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Das vorliegende Buch umfaBt die Vortrage eines Symposiums, das von
der Sektion Klinische Geriatrie der Deutschen Gesellschaft fUr
Gerontologie im Oktober 1981 in Frankfurt unter dem Thema"
Tagesklinische Behandlung im A Iter" ausgerichtet wurde. Diese Form
der klinischen Behandlung alter Menschen stellt eine
Herausforderung an das herkommliche Konzept der vollstationaren
Versorgung im Krankenhaus und in anderen Institutionen dar. Die
negativen Auswirkungen der Hospitalisierung und In-
stitutionalisierung auf alte Menschen sind bekannt. Das Krankenbett
bedeutet haufig Verlust der Eigenstandigkeit, zunehmende
Abhangigkeit sowie Verlust familiarer und sozialer Bindungen. Dazu
kommt die vollstandige Obertragung der Verantwortlich- keiten fUr
den alten Patienten von Angehorigen auf die Institutionen. Die
Tagesklinik kann fUr einen bestimmten Patientenkreis die
vollstationare Behand- lung abktirzen oder ganz vermeiden und
gleichzeitig medizinische Diagnostik und Therapie nach klinischen
Gesichtspunkten anbieten. Wir haben aufgrund unserer Er- fahrungen
in Frankfurt gelernt, daB der fUr die tagesklinische Behandlung
geeignete Patientenkreis wesentlich groBer ist, als wir zu Beginn
unserer Arbeit vermutet haben. In unserem Behandlungskonzept steht
die Tagesklinik gleichberechtigt neb en der voll- stationaren
Behandlung im Krankenhaus und ist keinesfalls ein untergeordnetes
An- hangsel. Daruber hinaus mtissen angesichts der standig
steigenden Kosten im Krankenhauswe- sen und der demoskopischen
Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevolkerung al- ternative
Wege beschritten werden, urn den in Zukunft noch steigenden Bedarf
an ma- teriellem und personellem Aufwand fUr die medizinische
Versorgung alter Menschen bewaltigen zu konnen. Die tagesklinische
Behandlung ist eine solche Alternative.
Die 1974 in der Tragerschaft des Landschaftsverban- des Rheinland
eroffnete Rheinische Landesldinik Koln ist mehr als ein
Krankenhaus: in ihr wurde die Einheit medizinischer,
psychotherapeutischer und so- zialer Hilfestellungen fUr psychisch
Kranke verwirk- licht. Als psychiatrisches Behandlungszentrum zu-
standig fUr die umfassende psychiatrische Versorgung der Stadt Koln
(mit Ausnahme eines Siidstadt- und eines weiteren N
ordstadtbezirks) entspricht ihre Auf- gabenstruktur den Leitlinien
der Enquete zur Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik. Neben
einer Gleichstellung der psychisch Kranken mit den kor- perlich
Kranken wurde darin ein regional geglieder- tes, abgestuftes System
leistungsfahiger, einander er- ganzender und leicht erreichbarer
psychiatrischer und sozialer Einrichtungen vorgegeben, das
psychisch Kranken nach Art und Grad ihrer Beeintrachtigung jeweils
die bestmogliche Hilfe zuteil werden laBt. Der Institutsambulanz -
in Koln erstmals in der Bundes- republik verwirldicht - wurde in
diesem neuartigen System umfassender Versorgung eine integrale
Funk- tion zugewiesen. Ohne den Anspruch umfassender
psychiatrischer Versorgung zu relativieren, sollte zu- gleich der
Anteil zwangsweiser Unterbringungen psy- chisch Kranker moglichst
niedrig gehalten werden. Angeregt durch die KIinik wurde bereits
Anfang 1975 eine Arbeitsgruppe mit Richtern des Landgerichts VI
Vorwort Koln, der Amtsgerichte des Landgerichtsbezirks Koln sowie
Mitarbeitern des Gesundheitsamtes und der Ordnungsbehorden ins
Leben gerufen. Diese hat seit- dem 2mal jahrlich Konferenzen
abgehalten, die den jeweils aktuellen Problemen der Grenzbereiche
zwi- schen Psychiatrie und Recht gewidmet waren. Als er- stes
Ergebnis dieser gemeinsamen Arbeit ist der nach- folgende Beitrag
entstanden.
Die Sektion Klinische Geriatrie der Deutschen Gesellschaft fiir
Gerontologie hatte im Oktober 1983 Wissenschaftler aus neun Landern
zu einem Symposium unter dem Thema "Therapie im Alter" eingelad n.
Die Tatsache, daB der Anteil der iiber 60jahrigen in unserer
Bevolkerung in den nachsten lahren standig ansteigen wird, stellt
unsere Generation nicht nur vor schwierige volkswirtschaftliche,
sondern auch vor groBe medizinische Probleme. Untersuchungen des
National Health Survey in den Vereinigten Staaten haben ergeben,
daB sich nur 20 % der 65-75jahrigen und nur 16 % der iiber
75jahrigen als gesund bezeichnen. Die medizinischen Bediirfnisse
der alteren Generation sind sehr groB und vielfaltig. Leider wird
die Geriatrie bei der Ausbildung der Medizinstudenten nur in
unzureichendem MaBe beriicksichtigt. Grundlagen geron- tologischer
Forschung und praktische Geriatrie sind Themenbereiche, die man in
vielen Lehrbiichern der Medizin vergeblich sucht oder die nur am
Rande gestreift werden. 1m vorIiegenden Buch sind die Vortrage des
Symposiums "Therapie im Alter" zusam- mengefaBt. 1m ersten
Abschnitt werden grundlegende Probleme jeder Therapie im Alter
dargelegt. Fragen der Pharmakokinetik und Pharmakotherapie sowie
Richtlinien bei der Behandlung mit haufig angewandten Stoffgruppen
wie herzwirksame Glykosi- de, Betablocker, Kalziumantagonisten und
vasoaktive Substanzen werden besprochen. 1m weiteren Veri auf wird
auf die Behandlung wichtiger, im Alter auftretender Erkran- kungen
eingegangen. Die operativen Behandlungsmoglichkeiten alterer
Patienten wer- den in speziellen Kapiteln abgehandelt. Die Vielfalt
der Themenbereiche des vorIiegenden Buches macht deutlich, daB der
Arzt bei der Behandlung alterer Menschen vor eine komplexe Aufgabe
gestellt wird.
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