Die Entfaltung des sUidtischen Biirgerstolzes im Wilhelminischen Deutschland .................................................................................................. 77 5 Burkhard Fuhs (Marburg) Natur und Klassengesellschaft inWiesbaden .......................................... 97 Hany Guit/Erwin van Rooijen (Leiden) Die soziale Schichtung von Leiden-Havenwijk Zuid 1890 bis 1920 .... 120 Teil III: Stra6enofTentlichkeit und Politik der Verhiiuslichung lilrgen Zinnecker (Siegen) Vom StraBenkind zum verhiiuslichten Kind. Kindheitsgeschichte im ProzeE der Zivilisation 142 Imbke Behnken (Siegen/Wiesbaden) / Agnes lonker (Leiden) StraBenspielkinder in Wiesbaden und Leiden. Historische Ethnographie und interkultureller Vergleich ................... 163 Helene Rettenbach (Wiesbaden) Zur Entwicklung von Wohnstandards des Arbeiterwohnens in Wiesbaden .............................................................................................. 201 lutta Buchner (Marburg) Von Pferden, Hiihnern und Liiusen.
Fragestellung und Ausblick auf erste Ergebnisse Wir wollen das Quartier als sozialen Raum an der Hand unserer Erz?hler ken- nenlernen, sie sollen uns mit ihren Erz?hlungen in diesen uns fremden Raum einfuhren. Aus dem, was sie und wie sie es uns berichten, wollen wir die Ele- mente fur die Rekonstruktion des, Sozialen' gewinnen. Als Ort des Sozialen be- trachten wir den offentlichen Raum in der Stadt, das AuBerh?usige. Es interes- sieren uns hier die Innenr?ume der H?user nur insoweit, als deren Tiiren auf und zu gehen und die Bewohner ein und aus lassen. Tiir, Fenster und Schwelle als Vermittlerinnen zwischen Drinnen und DrauBen. Dasselbe gilt fur die Ar- beitsst?tten der Bewohner. Es geht uns aber nicht um das Soziale schlechthin, sondern darum, wie Kinder daran teilnahmen. Aufgrund ihrer Stellung in der Familie und in den Generationsketten sind Kinder keine von Erwachsenen un- abh?ngigen Teilhaber am sozialen Leben im Quartier. Wir wollen wissen, wie sie untereinander und in der Verbindung mit erwachsenen Quartiersbewohnern das soziale Leben miterfuhren und mitbestimmten. Verdichtung, Vermischung, Segregation Unter welchen Gesichtspunkten betrachten wir den miindlich iiberlieferten sozialen Kindheitsraum in Wiesbaden und Leiden? Eine Grundtendenz zivilisa- torischer Entwicklung, der wir auf die Spur kommen mochten, ist die Entmi- schung von Personen, Handlungen, Orten und Zeiten als Bestandteil und Aus- drucksform eines langzeitigen Prozesses der voranschreitenden Ausdifferenzie- rung gesellschaftlicher Handlungsfelder und Handlungsketten. Im Zuge dieser Entwicklung werden die genannten Elemente entflochten und - im Hinblick auf spezialisierte Zwecke - neu zusammengesetzt.
Band 4: , JUGEND IN SELBSTBILDERN': Wie der Titel be- reits verrat, nimmt der Band eine Sonderstellung im Bericht uber die Jugendstudie ein. Hier wird nicht uber Ergebnisse der reprasen- tativen Umfrage geschrieben. Jugendliche kommen mit literari- schen und kunstlerischen Selbstdarstellungen zu Wort. Statt "re- prasentativ" heisst das Schlusselwort fur den Band "authentisch". Der Unterschied ist keiner der grossen Zahl. Rund 2500 Jugendli- che und junge Erwachsene wurden interviewt - und gut 7000 Teil- nehmer zwischen 12 und 24 Jahren zahlte das Preisausschreiben "Jugend '83". Aber nicht alle Jugendlichen sind literarisch oder kunstlerisch tatig und nicht alle davon sind bereit, ihre Arbeiten zu veroeffentlichen. "Selbstzeugnis" legen also nur bestimmte, in be- sonderer Weise kulturell aktive Gruppen unter den Jungeren ab. Das sollte kein Anlass sein, die persoenlichen Stellungnahmen gering zu schatzen. An anderer Stelle (Band 2) fuhren wir den Nachweis, dass kulturelle Produktivitat zu den kennzeichnenden Merkmalen heutiger Jugendgeneration zahlt. Es besteht Verdacht, dass Selbst- krise, Sinnsuche, gesellschaftliche Orientierung derer, die sich uberlieferter kultureller Ausdrucksmittel bedienen, einiges mit der Selbstkrise, Sinnsuche und gesellschaftlichen Orientierung derer zu tun haben, die nicht Gedichte verfassen, Tagebuch schreiben, foto- grafieren oder Collagen zusammenstellen. Aber selbst wenn wir ei- ner solchen Verallgemeinerung gegenuber aus guten Grunden skep- tisch bleiben (Warum sollen 15- bis 17jahrige Schulerinnen, eine der Hauptgruppe unter den Schreibenden, fur andere Jugendliche sprechen?), so koennen wir doch nicht auf jugendliche Selbstzeug- nisse verzichten, wollen wir Jugend Anfang der 80er Jahre verste- hen.
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