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Wahrend philosophische Theorien ublicherweise die Inkonsistenzen eines modernen Werte-Pluralismus mit neuen ethischen Konzepten heilen wollen, interessiert sich die soziologische Systemtheorie fur die schlichte Beobachtung moralischer und ethischer Kommunikation. In den Blick rucken dabei "praktische" Situationen, in denen ethische Konzepte, moralische Subjekte, normative Anspruche und Werte entstehen und anschlussfahig werden. Dieser Band versammelt empirische Studien zu so unterschiedlichen Kontexten wie Krankenhausern, Wirtschaftsorganisationen, politischen Debatten und Mode und vermittelt so einen Eindruck von den unterschiedlichen Gegenwarten einer sich moralisch beschreibenden Gesellschaft."
Das Lehrbuch zeigt die gesellschaftlichen Bedingungen auf, unter
denen Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte ihren Weg durch das
Leben finden.
Bilder vom guten Arzt, vom aufgeklarten Patienten, von der mitfuhlenden Krankenschwester, vom guten Sterben, von zertifizierten Krankenhausern, von funktionierender Technik lassen sich besser verstehen, wenn man sie als praktikable Schemata begreift, die ein Versprechen formulieren. An ihrem Entstehungsort, den Organisationen, funktionieren sie wie ein Kredit, der uns als Betroffene abzusichern scheint, obwohl die Zukunft ungewiss bleiben muss."
Gegenlaufig zur Tradition einer Alternsforschung, die immer schon
weiss, wann man alt ist und dass Alter problematisch ist, soll in
diesem Buch die Kategorie Alter' selbst auf ihre Bedeutung
uberpruft werden. Die alltagliche Praxis des "doing age" wird uber
einen konstruktivistischen Theorierahmen plausibilisiert und als
eine von vielen Moglichkeiten, Kontingenzen in erwartbare Muster zu
uberfuhren, dargestellt. Die dahinterliegende These lautet: Die
Eigenstandigkeit der Kategorie "Alter" rechtfertigt sich einzig
uber eine in alltaglicher Praxis hergestellte Sichtbarkeit des
Alters.
Moderne Thematisierungen von Alter sagen mehr uber den Zusammenhang aus, in dem sie entstanden sind, als uber das Phanomen des hohen Alters selbst. Die Autorin zeichnet sowohl wissenschaftliche Alters- und Alternstheorien als auch historische, gesellschaftliche und biographische "Altersbilder" nach und verortet sie als standortgebundene Perspektiven in einem gesellschaftstheoretischen Rahmen. Die konstruktivistische Analyse des Alters zeigt, wie uns Alter vertraut gemacht wird und was wir nicht sehen konnen, wenn wir nur nach Alter fragen."
Im vorliegenden Band macht die 'Forsehergruppe Soziale Gerontologie' der Westfalischen Wilhelms-Universitat und der Fachhochschule Munster der Fachoffentlichkeit im Gesundheits- und Sozialwesen, Lesem aus Wissenschaft und Praxis der Altenpflege, Forschungsergebnisse zuganglich, die in den letzten drei Jahren gewonnen wurden. Die interdisziplinar zusammengesetzte Forschergruppe arbeitet bereits seit Jahren in Munster erfolgreich zusammen. Ihren Ausgang hat sie in thematisch abgestimmten Lehrveranstaltungen fur Studierende beider Hochschulen ge nommen. Beteiligt sind Vertreter der Soziologie, Psychologie, Erziehungs wissenschaft und Medizin. DaB Universitat und Fachhochschule an einem Hochschulort in Lehre und Forschung kooperieren, gehort keineswegs zu den Selbstverstandlichkeiten in der deutschen Hochschullandschaft. Die Forschergruppe hat mehrfach aktuelle Themen zu 'Alter und Altem' aufgegriffen, bearbeitet und ihre Resultate publiziert. Da nicht alle alles gleich zeitig tun konnten, haben einige Kollegen von uns die Forschung, andere mehr die Lehre und Weiterbildung betrieben. Ein Schwerpunktthema der Forschung waren subjektive Alterstheorien bei Ehrenamtlichen und Professionellen in der Altenhilfe bzw. Altenpflege. Parallel zu den Aktivitaten der Forschergruppe entwickelte sich vor rund 10 1ahren das 'Studium im Alter' an der Universitat Munster, ein im Lehrangebot nicht mehr wegzudenkender institutionalisierter Teil. MaBgeblich etabliert wurde dieses Lehrangebot fur Altere durch einen Vertreter der Forschergruppe. An der Fachhochschule Munster gehort das Lehrgebiet 'Psychologie des Altems' seit Jahren zum Standardlehrprogramm in den Studiengangen Sozialarbeit und Sozialpadagogik."
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