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In den Beitragen des Bandes geht es um die Frage, welche Ressourcen
und Potenziale sich fur Bildungssysteme aufnehmender Lander durch
Migration ergeben. Im Gegensatz zur eher ublichen Perspektive der
Bildungsforschung wird hier nicht erneut das Problem der
Bildungsbenachteiligung von Migrantinnen und Migranten aufgenommen,
sondern gefragt, unter welchen Bedingungen Bildungserfolg moeglich
ist und welche Hinweise auf die Gestaltung von Bildung sich daraus
ablesen lassen.
Das Sonderheft der Zeitschrift fur Erziehungswissenschaft gibt
einen aktuellen UEberblick uber die vorliegenden Befunde zum Thema
Ungleichheit in der Bildungsbiographie von der fruhen Kindheit bis
ins Erwachsenenalter. Daruber hinaus werden Interventions- und
Foerdermoeglichkeiten zum Abbau herkunftsbedingter
Bildungsungleichheiten aufgezeigt und vorliegende Befunde zur
Wirksamkeit der verschiedenen Ansatze und Programme dargestellt. In
besonderer Weise werden Beitrage und Sichtweisen der verschiedenen
Forschungsdisziplinen - Soziologie, Psychologie,
Erziehungswissenschaft und OEkonomie - in die Darstellung
einbezogen und zusammengefuhrt.
Ubergange im Bildungssystem stellen komplexe
Entscheidungssituationen dar, die in einem differenzierten
Bildungssystem einen weit reichenden Einfluss auf die Bildungs- und
Berufsbiographien der Schulerinnen und Schuler haben und nicht
losgelost von gesellschaftlichen und institutionellen
Rahmenbedingungen zu verstehen sind. Das neue Sonderheft der ZfE
widmet sich dem Ubergang am Ende der Grundschule in das
Sekundarschulsystem. In den einzelnen Beitragen wird dieser
bedeutende Ubergang aus verschiedenen theoretischen Richtungen
betrachtet: Ergebnisse aller jungeren Studien aus
Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie sind
reprasentiert und damit wird das Thema 'Bildungsentscheidungen' in
einen grosseren Kontext gestellt."
Im deutschen Bildungswesen bildet die gymnasiale Oberstufe die
Brucke zwischen allgeme- bildender Schule und den Hochschulen.
Obschon es inzwischen einige alternative Wege in die Hochschule
gibt, stellt der Erwerb des Abiturs auf dem Gymnasium noch immer
die weitaus wichtigste Form der Studienzugangsberechtigung dar.
Allein schon aus diesem Grund ist es v- standlich, dass Struktur,
Organisation und Qualitat der gymnasialen Oberstufe und die von
ihren Absolventen erbrachten Leistungen in zyklischen Abstanden
zentrales T ema bildungspolitischer und oe? entlicher Debatten
waren und sind. Die gegenwartig in vielen Bundeslandern
beschlossenen und teilweise bereits wirksam gew- denen
einschneidenden Reformen der gymnasialen Oberstufe, die unter
anderem die Untersch- dung von Grund- und Leistungskursen
nivellieren bzw. aufheben, die Zahl der Prufungsfacher im Abitur
heraufsetzen und Wahlfreiheiten fur die Oberstufenschulerinnen und
-schuler beschneiden, vollziehen sich demgegenuber erstaunlich
gerauschlos. Moeglich wurden die tiefen Eingri? e in das Kurssystem
durch die Husumer Vereinbarung der Kultusministerkonferenz zur
gymnasialen Oberstufe vom 22. Oktober 1999, mit der den Landern der
Weg zur (Wieder-)Einfuhrung starker kanonfoermiger
Oberstufenmodelle, wie man sie in Deutschland bereits vor der
grossen Obers- fenreform von 1972 kannte, geebnet wurde. Die
wesentliche Zielsetzung der Neuausrichtung wird in der Starkung und
Vereinheitlichung der Kompetenzen der Abiturienten in den "tradi-
onellen Kernbereichen des Gymnasiums" - Deutsch, Mathematik und
Fremdsprachen - sowie einer starkeren Betonung der
Naturwissenschaften gesehen. In einigen Landern spielten zudem die
zum Teil stark rucklau? gen Schulerzahlen eine wichtige Rolle fur
die Umstrukturierungen im Kurssystem.
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