|
Showing 1 - 3 of
3 matches in All Departments
John Emerich Edward Dalberg Acton (1834 bis 1902) war Historiker
und Publizist. Er zahlt zu den bedeutendsten Liberalen in Europa.
Als Geschichtsschreiber der Freiheit beschaftigte ihn zeit seines
Lebens die Frage nach dem philosophischen und politischen Leitbild
im Denken und Handeln der Europaer. Fragen, die er als Politiker
und Publizist stellte, sind heute erneut in den Mittelpunkt
geruckt: Wie lasst sich die Freiheitlichkeit liberalen Denkens mit
der UEberzeugung christlichen Glaubens vereinbaren? In welcher
Beziehung steht die Freiheit des Denkens zu einer Bindung im
Glauben? Auf welchen religioesen Grundlagen ruht die liberale
Gesellschaft? Der Band versammelt Reflexionen auf Antworten, zu
denen Lord Acton im 19. Jahrhundert fand. Ihre uberraschende
Modernitat verdient eine erinnernde Prasenz im Denken heute.
Erst aus der Trennung der Spharen von Staat und Kirche im
Christentum konnten sich sakulare Demokratie und politische
Liberalitat entwickeln. Sakularer Staat und Religion bleiben jedoch
komplementar aufeinander verwiesen: Fallt das eine weg,
hypertrophiert das andere und eliminiert damit die Freiheit. Was
geschieht, wenn in diesem System der "Checks and Balances" ein
Akteur, die christliche Religion, geschwacht ist? Diesen und
weiteren Fragen aus dem spannungsreichen Verhaltnis von Politik und
Religion spuren die Beitrage dieses Bandes nach.
Die Allgemeine Erklarung der Menschenrechte und das Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland haben die Menschenwurde als Hoechstwert
und oberstes Prinzip verankert. Biopolitischen Eingriffen durch den
Staat sollte damit eine absolute Grenze gesetzt werden. Die
Unbestimmtheit der Menschenwurde hat jedoch in den bioethischen
Debatten der letzten Jahrzehnte dazu gefuhrt, dass die
Vorrangstellung der Menschenwurde in Frage gestellt wurde oder sich
Vertreter entgegengesetzter Positionen beide gleichermassen auf die
Wurde des Menschen berufen konnten. So stehen Eugenik und
Euthanasie - in liberalem Gewande - als legitime Optionen wieder
auf der Tagesordnung. Dies ist einerseits eine Problemanzeige und
andererseits der Hinweis darauf, das unterschiedliche Lager unter
Wurde unterschiedliches verstehen. Der vorliegende Band diskutiert
vorranging das Verhaltnis von Menschenwurde und Autonomie als den
zentralen Argumentationsgrundlagen dieser Debatte. Dabei wird der
Frage nachgegangen, inwieweit es gerechtfertigt ist, den
Wurdebegriff durch den Autonomiebegriff zu ersetzen, bzw. ob der
Wurdebegriff Aspekte des Autonomiebegriffs integrieren oder
ausschliessen muss, um dem Grundanliegen der Allgemeinen Erklarung
der Menschenrechte und des Grundgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland gerecht zu werden, ohne Abstriche am Grundsatz der
Unverfugbarkeit zu riskieren.
|
|
Email address subscribed successfully.
A activation email has been sent to you.
Please click the link in that email to activate your subscription.