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Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor 1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Thromboembolische Zustande imponieren nahezu immer als Komplikation eines bestimmten Grundleidens. Daraus ergibt sich, daB eine antithrombotische Behandlung selten allein, sondern immer mit anderen durch das Grundleiden gegebenen therapeutischen MaBnahmen durchgefUhrt werden wird. Unter diesen Umstanden ist die Kenntnis und Beachtung der moglichen Wechselwir- kungen besonders wichtig, denn nur so ist man in der Lage, das Therapierisiko (s. hierzu unter anderem HOFF, BOCK) richtig einzuschatzen. Eine gewisse Notwendigkeit einer Darstellung der Wechselbeziehungen zwischen den antibiotischen und gerinnungshemmenden MaBnahmen, ins- besondere des Einflusses der Antibiotica auf die Blutgerinnung ergibt sich aus mehreren Grunden. 1. Antibiotica werden zur Bekampfung von Infektionen, damit also bei Patienten angewandt, die durch die Infektion thromboemboliegefahrdet er- scheinen. 2. Die Antibiotica machen bestimmte Abweichungen von den ublichen Dosierungsrichtlinien fUr Anticoagulantia erforderlich; ihre Nichtbeachtung kann zu schweren Komplikationen fUhren. 3. Die Erzielung eines optimalen therapeutischen Erfolges erfordert in be- stimmten Fallen sogar eine Kombination gerinnungshemmender mit antibioti- schen MaBnahmen. 4. Die Antibiotica nehmen keinesfalls EinfluB nur aUf den Erreger, sondern auch in mannigfacher Weise aUf den Makroorganismus. Diese "Nebenwirkungen" lassen die Begriffsbestimmung Anti(mikro)biotica in jedem Falle als zu eng erscheinen (s. auch STRODER u. Mitarb.). Ais OCHSNER in New Orleans auf dem 13. KongreB der Internationalen Gesellschaft fUr Chirurgie die zunehmende Anwendung von Antibiotica fur die hohe Thromboembolie-Frequenz mitverantwortlich machte, blieb er zwar nicht ohne Widerspruch, konnte sich aber auf eine ganze Reihe von Untersuchungen stutzen, die fUr seine Auffassung sprachen.
Als Fritz Linder, Schtiler und Nachfolger von K. H. Bauer auf dem Heidelberger Lehrstuhl rur Chirurgie, am 12. Juli 1978 am Grabe seines Lehrers im Namen aller Freunde und Schuler sprach, erfuh- ren wir, daB der Entschlafene "auf dem todlichen Krankenlager" noch seinen Briefwechsel mit Karl Jaspers las und ordnete. Diese letztwillige Vergegenwartigung einer freundschaftlichen Ver- bindung aus den Jahren nach 1945 schien uns groBe menschliche Bedeutung zu haben, und wir waren erfreut, spater von Frau Bauer und Heinz Gotze, Mitinhaber des Springer-Verlages, den Auftrag zur Herausgabe der Briefe zu erhalten, zumal sich mit beiden Kor- respondenzpartnern eigene, dankbare Erinnerungen seit 1940 ver- banden. Der Briefwechsel begann unmittelbar nach der ersten Begegnung yom 5.4. 1945 im Hause von Jaspers, als der Krieg rur Heidelberg vorbei war und politisch unbelastete Professoren vor der Aufgabe standen, die inzwischen geschlossene Universitat im Einvernehmen mit der Besatzungsbehorde wieder zu eroffnen und die Vorausset- zungen rur die Wiederaufnahme freier Forschung und Lehre zu schaff en. Fur diesen Neubeginn, der natiirlich ein Neubeginn im Geiste des unveranderlich Gultigen sein sollte, war die daran anknupfende Freundschaft zwischen Bauer und Jaspers entscheidend. Die Person- lichkeiten erganzten sich, und was beide damals suchten, war jeweils beim Partner zu finden: bei Jaspers die lebendige Idee in ihrem kla- ren, wenn auch geschichtlich wandelbaren Wahrsein, bei Bauer die anpassungsfahige Vitalitat und die Gabe, Denken und Handeln zu verbinden.
