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Als Enkel eines einflussreichen Rabbiners in Lemberg geboren, Opernkomponist in Leipzig, Filmkomponist in Berlin und schliesslich Exilant in Ascona - alle Lebensstationen von Max Ettinger (1874-1951) tragen den Stempel historischer Ereignisse. Vielversprechend hatte seine Karriere in den 1920er Jahren mit den Leipziger Urauffuhrungen der Opern Clavigo und Fruhlings Erwachen begonnen, und selbst nach der Weltwirtschaftskrise schien sich in Berlin eine hoffnungsvolle Perspektive beim Film zu eroeffnen. Vergebens: 1933 blieb fur Ettinger nur noch der Weg nach Ascona in ein beruflich aussichtsloses Exil. Max Ettingers OEuvre fur die Gegenwart neu zu erschliessen - dies ist das Ziel der vorliegenden Publikation. Im Mittelpunkt steht ein Werkverzeichnis, das neben Datierungen und Besetzungsangaben vor allem die Quellenlage der einzelnen Kompositionen in den Blick nimmt. Und um einen charakteristischen Eindruck von der asthetischen Position Ettingers zu vermitteln, enthalt der Band eine Auswahl aus dessen eigenen Texten zu Oper, Film und 'judischer' Musik sowie einen einfuhrenden Kommentar.
Die "Musica" ist in Weltvorstellungen des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit oft nicht nur ein Bestandteil des Wissens neben vielen anderen, sondern stellt ein ubergeordnetes Ordnungsprinzip dar. Erstmals untersucht dieses Buch die genaue Stellung von Musik innerhalb der universalen Ordnung der Dinge, wie sie sich in enzyklopadischen Texten auch jenseits des fachdisziplinaren Diskurses darstellt. Anhand zentraler Leitthemen wie Produktivitat, Kombinatorik und Kosmologie fuhrt die Untersuchung von der mittelalterlichen Logik Ramon Llulls uber zahlreiche Stationen bis hin zur Weltkonzeption Athanasius Kirchers. Noch im 17. Jahrhundert, so wird deutlich, kann die Rolle der Musik nur vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirksamkeit mystischer, magischer und kosmologischer Denkweisen verstanden werden.
Gut oder schlecht? - Die Frage nach dem Werturteil in der Kunst und insbesondere in der Musik steht im Zentrum des Sammelbandes. Die Befahigung zum Urteil war das ausschlaggebende Argument fur die Etablierung einer deutschsprachigen Musikwissenschaft im spaten 19. Jahrhundert. Der Impuls des Menschen zum Werturteil ist allerdings auch in spateren Generationen nicht einfach aus Musik und Musikwissenschaft verschwunden: Davon legen die ideologisch aufgeladenen Debatten der Nachkriegszeit ebenso Zeugnis ab wie die impliziten und expliziten Werturteile der Fachliteratur bis heute. In den Beitragen des Bandes wird der Bogen von methodischen UEberlegungen uber historische Fallbeispiele bis hin zum Umgang mit zeitgenoessischer Kunst gespannt.
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