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Zwischen Forschungs- und Gleichstellungspolitik gab es auf
europaischer Ebene lange Zeit kaum nennenswerte Verbindungen. Mit
der Akzeptanz des Gender Mainstreaming in der Europaischen Union
wurde ein Prozess eingeleitet, dieses gleichstellungspolitische
Konzept forschungspolitisch zu wenden. Gender Mainstreaming wurde
bei der Vorbereitung und Umsetzung des Sechsten
EU-Forschungsrahmenprogramms (2002 bis 2006) erstmals angewandt und
diese Anfangsphase steht im Mittelpunkt des Buches.
Eliten stellen gesellschaftliche Akteure von grosser politischer
Bedeutung dar. Doch ist das Wissen uber sie noch immer ausserst
begrenzt. Das Buch mochte nicht nur diesem Mangel abhelfen, sondern
gleichzeitig die Lucke zwischen Eliten- und Geschlechterforschung
schliessen helfen.
Das deutsche Wissenschaftssystem befindet sich in einem
langfristigen, inkrementellen Wandlungsprozess und hat nach wie vor
viele Baustellen, so dass es lohnt, den Fortgang der Arbeiten
weiterhin kritisch zu begleiten. Genugend Grunde, die 2010
erschienenen Beitrage einer Revision zu unterziehen und in einer
zweiten, umfassend bearbeiteten Auflage zusammen mit neuen Artikeln
erneut zur Diskussion zu stellen. Mit der Gesamtschau wird ein
systemischer Blick auf die Wissenschaftspolitik geworfen: es zeigt
sich der Trend einer wichtiger werdenden Rolle der Politik fur die
Wissenschaft.
Die Codices Palatini germanici (Cod. Pal. germ.) bilden heute die
alteste, uber Jahrhunderte gewachsene grossere Sammlung deutscher
Manuskripte, die geschlossen erhalten ist. Uberwiegend handelt es
sich bei den Palatini germanici um die volkssprachigen Anteile der
Schlossbibliotheken der Heidelberger Kurfursten und ihrer Familien.
Die insgesamt 848 Handschriften waren bis zum Dreissigjahrigen
Krieg Teil der zu ihrer Blutezeit weltberuhmten Heidelberger
Bibliotheca Palatina. Unter dieser Bezeichnung werden im Kern die
Buchbestande der Universitat, der Stiftsbibliothek in der
Heiliggeistkirche und der Schlossbibliothek der Kurfursten von der
Pfalz verstanden, die von Kurfurst Ottheinrich (1502-1559; reg.
1556-1559) vereinigt worden waren. Durch wertvolle Zugange wurde
sie auch spater noch vermehrt. Etwa ein Drittel des Gesamtbestandes
uberliefert Medizinisches und Alchemisches. Die zweitgrosste Gruppe
ist die der theologischen Codices. Etwa 120 Handschriften lassen
sich den Historici zuordnen. Erst an vierter Stelle sind die gut
100 Handschriften zu verzeichnen, die mittelhochdeutsche und
fruhneuhochdeutsche Literatur uberliefern. Auf ausdrucklichen
Wunsch des Papstes war die Bibliothek nach der Eroberung
Heidelbergs durch katholische Truppen im Jahr 1622 dem Vatikan als
Kriegsbeute ubergeben worden. Insgesamt gelangten so etwa 3500
Handschriften und mindestens 12.000 gedruckte Titel nach Rom. Die
lateinischen, griechischen und hebraischen Handschriften sowie die
Gesamtzahl der Drucke befindet sich noch heute dort, wahrend die
Codices Palatini germanici aufgrund von Vereinbarungen, die wahrend
der Pariser Friedensverhandlungen getroffen worden waren, 1816 nach
Heidelberg zuruckkehrten. Der erste Band der neu bearbeiteten
Kataloge der Universitatsbibliothek Heidelberg umfasst den
Signaturenabschnitt der Codices Palatini germanici 1 bis 181. Am
Anfang stehen im hier behandelten Signaturensegment verschiedene
Texte und Sammelhandschriften astrologisch-astronomischen Inhalts.
Einen umfangreichen Bestandteil mit uberwiegend theologischer
Literatur leiten zwei mehrbandige illuminierte Ubersetzungen der
Bibel aus den Werkstatten Ludwig Henfflins (Cod. Pal. germ. 16-18)
und Diebold Laubers (Cod. Pal. germ. 19-23) ein. Reformatorisches
Schrifttum ist in dem beschriebenen Teilbestand unter anderem durch
Abschriften von Predigten Martin Luthers vertreten (Cod. Pal. germ.
41-49). Hierunter befindet sich auch ein aus dem Jahr 1530
stammendes Autograph des Reformators (Cod. Pal. germ. 40). Es
folgen einige Handschriften mit literarischen Texten. Hierzu
gehoren beispielsweise der 'Ackermann aus Bohmen' des Johannes von
Tepl (Cod. Pal. germ. 76), der Prosaroman 'Pontus und Sidonia'
(Cod. Pal. germ. 142) oder der 'Herpin' Elisabeths von
Hessen-Nassau (Cod. Pal. germ. 152). Aus dem Besitz beziehungsweise
dem Umfeld der fur ihre literarischen Interessen bekannten
Pfalzgrafin Mechthild (1419-1482) stammen unter anderem ein
Manuskript mit den 'Translatzen' des Niklas von Wyle (Cod. Pal.
germ. 101) und ein Exemplar des 'Buchs der Beispiele' von Antonius
von Pforr (Cod. Pal. germ. 84).
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