Aus Anlass der 75. Tagung herausgegeben von Karl Heinrich Bauer, aus Anlass des 100. Kongresses fortgesetzt von Gert Carstensen
Biologie auch eine grundsatzliche Riickwirkung auf die Geschwulst forschung erhoffen. Die Fachbiologen sind sich nun darin einig, daB hinsicht lich einer allumfassenden Bedeutung den nachstgroBten Fortschritt seit der Entdeckung der Zelle die MENDELSche Entdeckung des Grundgesetze8 der Vererbung darstellt. Was liegt also naher, als auch diesen neuen groGen biologischen Fortschritt auf seine Riick wirkung auf das Geschwulstproblem zu untersuchen und so die Be deutung der modernen Vererbungslehre fUr die Geschwulstjorschung zu priifen 1 Die bisherige Riickwirkung der Genetik auf das Tumorproblem ist fraglos bis heute noch nicht sehr groG. Hauptschuld daran tragt die anfanglich falsche Richtung, in der nach Beriihrungsflachen ge fahndet wurde und vor aHem die irrtiimliche und darum vergeb liche Suche nach einer "Vererbung des Krebses" und nach seinem Vererbungsmodus. Wohl hat die Frage erblicher Anlagen zu Ge websanomalien, die Geschwulstentstehung begiinstigen, eine Be rechtigung - es wird davoll zu sprechen sein (s. S. 56) - aber am Ganzen gemessen ist das nur eine Teilfrage, die den eigentlichen Kempunkt, um dell sich die Geschwulstfrage erbbiologisch be trachtet dreht, nicht beriihrt. Geschwulstforschungund Genetik begegnen sich vielmehr auf dem Gebiete der modernen Fortschritte der Zelljorschung: der Lehre von der Rolle des Zellkems und der Chromosomen im Leben der Zelle usf. Der letzte und unmittelbare Beriihrungspunkt ist jedoch erst das neue groBe Tatsachen- und Forschungsgebiet der Entstehung neuer Zelleigenschajten, und zwar nicht auGerer, sondem innerer neuer Zelleigenschaften, die von der Neuentstehung an sogleich konstant auf aIle Zellnachkommen weiter iibertragen werden."
Es war mir eine groBe Freude, die Entstehung des Lehrbuches der F r a k t u nun r e d Lux a t ion e n meines langjahrigen Mitarbeiters, Professor K. H. BAUER, Schritt fiir Schritt verfolgen zu diirfen. Habe ich doch in meinen jiingeren Dozentenjahren seIber haufig und immer wieder mit Begei sterung die Vorlesungen iiber Frakturen und Luxationen abgehalten. Schon lange habe ich die Empfindung, daB unsere Studierenden ein mo dernes Lehrbuch schmerzlich entbehren, das ihnen die Lehre von den Knochen briichen und Verrenkungen kurz und doch einigermaBen erschopfend vermittelt. Einzelne neuere Biicher haben diesem Bediirfnis zwar nachzukommen ver sgcht, aber ich glaube, daB es dem didaktischen Geschick BAUERS und seiner Fahigkeit, sich kurz und prazise auszudriicken, und dabei doch schulmeister liche Trockenheit zu vermeiden, in besonders gliicklicher Weise gelungen ist, den Stoff zu meistern. Das Buch eignet sich nicht nur fUr den Studierenden, sondern auch fUr den fertigen Arzt. Seine guten Abbildungen und die zahlreich eingeflochtenen praktischen Beispiele werden gerade auch dem fertigen Arzt das Studium auch dann noch schmackhaft machen, wenn er abgespannt von der anstrengenden Berufsarbeit heimgekehrt ist und sich noch iiber einen besonderen Fall orien tieren mochte. Ich bin iiberzeugt, daB das Buch sich gerade an den Stellen rasch Eingang verschaffen wird, wo es sein Verfasser haben mochte. Gottingen, im Marz 1927. R. STICH. Vorwort."
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